Die Baumpflanzaktion

von 15 marleen  

Von dieser Baumpflanzaktion, werde ich bestimmt noch meinen Enkeln erzählen! Mit weißem Haar im Schaukelstuhl sitzend und den Erinnerungen nachhängend, wie wir damals schwitzend die jungen Bäumchen den Berg hochschleppten…



Bäume zu pflanzen kann echt eine abenteuerliche Knochenarbeit sein. Mit Macheten spalteten wir zuerst dicke Bambusrohre, die später als Markierung dienten. Diese Markierungsstäbe schulterten wir zusammen mit den kleinen Bäumchen aus dem Vivero (Baumschule) in großen Plastiksäcken. Schwer bepackt ging es dann den glitschigen und steilen Trampelpfad zum Internetberg hoch, dem einzigen Ort an dem wir in diesem Dschungel mit der Außenwelt kommunizieren konnten. Am Hang rammten wir die Markierungsstäbe in den Boden, wo wir zuvor eine Schneise in das Gestrüpp geschlagen hatten.

Ich hätte vorher nie gedacht, dass Bäume pflanzen so viel unterschiedliche Vorarbeit bedarf. Bäumchen aufziehen, den Umgang mit der Machete lernen, Bambusstäbe machen, Schneisen im Busch freilegen, Standort auswählen, die Bäume zum Ort schleppen… Nachdem das alles getan war, konnte ich es kaum abwarten, mich endlich ans Einpflanzen zu machen.



Aber das Einpflanzen gestaltete sich schwerer als gedacht. Am Hang rutschten wir ständig ab, weil der aufgeweichte Lehmboden unter unseren Stiefeln einfach weg glitt. Außerdem attackierten uns Mücken und Fliegen, die es auf unsere Augenflüssigkeit abgesehen hatten. Anscheinend waren die genauso durstig wie wir! Bei der Wärme und hohen Luftfeuchtigkeit schwitzt man ohne hin schon unglaublich viel bei jeder Bewegung. Da ist es fast überflüssig zu erwähnen, dass wir nach getaner Arbeit klitschnass die kalte Dusche ersehnten. So etwas wie warmes Wasser gibt es in der Aufforstungsstation nicht, warum auch?

Während das erfrischende Wasser über meinen schlammverschmierten Körper rann, dachte ich über unsere Aktion nach, die so klein und nichtig erscheint im Vergleich zur globalen Umweltzerstörung. Aber dann versuchte ich mir die vielen Tier-, Pflanzen und Pilzarten vorzustellen, die allein auf einem einzigen Baum leben. Ich dachte an die große Bedeutung eines Baumes für das Ökosystem und wie viel CO2 ein einziger Baum CO2 umwandelt.

Es lohnt sich immer, selbst, wenn es nur ein Baum ist, den man pflanzt!

BlogNo:11

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