Eine Hand sagt mehr als 1000 Worte

von 15 louisa  

Miguel weiß nicht nur mehr über Pflanzen als irgendwer anders den ich kenne, ist von Costa Rica nach Kolumbien gewandert und hat Arbofilia gegründet, sondern kann auch Handlesen. Aufmerksam schaut er auf meine ausgestreckten Hände, so wie er es schon bei zwei Personen vor mir gemacht hat. Dreht sie um, schaut sich die Finger an, misst ihr Verhältnis zur Handfläche, dreht sie wieder zurück, drückt auf meine Handballen und schaut gespannt, wie sich die Farbe verändert.

Nach einigen Minuten fängt er an mir zu erklären: Jeder Finger ist einem bestimmten Planeten bzw. einem alten griechischen Gott zugeordnet und hat dadurch verschiedene Bedeutungen, die wiederrum interpretiert werden können:
Zeigefinger: Jupiter
Mittelfinger: Saturn
Ringfinger: Venus
kleiner Finger: Merkur
Dem Daumen ist nichts zugeordnet, dafür repräsentiert er den Willen.

Miguel lässt mich auch immer wieder die Beweglichkeit und Stärke meines Daumens durch kreisende Bewegungen testen und meint danach ein starker Daumen ist das wichtigste, denn ein schwacher Daumen steht auch für eine Schwache Persönlichkeit und einen schwachen Willen.

Auch das Verhältnis der Finger zueinander sagt einiges über die Person aus. Umso länger der Ringfinger im Vergleich zum Zeigefinger ist, desto idealistischer ist eine Person. Und das Verhältnis der Fingerlänge zur Handfläche beschreibt, wie geeignet die Hände für körperliche Arbeit und kreatives Schaffen sind. Kurze Finger mit breiten Enden sprechen dafür, da die beiden Gehirnhälften nicht so gut miteinander verknüpft sind und dadurch deren Austausch behindert wird. Dies kann zum Beispiel typisch für Personen sein, die an Schizophrenie leiden.

Außerdem betrachtet Miguel immer beide Hände und sagt mir, dass die linke Hand jeweils das Potenzial und die rechte die jetzige Entwicklung wiederspiegelt. Nur in wenigen Fällen stimmen die Hände überein, bei mir ist dies nicht der Fall. Ob das nun heißt, dass ich mein volles Potenzial nicht ausschöpfe oder etwas anderes, bleibt der Interpretation offen.

Auch gibt es verschieden Linien die interpretiert werden können. Die drei markantesten sind wohl die Herzlinie, die als oberstes vom Zeigefinger in Richtung kleiner Finger quer über die Handfläche läuft. Darunter verläuft die Kopflinie nicht ganz parallel aber auch einmal quer über die Handfläche. Außerdem gibt es noch die Lebenslinie die vom Handgelenk aus das Daumengelenk leicht gebogen umfasst. Dieser Hügel des Gelenkes wird Venusberg genannt.

Miguel schaut immer wieder meine beiden Hände an, vergleicht die Linien, drückt auf den Venusberg und beobachtet die Farbveränderungen. Dabei erzählt er mir, dass in der Chiromantie markanten Punkten im Verlauf dieser Linien oft bestimmte Ereignisse zugeordnet werden. Er tue dies aber nicht da es reine Interpretation sei. Er schaut die Hand nur an und sagt was diese im sagt. Viele Sachen die er erkennt, sind auch nur gewisse Charakterzüge und nicht eindeutig deutbar, geschweige denn mit einem Ereignis verknüpfbar.

Das einzige was er mir bestimmt sagen kann und gesundheitliche Ereignisse, Anfälligkeiten für bestimmte Krankheiten oder Vorkommen in der Familie. Es gibt wohl bestimmte Punkte an der Hand, wo die Nerven oder Adern so mit den Organen verbunden sind, dass diese Sachen aus der Hand her vorzulesen sind. SO sagt er bei mir, ich bin anfällig für Nieren Probleme. Bei anderen erkennt er Kreislauf Probleme oder Anfälligkeiten für Asthma.

Auf die Frage wo er das ganze gelernt hat lacht er nur leise und sagt gelernt habe er es nie wirklich. Bekannte haben ihm es gezeigt und später habe er darüber gelesen und mittlerweile ist es eine Sucht. Das erste worauf er bei neuen Leuten achtet sind die Hände. Zu guter Letzt sagt er noch er will uns keine Kopfschmerzen bereiten, es sei alles nur ein Scherz.

BlogNo:03

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