Käsespatzen in Costa Rica

von 14 caro

Vor ein paar Tagen erzählt uns Stefany (Tochter meiner Chefin), dass ihre Tochter Fabiana bald in der Schule eine Präsentation über – wer hätte das gedacht – Deutschland halten soll. Da eignen wir Freiwillige uns doch ganz fantastisch auch als Vorzeigemodelle! Jeder Schüler soll einen Vortrag über ein anderes Land anlässlich des Kulturtages am Sonntag, den 12. Oktober, halten.

Fabiana soll außerdem für ihre Klassenkameraden zum Probieren eine typisch deutsche Leckerei mitbringen. Mir war auf Anhieb klar: Spätzle! Allein der Name rief pure Verwirrung hervor bei den für das costa-ricanische Ohr äußerst seltsam klingenden deutschen Lauten, die das Wort Spätzle ergeben. Als man uns das Wort schließlich nachsprechen will, kommen dabei die wildesten Kreationen raus, wie „Eschbesle“ oder andere interessante Wortneuschöpfungen. Doch wie macht man hier Käsespatzen, wenn es keine Spätzle-Hobel gibt?

Zunächst gab es jedoch noch einen anderen wichtigen Punkt zu klären: Welche Zutaten kommen wirklich in den Teig? Die Meinungen gehen auseinander. Soll Milch in den Teig oder verstösst das gegen die Regeln der Spätzlezubereitung. Zum Schluss kommen lediglich Weizenmehl, Eier, Wasser und Salz in den Teig. Das nächste Problem ist, dass der „normale“ Käse in Costa Rica sehr teuer ist. Schließlich kaufe ich dann Mozzarella ein.

Wir stehen dann circa drei Stunden in der kleinen Küche von Stefany und probieren verzweifelt unterschiedliche Gerätschaften aus, um den Teig in die gewünschte Form zu bekommen. Nach dem ersten gescheiterten Versuch mit einem Nudelsieb entdecken wir eine Art Kuchenform mit Löchern im Boden. Am Ende klappt es damit zum Glück doch noch, wobei die Spätzle eher Klößen gleichen. Mehr oder weniger zufrieden betrachten wir unser Meisterwerk und räumen das Schlachtfeld in der Küche wieder auf.

Erschöpft geht es danach wieder zurück ins Appartement. Kurz vor dem Einschlafen fällt mir ein, dass wir uns ja auch noch ein paar Sätze einfallen lassen sollten, die wir am nächsten Tag bei der Präsentation über Deutschland sagen sollen. Um viertl nach 7 geht es dann nach Ciudad Quesada in die Highschool. Wir warten erst einmal vor dem Klassenzimmer, bis der Musikunterricht zuende ist. Als wir dann hinein dürfen, werden wir mit erwartungsvollen Augen begutachtet.

Die 17 Kinder sind alle ca. 6 Jahre alt und Fabiana macht sich bereit für ihre Präsentation. Nach der 3 minütigen Vorstellung sind wir dann dran. Wir reden über die vier Jahreszeiten, das Oktoberfest und den St. Martins Umzug in Deutschland. Danach bringen wir den Kindern noch ein paar deutsche Wörter und Sätze bei, wie "Guten Tag", "Wie ist dein Name?" und "Wie geht es dir?". Zu guter letzt gibt es dann endlich die Käsespatzen für jeden, wobei sich nicht alle Kinder dafür bereit erklären probieren zu wollen. Die Mutigsten wagen sich als erstes zur Verkostung vor und sind schnell von der typischen Speise überzeugt und fordern sogleich Nachschub. Wir machen noch alle zusammen ein Gruppenbild und verschwinden auch schon wieder aus der Schule...

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3 Kommentare

Kommentar von: Karla [Besucher]

hey :)
dann habt ihr den teig ja doch richtig gemacht :D

was habt ihr am kulturtag gemacht?
Liebe Grüße,
Karla

Kommentar von: Marit [Besucher]

die guten alten käsespätzle. klingt aufjedenfall ziemlich spaßig. wollt ihr nicht das gruppenbild hochladen? das wäre schön!

Kommentar von: Caro [Besucher]  

@Karla: ja, das war schon ‘ne richtige Diskussion wie der Teig nun gehört :D wir haben ehrlich gesagt nur erfahren, dass Kulturtag ist, weil wir eben spontan zu dieser Präsentation über Deutschland in der Grundschule eingeladen worden sind. Also mehr war da dann auch nicht

@Marit: das mit dem Gruppenbild ist so eine Sache :D das ist irgendwie nichts geworden (Selina mochte es nicht!)


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