Sommer in Guanacaste

von 15 malte  

Im letzten Jahr hat es in Guanacaste, der nördlichen Halbinsel von Costa Rica 50% weniger geregnet als im Durchschnitt. Nun beginnt die Trockenzeit und es wird für fast ein halbes Jahr keinen Regen mehr geben. Schon jetzt reißt der Boden auf und die Landschaft ändert ihre Farbe von knall-grün zu kaffeebraun.

Durch die oft nicht asphaltierten Straßen wird so viel Staub auf gewedelt, dass einheimische sich entschließen ihre Straßen mit Unmengen von Wasser zu Überkippen, um anschließend mit dem Motorrad ausgerüstet mit Skibrille und Atemschutzmaske einkaufen zu fahren.

Das ist zunächst mal nichts Neues. Der trockene Regenwald in der Region ist an Dürreperioden sehr gut angepasst, in Nationalparks sieht man, dass einheimische Pflanzen und Tiere auch ohne Wasser überleben können.


Wald im Nationalpark.

Jedoch wurden in der Vergangenheit große Teile dieses zur Erhaltung des Klimas und der Wasserspeicherung so wichtigen Waldes abgeholzt und durch große Weideflächen zur Zucht von Rindern ersetzt. Da die einheimischen Gräser aber nicht ohne ein funktionierendes Ökosystem überleben können, wird von den Viehzüchtern mittlerweile eine Grassorte aus Tansania verwendet, die auch bei extremer Trockenheit grün bleibt und von den Rindern gefressen wird.

Die Folgen dieser Entwicklung sind viele Waldbrände und Erosion. Außerdem kann der Boden Wasser nicht mehr aufnehmen und speichern und Teile der Landschaft gleichen jetzt schon eher einer Afrikanischen Savanne als einem tropischen Trockenregenwald.


Flächennutzung im Flachland

Trotzdem hat sich die Provinz Guanacaste durch die Viehzucht einen größeren Wohlstand erarbeiten können als der Rest von Costa Rica und ein freiwilliger Verzicht auf dieses Einkommen ist doch eher unwahrscheinlich.

Die Frage ist also eher wie lange sich in einer durch den Klimawandel bestimmten Zeit ein Wirtschaften noch lohnen kann, das die Kreisläufe der Natur ignoriert und dazu führt, dass aus einer fruchtbaren Gegend langsam eine Wüste wird.

BlogNo:02

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