Ich arbeite nun schon seit 4 Monaten in dem Projekt TECOCOS und habe viel von dem Aufwand miterleben können, den die Küstenbewohner_innen sowie deren Unterstützer_innen haben, um ihren politischen Kampf weiterzuführen. Ich bin begeistert, wie einige Compañas und Compañeros schon seit Beginn der Bewegung, seit nunmehr 6 Jahren für ihren Grund und Boden einstehen. Denn während viele neue Gesichter hinzugekommen sind, sind auch einige alte stetig dabeigeblieben und haben sich trotz Verzögerungstaktiken von Seiten der Politiker und Rückschläge nicht von ihrem Ziel abbringen lassen.

Doch so eine soziale Bewegung kostet nicht nur Kraft und Nerven: die Mobilisierung der Menschen, um Präsenz vor dem Parlament oder aber auch bei Workshops und Kongressen (der nächste steht für den 26. September in Puntarenas an) kostet plata, kostet Geld. Das aufzutreiben ist nicht immer leicht, alle Akteure engagieren sich schließlich ehrenamtlich für das Projekt und sind - genauso wie ich - Freiwillige. Deswegen haben Maria und ich uns dazu entschlossen, TECOCOS durch eine Fundraisingaktionfinanziell ein wenig zu unterstützen. So haben wir den 10km Benefiz-Lauf "NicoyaColonialRace 2" am 23. August als Anlass genutzt, einen Spendenlauf für unser Projekt daraus zu machen.

Auch in Costa Rica ist der Trend zum Laufen und zu Volkslaufen fest in der Bevölkerung angekommen. Für jeden gelaufenen Kilometer - so die Idee - wollten wir einen kleinen Festbetrag von 0,50 Euro bis 1 Euro von Unterstützer_innen aus Deutschland erhalten. Durch viele kleine Beträge, sollte ein größerer Fond erreicht werden - denn gemeinsam können wir mit vielen kleinen Schritten, einen ganz großen machen und viel mehr erreichen als allein. Wir hatten pro Person mit ungefähr 100 Euro gerechnet, sodasss wir einen Gesamtbetrag von 200 Euro an die Projektkoordinatorin weitergeben könnten.

Also begann unser physisches Training einen Monat vor dem Lauf. Einige Zeit später trudelten die ersten Zusagen ein, sodass wir motiviert in den Lauf starten konnten. Bei Sonnenschein und Temperaturen im 30 Grad Bereich - eben typisches Wetter für Guanacaste - ging der Massenstart los. Glücklicherweise wurden zwischendurch Plastiktüten mit Wasser den Läufer_innen in die Hände gedrückt - sie machten die Hitze deutlich erträglicher. Auf die letzten Kilometer drohte sich mit Donnerhall ein Gewitter - typisch für die Jahreszeit - an, was die Läufer_innen nochmal motivierte noch ein bisschen schneller zu laufen. Jedoch holte mich und viele andere Läufer_innen das Gewitter ein, sodass wir in strömendem Regen pitschnass aber glücklich in das Ziel einliefen und unsere Medaille sowie einige Früchte zur Stärkung einnahmen.

Einige Tage nach dem Lauf haben Maria und ich unsere Spendenkonten überprüft und waren überwältigt von dem Zuspruch und der Unterstützung der Freund_innen, Familien und Bekannten zu Hause. Neben viel positivem Feedback, war auch der Betrag, den wir schließlich zusammentragen konnten, größer als erwartet. Anstatt der angepeilten 200 Euro konnten wir knapp 500 Euro zusammentragen - ein wunderbarer Erfolg und wichtige Unterstützung für das Projekt TECOCOS. Denn damit kann nun das wichtige Verbreitungsmedium, das Boletín "NuestraCosteras" umgesetzt werden sowie die Anreise einiger Küstenbewohner_innen mehr zu dem wichtigen Kongress nach Puntarenas. Der Kampf geht weiter und wir fühlen uns - mit viel Schweiß erarbeitet - ein bisschen mehr als ein Teil von diesem.