ZWISCHENSEMINAR und Bildungsreise (Teil 1)

von 14 sarah


Welche Verpflichtungen aber auch Rechte hat ein über weltwärts entsandter Freiwilliger? Zum Beispiel das Recht zu 25 Seminartagen. Zu diesen gehören sowohl Vorbereitungs-, Zwischen-, Abschluss- sowie Nachbereitungsseminare. Nach ziemlich genau einem halben Jahr in Zentralamerika hatte unsere Freiwilligentruppe des Jahrgangs 2014/2015 kürzlich ihr Zwischenseminar in Nicaragua, welches dann in eine Bildungsreise zum Fluss Punta Gorda überging. Der Punta Gorda würde samt seiner angrenzenden Natur bzw. Besiedlung, im Zuge des Baus des Nicaraguakanals weichen - doch dazu später.

Was bezweckt ein Zwischenseminar? Es dient vor allem dem Austausch der Teilnehmer über ihre Projekte, Anlaufschwierigkeiten und ungelösten Problemen mit den Zuständigen oder fachlicher Art im Projekt selbst. Darüber hinaus gibt es den Betreuern der Entsendeorganisation Pro REGENWALD die Chance direkt mit den Freiwilligen zu sprechen, ihr Befinden einschätzen zu können und bisher nicht oder schlecht kommunizierte Probleme zu identifizieren und Lösungen dafür zu finden. Allem voran dient es aber auch dazu, dass sich die Teilnehmer des weltwärts-Programms gegenseitig für die zweite Hälfte des Freiwilligendienstes stärken.


Bei uns wächst der Kaffee

Das diesjährige Zwischenseminar fand an meinem Projektstandort in der Vorzeigefinca La Esperanzita in Nueva Guinea im Südosten Nicaraguas statt. Pro REGENWALD e.V. entschied sich aus folgenden Gründen für den nördlichsten Entsendestandort: Die Freiwilligen aus Costa Rica konnten sich eine vielfältige, schon vor 31 Jahren etablierte und bereits produktive Biofinca mit Agroforstsystem ansehen. Sie hatten zudem die Möglichkeit das andersartige Nachbarland Nicaragua mit seiner weniger ausgeprägten Umweltpolitik kennenzulernen. Ein dritter Hauptgrund war die Möglichkeit zur Sensibilisierung zum Kanalprojekt samt seiner Auswirkungen direkt vor Ort.


Erwartungen und Erfahrungen zusammentragen

Wer ein vollklimatisiertes Konferenzzentrum erwartet, ist bei uns falsch

Was beinhaltet ein Zwischenseminar? Um unseren Nachfreiwilligen sowie allen Auswärtigen einen Eindruck zu verschaffen, folgt eine kurzes Programm unserer Seminartage: Donnerstag: Anreise und Abendessen
Freitag: Begrüßung durch den Gründer der Esperanzita, Speeddating (zweiminütiger Austausch zum Projekt), Erwartungen an das Seminar, Erwartungen und Erfahrungen zum Freiwilligendienst, Projektvorstellung, Präsentation der schönsten 10 Bilder
Samstag: Gruppenarbeit zu Problemherden und Lösungsfindung, Bürokratisches (Förderer, Kosten durch weltwärts, Blog, PDS), Gruppenarbeit zur Außendarstellung des „Freiwilligendienstes über weltwärts“, parallel Einzelgespräche mit den Freiwilligen, Vortrag über PSA
Sonntag: Fincaführung durch die Esperanzita, Bürokratisches (Förderer, Kosten bei weltwärts, Blog, PDS), Selbsteinschätzung vs. Fremdeinschätzung, Einführung in die Kanalproblematik, parallel dazu Einzelgespräche
Montag: Abreise von der Esperanzita und Beginn Bildungsreise zum Fluss Punta Gorda


Eine willkommene Abwechslung: Führung auf der Biofinca

Trotz der stressigen Vorbereitungstage zum Putzen der Finca, für den Einkauf und mit gleichzeitigem 50. Jahrestag Nueva Guineas habe ich persönlich sehr von dem Zwischenseminar profitiert. Es war schön alle Freiwilligen nach dem halben Jahr wieder zu sehen, ihre Geschichte samt ihrer Anlaufschwierigkeiten mitzubekommen und sich mit Gleichgesinnten ähnlicher Projekte über Probleme, Erfahrungen und Lösungen auszutauschen. Letzteres kam aufgrund der Kürze des Seminars jedoch etwas zu kurz. Ein weiterer Tag für den fachbezogenenen Austausch wäre dafür sehr bereichernd gewesen.

BlogNo:09

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