Neue Bäume für den Corridor!

by 15 jeanne  


Ein hochmotivierte Haufen BaumpflanzerInnen

An einem schönen Tage Ende September schleppte ich mich zusammen mit 18 anderen Freiwilligen und einer Familie, die im Korridor lebt, einen Berg hoch. Bepackt mit ca. 200 Bäumchen, Schaufeln und Bambusstäben. Dieser Berg, der den legendären Namen „Internetberg“ von den deutschen Freiwillige erhalten hat, liegt in einem wunderschönen, vielfältigen strukturierten Gebiet, das sich „El Corridor de Carrara“ nennt. Es liegt etwa 20km von der Pazifikküste entfernt, im Herzen Costa Ricas und ist das nördlichste Feuchtregenwaldgebiet in Costa Rica.

Die Bäume, die wir gepflanzt haben, verbinden den Nationalpark Carrara mit den umliegenden Waldstücken. Das ist sehr wichtig damit Wildwechsel stattfinden kann und sich die Genpools der vorkommenden Arten vergrößern um eine möglichst große Vielfalt und Anpassungsfähigkeit zu gewährleisten.


Jetzt werden Bäume nachgepflanzt, die zum Überleben Schatten brauchen.


Für Neulinge ist die körperliche Arbeit ziemlich mühsam.


Giovani befreit ein Bäumchen von der Plastiktüte, in der es angezogen wurde

Nationalparks sind zwar schon super aber noch besser sind sie, wenn sie durch Korridore mit anderen Waldstücken verbunden sind, und nicht isoliert vom Rest der bewaldeten Fläche. Denn um den Nationalpark herum wurden viele Bäume gefällt um Weideland zu schaffen. Dies ist nun zum Glück schon viele Jahre her. Inzwischen besitzt „ARBOFILIA“ einige dieser Flächen um sie wieder aufzuforsten. Die Aufforstungsarbeit liegt im Fokus der Organisation. Im Moment baut ABOFILIA jedoch auch Kakao an. Die Samen der Kakaopflanzen wurden sorgfältig vom Chef Miguel ausgewählt, viele sammelt er auf seinen Reisen. Damit konnte hier im Corridor eine Samenbank geschaffen werden. denn die Weltbevölkerung konsumiert in erster Linie eine einzige Sorte. Wenn diese Art aber in Zukunft von einem Parasiten oder einer Krankheit befallen würde, würde dies zu vielen Problemen führen. Zudem wird die Anpassungsfähigkeit der Pflanzen erhöht, wenn sie auf einen größeren Genpool zurückgreifen können und sie können dem Klimawandel dadurch besser standhalten. Ein möglichst großer Genpool gewinnt also zunehmend an Bedeutung in Zeiten des Massenkonsums, der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels!

Die zusätzliche Hoffnung, dass durch die Ernte der Früchte auch noch Geld für die Organisation eingenommen werden kann, wurde bis jetzt leider nicht erfüllt. Da es keinen Abnehmer für die verschiedenen Sorten gibt und niemand kleine Mengen einer Sorte haben möchte. Außerdem gestaltet sich die Trocknung des Kakaos in einem Gebiet, in dem selbst hochqualitative Wanderrucksäcke schimmeln, sehr schwierig.

Wir haben 3 verschiedene Arten von Bäumen gepflanzt, die wir immer abwechselnd in die Erde setzten. Bei der Auswahl der Bäume waren dem Chef von Abofilia vor allem zwei Dinge wichtig. Zum einen sollten sie heimisch sein und zum anderen sollte auch die Bevölkerung einen Nutzen in ihnen erkennen, um das Verständnis für das Projekt zu erhöhen. Der Nutzen der Bäume soll allerdings in deren Heilwirkung oder deren Früchten liegen um der Bevölkerung zu zeigen, dass nicht nur das Holz des Baumes einen Wert hat.

Der Cedro Amargo ist dafür das beste Beispiel. Wenn man Cedro Amargo übersetzt, heißt dass: „bittere Zeder“ hört sich erstmal nicht so genial an, ist für den Wald aber sehr wichtig! Wenn der Baum ausgewachsen ist, wird er mehr als 30m hoch sein. Er wird am Anfang der Regenzeit blühen (Juli) und in der Trockenzeit wird er Früchte tragen. Der Baum ist für sein pink-rotes Holz bekannt und resistent gegen Insekten. Leider wurden viele seiner Art, seit den 50er Jahren in die USA exportiert. Die Holzart wird zur Herstellung vieler Dinge wie zum Beispiel Gitarren, Zigaretten Dosen, Häusern usw. verwendet. Leider vermehrt sich diese Art nur schlecht von selbst, obwohl sie auch in costaricanischen primer Wäldern zu finden ist.

Die heilende Wirkung des Baumes ist jedoch weniger bekannt. Aus ihm können zum Beispiel Tees hergestellt werden mit denen man Fieber, Bronchitis, Verdauungsstörungen und Epilepsie.

Das Holz ist also sehr begehrt, aber er hat auch eine enorme Heilwirkung, die noch bekannter werden sollte.

Guaitil ist die zweite Sorte Bäume die wir gepflanzt haben. Dieser Baum ist für seinen intensiven Farbstoff bekannt. Mit ihm kann man zum Beispiel Klamotten färben oder sich die Hautschwarz/blau anmalen. Der Baum kann außerdem als Medizin verwendet werden und dient als Nahrung für viele Säugetiere und Fliegen.

Last but not least die bekannteste Baumart die wir gepflanzt haben, Mahagony. Diese Art ist uns denke ich allen ein Begriff. Das Holz dieses Baumes ist eins der wertvollsten hart Tropenhölzer ist. Es wird zum Beispiel zur Herstellung von Möbeln und Musikinstrumenten genutzt. Diese Baumart wird bis zu 40m groß und in Costa Rica cocobola genannt.

Diese Baumpflanzaktion konnte nur durch Spenden ermöglicht werden. Vielen Dank!

BlogNo:03

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