Als Weltwärts-Freiwilliger arbeite ich ab jetzt für ein Jahr in Costa Rica und verbringe die ersten drei Wochen im Arbofilia Projekt im Regenwald. Das Projekt beschäftigt sich mit der Wiederaufforstung und Wiedereingliederung selterner Pflanzen in einem ursprünglich kaputtgewirtschaftetem Gebiet, um einen biologischen Korridor zu schaffen, in dem sich Tiere und Pflanzen frei verbreiten können.

Das Haupteinkommen der Organisation waren seit ihrer Gründing Spenden, welche über die Jahre jedoch immer weniger wurden, daher versucht Arbofilia sich durch den Anbau und Verkauf von Kakao auf lange Sicht teilweise selbst zu finanzieren.

Dieser Kakao wird nicht, wie bei kommerziellem Anbau mittlerweile weltweit Standard, in Monokulturen und mit Einsatz von Pestiziden angebaut. Es wird vielmehr versucht den Kakao als Bestandteil des Waldes in ein ganzheitliches Ökosystem einzugliedern, also den Anbau mit anderen Pflanzen zu kombinieren, indem die Natur imitiert wird.

So wird beispielsweise „Madera Negro“ (Schwarzes Holz) dafür genutzt, den Boden auf natürliche Weise zu Düngen und Schädlinge abzuhalten.

Gleichzeitig werden zwei Kakaoarten gleichzeitig angepflanzt um einen genetischen Pool von Pflanzen zu erhalten, um seltene Arten zu schützen und bei spezifischem Parasitenbefall Alternativen zu haben, auf die man zurückgreifen kann.

Durch diese Maßnahmen und eine angemessene räumliche Distanz wird versucht, das natürliche Gleichgewicht und das regenerative System des Waldes beizubehalten.

Gleichzeitig ist ein Ziel das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung Costa Ricas zu fördern und zu zeigen, dass man den Wald vielseitig nutzen und soviel mehr von ihm profitieren kann, als ihn einmal abzuholzen. Durch den direkten Bezug vom Menschen zum Wald soll so die Bereitschaft erhöht werden, diesen zu schützen.