Vorstellung der neuen Freiwilligen in der Deutschen Botschaft in San José

von 14 marit  

Seit über drei Wochen sind die "Neuen" teilweise nun schon in Costa Rica und nach mehreren Wochen Regenwald nun auch wieder in der Zivilisation und im Chaos San Josés angekommen. Höchste Zeit also uns als Gruppe bei der Deutschen Botschaft vorzustellen.

Dominica organisierte einen Termin für den 30.September, wo wir uns dann - mit für uns mittlerweile schon typischen, costaricanischen Verspätung - eine halbe Stunde zu spät in der Botschaft einfanden. Ein schönes Gebäude mit Ausblick auf ein Fußballstadion, einen Park, vielen verschlossen Türen, herausgeputzten Menschen und mehreren Sicherheitskontrollen. Trotz unserer Verspätung wurden wir super freundlich begrüßt und von Jens Bündner von der Deutschen Botschaft in Empfang genommen.


Gruppenfoto

Nach einen kleinen Vorstellungsrunde kamen sofort wichtige Themen wie unsere Sicherheit und die deutsch-costaricanische Zusammenarbeit auf den Tisch. Seit 2006 gibt es zwischen Costa Rica und Deutschland keine "traditionelle", technische Zusammenarbeit mehr, da das Land schon zu den "middle income countries" zählt. Eine Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Costa Rica gibt es natürlich trotzdem. Schwerpunktmäßig arbeitet die Bundesregierung mit Costa Rica in der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) und unterstützt das hochgesteckte Ziel Costa Ricas bis zum Jahr 2021, Costa Ricas 200. Geburtstag, ein CO2-neutrales Land zu sein. Dies bedeutet insgesamt 10 Millionen Tonnen CO2 zu kompensieren.

Hauptverursacher der CO2-Emissionen in Costa Rica ist mit 42% der Transportsektor. Wer schon mal auf den Straßen San Josés unterwegs war, zweifelt keine Sekunde daran. Ein Problem ist vor allem, dass es kein einheitliches Busverbundssystem gibt. Ziel ist es, dies zu ändern sowie Busse, Autos und Taxis mit Hybrid-Antrieb zu fördern. Zudem sollen Zugverbindungen zwischen den fünf größten Städten weiter ausgebaut und genutzt werden. Die Frage blieb offen, in weit die Emissionen des Flugverkehrs und der meistens per Flugzeug anreisenden (Öko)Touristen mit in die CO2 Berechnung eingehen.

4,6 Millionen Tonnen CO2 entstehen in Costa Rica allein durch den Flugverkehr (Jürgen Stein, Vizepräsiden von CANAECO, Cámara Nacional de Ecoturismo y Turismo Sostenible de Costa Rica http://www.canaeco.org/). Immerhin ist Nature Air, eine costaricanische Inlandsfluglinie, die weltweit erste, welche ihre Flugemissionen mittels eines Konservierungsprojektes auf der Halbinsel Osa, im Süden von Costa Rica, zu 100% kompensiert.

Ein Programm der costaricanischen Ökotourismuskammer CANAECO ist das VCC, ein Programm für klimabewusste Reisende. Einige Reiseanbieter unterstützen dieses Programm und motivieren ihre Kunden für die anfallenden Flugemissionen aufzukommen. Auf diesem Weg versucht Costa Rica die Flugemissionen seiner Gäste zu kompensieren.

Was die Energiegewinnung anbelangt ist Costa Rica Vorreiter. Fast 80% seiner Energie erzeugt das kleine Land aus Wasserkraft (wie "grün" diese Wasserkraft ist, bleibt erst mal unbeantwortet), gefolgt von der Geothermie. Verstärkt gefördert werden soll in den nächsten Jahren im Zuge der Klimaschutzinitiative auch die Solarenergie.

Ob Costa Rica sein Ziel - bis 2021 treibhausgasneutral zu werden - realisieren kann, ist unsicher. Die Medien und Politiker streiten darüber, wir werden sehen. Unser Vertreter der Botschaft klang dagegen sehr optimistisch und lobte die Zusammenarbeit Costa Ricas mit der GIZ im Bereich des Klimaschutzes (http://www.giz.de/de/downloads/giz2013-de-niedrigemissionsland-costa-rica.pdf).

Neben den eher politischen Informationen bekamen wir noch einige Informationen zum alltäglichen Leben in Costa Rica. Zudem wurden wir zu einigen Ereignissen / Events eingeladen. Am ansprechendsten war der Weihnachtsempfang, welcher jährlich im Dezember stattfindet: gelockt mit Weihnachtsstollen, Brezeln und Lebkuchen markierten sich viele von uns voller Vorfreude den 5. und 6. Dezember im Kalender.

Des Weiteren bekamen wir hilfreiche Tipps zum Brotbacken (wo kauft man hier eigentlich Vollkornmehl?) und über nette Cafés,die in der Weihnachtszeit deutsche Weihnachtsmusik spielen (Cafe Coral in San José)- falls uns das Heimweh wider erwarten doch zu sehr plagen sollte.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es ein sehr interessanter Vormittag war, welcher wohl viele von uns dazu bewegen wird, öfters die Website der Deutschen Botschaft zu besuchen und die verschiedenen Veranstaltungstipps gerne anzunehmen.

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