Mülleimer

von 13 julius  



Nach monatelangem Nachfragen, Bitten, Telefonieren und Warten haben wir vor kurzem endlich unsere langersehnten Mülleimer für die Calle Zamora bekommen. Dabei handelt es sich um Industriestahltonnen die als Mülleimer umfunktioniert wurden. Ursprünglich sollten mal 6 Stück davon bei uns ankommen. Nach dem abstrusen Verschwinden von allen 6 Tonnen und erneutem Warten sind letztlich nur 3 angekommen. Aber immerhin besser als nichts.


Jetzt haben wir jeweils eine am Anfang, eine in der Mitte und eine am Ende der Calle Zamora positioniert. Die Idee ist nicht, dass die Leute ihren Hausmüll in diesen Tonnen entsorgen, denn dafür sollte jeder Haushalt eigentlich seinen eigenen Müllbehälter vor der Tür haben. Wir sind vielmehr überhaupt auf die Idee gekommen, weil es in Calle Zamora etwa 5 Pulperias (Kiosks) gibt, in denen sich die Schüler von Grund- und weiterführender Schule zahlreiche Chipstüten, Cola-Flaschen und sonstige Süßigkeiten kaufen. Auf dem Rückweg zur Schule, auf dem Nachhauseweg und meistens schon am Kiosk selbst werden dann die Tüten, Flaschen oder Plastikmüll einfach auf den Boden geschmissen.


Es fehlt ihnen einfach an Erziehung und Bewusstsein den Müll richtig zu entsorgen, um die Umwelt nicht zu belasten. Eigentlich kann man von Kinder auch in jüngstem Alter schon erwarten, dass sie ihren Müll nicht auf den Boden schmeißen. Wenn sie jedoch sogar an einem Mülleimer vorbeikommen, der sie durch einen Slogan auffordert ihren Müll in IHM zu entsorgen, ist ihrer Bereitschaft vielleicht größer. Außerdem gibt es dann die Ausrede nicht mehr: „Ja was soll ich denn mit dem Müll machen“.




Bisher haben wir die Mülltonnen nur positioniert, in nächster Zeit werden wir ihnen jedoch noch einen coolen Look und eben den Slogan sowie den Namen unserer Organisation verpassen. Das ist jetzt kein riesiger Schritt gegen den Müll aber eine weitere kleine Errungenschaft von AFAR. Denn wer so wie ich schon oft die lange Calle Zamora bis in die Berge hochgelaufen ist, wird mich gut verstehen, wenn er am Rand Meter für Meter den Müll liegen sieht. Plastiktüten haben eine Halbwertszeit von zwischen 100 bis 400 Jahren. Sie brauchen im schlimmsten Fall also 400 Jahre bis die Hälfte davon zerfallen ist. Und dabei ist wichtig zu wissen, dass sie dann noch lange nicht vollständig biologisch abgebaut ist, sondern nur in kleinere Teile zerfallen ist.


Die offensichtlich wichtigere Maßnahme ist diese Plastiktüten gar nicht erst zu benutzen. In unserem Falle jedoch ist der erste Schritt den Müll eben nicht der Natur zu überlassen. Leider wird der Plastikmüll in den meisten Fällen, selbst wenn er ordnungsgemäß von der Stadt abgeholt wurde, zur Energiegewinnung verbrannt und dabei schließt sich nur der nächste Punkt in der Kette der Unverträglichkeit der Plastiks hinsichtlich der Natur an.

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