Das CAP: Treffpunkt und Oase

von 15 marleen  


Der weltwärts – Freiwilligendienst hat mich in das Centro de Amigos para la Paz (Zentrum der Freunde für den Frieden) geweht, einem spannenden Ort, von dem ich euch heute berichten will. Alle nennen es das CAP; ein kleines, politisches Zentrum, das genau neben dem protzigen Gebäudekomplex des costaricanischen Gerichtshofes liegt, in der vielleicht einzigen Sackgasse von San José. Eine ruhige Oase im Trubel des Stadtlärms und zugleich ein lebendiger Treffpunkt von vielen unterschiedlichen Menschen; Indigene, Bauern, Anwälten, Umweltaktivisten, Menschenrechtsverteidiger, Frauengruppen, Jung und Alt…




Das CAP wurde 1983 von Quäkern gegründet. Eine religiöse Gruppe (über die ich vorher noch nie etwas gehört hatte) mit einem schönen Grundgedanken: Sie glauben, dass das Licht Gottes in jedem Menschen ist. Demnach hat jeder Mensch einen einzigartigen Wert. Aus dieser Weltanschauung lassen sich ihre intensiven Bemühungen erklären, Erniedrigung und Diskriminierung zu verhindern.

Aufgrund ihrer pazifistischen Haltung siedelten die Quäker um 1950 nach Costa Rica, ein kleines Land Mittelamerikas, welches 1949 nach dem Bürgerkrieg seine Armee abschaffte. Sie wollten nicht länger in den USA leben, wo Wehrpflicht herrschte und sie mit ihren Steuern das enorme Militär unterstützten.

In San José erschufen die Quäker das CAP, als einen Versammlungsort zum Austauschen von Informationen und Stärkung der Bemühungen für den Frieden in Lateinamerika. Seit dem ist es ein Raum der Begegnung, in dem unterschiedliche Gruppen und Personen die Arbeit für den Frieden und Gerechtigkeit koordinieren und organisieren.

Die Hauptziele des CAPs sind es, eben diesen Raum für verschiedene Organisationen zu schaffen, internationale und nationale Probleme, die gegen den Frieden und Gerechtigkeit verstoßen, zu analysieren und zu reflektieren, Ursachen zu diagnostizieren und in der Friedens- und Menschenrechtsbildung aktiv zu sein.

Neben den einladenden Versammlungsräumen, dem Büro, dem Minigarten und der kleinen Bibliothek gehört noch das Hostel Casa Ridgway dazu. Es ist mit den Räumlichkeiten des CAPs verbunden und dessen Hauptfinanzierungsquelle.

In den ersten Wochen verbrachte ich viel Zeit damit mich in die Geschichte des CAPs einzulesen, diesen Ort zu verstehen und all die vielen Menschen, die hier ein und ausgehen, kennenzulernen. Ein Schwall an neuen Eindrücken, Bekanntschaften und vielen, vielen haarsträubenden Geschichten über Geschehnisse in Costa Rica (welche mein Bild von diesem Land ziemlich erschütterten) hält mich beschäftigt.

BlogNo:07

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