Das Ende der Dürre

von 13 julius  



Der 6 monatige Winter in San Ramón neigt sich so langsam dem Ende zu. Winter bedeutet hier pralle Sonne und kein Tropfen Regen. Deshalb freut man sich hier über die ersten Schauer und Regenfälle die ab und zu vom Himmel kommen.

Diese halbjährige Veränderung von Regen- und Nichtregenzeit ist nur in einigen Gebieten Costa Ricas so strickt. Was allerdings bedeutet, dass sie Pflanzenwachstum und damit auch die Agrikultur an die Gegebenheiten anpassen müssen.


Unterschied: oben trocken ohne Schatten


Unten viel grüner, da direkt neben/unter einer Bananenstaude

Ich habe mich die ganze Zeit gefragt und beobachtet, welche und vor allem wie die Pflanzen diese Dürre überleben. Es gibt da viele verschiedene Methoden und Möglichkeiten. Literweises Speichern von Wasser in den dicken Bananenstämmen, sehr tiefe Wurzelwerke mit großen Speicherkapazitäten, Abwurf von Samen die die Trockenzeit überleben oder einfache die starke Resistenz bzw. Anpassung an das Wegbleiben des Wassers.

Es ist wunderschön zu sehen, wie sich der Boden wieder aufweicht, die kleinen Pflänzchen raussprießen, wieder Blätter an den kahlen Stielen wachsen, grau wieder grün und scheinbar tot wieder lebendig wird.

Außerdem lassen sich durch Beobachtungen an die Gegebenheiten einer Pflanze Schlussfolgerungen ziehen warum oder warum sie nicht überlebt hat. Das ist für uns sehr wichtig, damit wie lernen die Pflanzen zu verstehen und ihnen für die nächste Dürre die besten Voraussetzungen zu bieten. Das Hinzufügen von Wasser gehört allerdings nicht dazu, da es ein nachhaltiges Projekt ist. Deshalb geht es um Schatten, Standort, Gruppierung von Pflanzen.



Papayablätter sprießen

Logischerweise haben Pflanzen im Schatten größere Überlebenschancen wie andere, und schwächere Pflanzen profitieren beispielsweise von einem nahen Standort zu Bananenpflanzen. All das versuchen wir zu berücksichtigen.

Den ersten Punkt den wir angehen ist, die Bäumchen, die wir während der Trockenzeit unter Zuführung von Wasser in einer Art Gewächshaus aufgezogen haben, so verteilt zu pflanzen, dass während der nächsten Trockenzeit ein möglichst dichtes Blätternetz Schatten und ein feuchteres Mikroklima schafft. Des Weiteren werden wir eine neue Kaffeesorte ausprobieren und die Samen der temporären Pflanzen (Bohnen, Mais) aussähen.

Jedes Jahr wächst das System ein Stück größer, auch wenn es in der Dürre total hoffnungslos und tot aussieht. Ich bin zuversichtlich.

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