Dortmund vs. Corridor

von 15 jeanne  

Ich bin erst 5 Tage im Korridor und habe schon so viel entdeckt was anders ist, inklusiver vieler Früchte von denen ich noch nie gehört habe. Da die Unterschiede beim Essen jedoch schon einen ganzen Blogeintrag füllen würden, gehe ich darauf jetzt nicht weiter ein. Es sei nur gesagt, dass man nicht lange auf Vorrat einkaufen kann, da die Lebensmittel auf Grund der hohen Luftfeuchtigkeit sehr schnell schimmeln.

Wetter
Die Luftfeuchtigkeit lässt sich aber sehr gut ertragen und die Klimaumstellung war für mich nicht anstrengend. Man muss sich nur dran gewöhnen dauerzuschwitzen, einmal am Tag die Kleidung zu wechseln und mindestens einmal am Tag zu duschen. Aber da es allen hier so geht, ist das gar nicht schlimm.


Kleider waschen

Anstrengend ist es nur dass man auf Grund des hohen Kleidungverbrauchs sooft waschen muss. Das macht man hier im Korridor per Hand mit Pulver oder Seife (ich frage mich warum kein Flüssigwaschmittel verwendet wird, dass fände ich irgendwie einfacher.) Dank der starken Waschmittel wird die Kleidung aber erstaunlich gut sauber. Meine Kleidung trocknet jetzt seit 2 Tagen und ist leider immer noch sehr nass, obwohl sie extra dünn und aus schnell trocknendem Material ist. Dazu muss man aber sagen dass ich sie nicht in der Sonne, sondern hinterm Haus aufgehangen habe. Für den Notfalls gibt es auch einen Trockner - mit dem soll nur sparsam umgegangen werden, damit er noch lange hält und weil man ihn meilenweit hört. Gegen Nachmittag Gewittert es meistens, leider nicht immer und leider nicht besonders stark. Dass ist ein Problem denn wir haben gerade Regenzeit und es ist das zweite Jahr in Folge, in dem es weniger regnet als sonst.

In den nächsten Wochen werde ich einen Blogeintrag schreiben, in dem ich näher auf diese Problematik eingehe. Praktisch ist jedoch das der Regen hier so berechenbar ist, wenn man etwas draußen machen will macht, man es Vormittags und Nachmittags weiß man dass es wahrscheinlich regnen wird.

Unterbringung
Mein Rhythmus hat sich hier total verändert. Um sechs Uhr wird es hier schon dunkel, das ist aber gar nicht schlimm, denn dann fühlt es sich hier schon an wie 8 oder 9 Uhr. Man wacht aber schon gegen 5Uhr früh auf, da es dann beginnt hell zu werden und die Geräusche im Dschungel nachts viel lauter sind als Tags über. Wir schlafen in einem offenen liebevoll gestalteten Haus. Aus der sogenannte Green School hat man einen wunderschönen Ausblick auf den Dschungel. Man kann sich die Green School wie ein Haus ohne Wände vorstellen, deswegen entspricht die Temperatur dort der Außentemperatur. Aber trotzdem reicht ein langer Schalfanzug oder eine dünne Decke zum Schlafen aus. Die Duschen sind zwar kalt, aber bei dem Wetter stört das gar nicht und man kann auch herrlich im Fluss baden (das sieht aus wie in der Werbung). Wenn man aufs Klo geht, ist zu beachten, dass man das Klopapier in den Mülleimer und nicht in die Toilette wirft, damit die Flüsse damit nicht verschmutzt werden.


Moskitonetz

Ich schlafe unter einem Moskitonetz mit Reifen, 225 Mensch(Maschen mit ca. 1mm) das auch noch mit Durallin imprägniert ist und wurde bis jetzt auch nur einmal gestochen ( Das erste Moskitonetz das ich selber aufgehangen habe und das ich aus funktionalen Gründen und nicht aus Dekozwecken benutze). Generell sind hier aber gar nicht viele Moskitos unterwegs, ich sprühe mich maximal nach dem duschen und nach dem Waschen mit Moskitoschutzspray ein und dass reicht völlig. Mobil und Internetnetz gibt es nicht in den Häusern selbst, aber es gibt trotzdem die Möglichkeit zu kommunizieren, auf dem „Internetberg“.

Sicherheit
Prinzipiell sollte man in der Stadt sobald es dunkel wird nicht mehr raus gehen, das gilt hier im Regenwald aber nicht. Hier haben die Sicherheitsvorschriften weniger mit Kriminalität und viel mehr mit giftigen Tieren zu tun. Deswegen gilt, dass man bevor es dunkel wird eine Taschenlampe bei sich haben sollte wenn man noch draußen oder woanders ist um den weg zu beleuchten. Denn man muss immer gucken, wo man hintritt und sollte auch nicht auf große Blätter treten, da unter ihnen Schlangen verborgen sein könnten. Ich habe zum Beispiel schon viele giftige Frösche gesehen, in meinem Fall waren es schwarze mit grünen Flecken. Einer war ein winziges Baby und total süß, aber trotzdem darf man sie nicht anfassen! Sie sind hoch giftig! Um sich vor Kontakt mit solchen Tieren zu schützen sollte man nicht nur immer dafür sorgen, dass man sieht, wo man hintritt, sondern auch geschlossene Schuhe (am besten hohe Gummistiefel) tragen wenn man in den Wald geht und nachts sowieso.

Trotz der vielen Unterschiede habe ich schon das Gefühl, richtig in Costa Rica angekommen zu sein und fühle mich sehr wohl. Dies liegt vor allem an der atemberaubenden Natur, aber auch an den gemütlichen Hütten und den interessanten herzlichen Menschen hier!

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