El albergue

von 15 alisa  



Auf dem Weg zur Herberge biege ich von der Hauptstraße, die nach San Ramón führt, links ins Feld ein und komme dem Wald Stück für Stück näher. Hier gibt es ein paar Lädchen, Brücken zu Häusern und Grundstücken; ich gehe auf Schotterpisten am Fluss entlang, ich schaue in die Berge, von Wald, Wiesen und Plantagen bedeckt. Oft auch von Wolken und Nebel. Wenn das Wetter in La Paz schlecht ist, kann ich damit rechnen, dass es hier immer ein wenig schlechter ist.

Die Herberge liegt ziemlich weit "drinnen", wie sie hier sagen. Da, wo nur noch ein paar Fincas kommen, verlassene Hütten, Grundstücke zum Verkauf und ... Natur.

Eine Arbeit, ein kleines "Nebenprojekt" sozusagen, über das ich euch heute berichten werde.

Bei uns in La Paz entsteht dieser Ort als (Touristen)Anziehungspunkt und gute Beschäftigungsmöglichkeit/ Einnahmequelle für die Gruppe, die sich mit diesem Projekt beschäftigt. Ein Spanier möchte mit seiner Frau aus San Ramón die ohnehin schon hohe Attraktivität dieses schönen Wohnortes für den Tourismus noch ein bisschen steigern.












Das Grundstück auf dem sich die Herberge befindet und die umliegenden Parzellen gehörten um die Zeit 1948 dem ehemaligen Präsidenten der Republik und Ex-Bürgermeister von San Ramón, Francisco J. Orlich. Als im selben Jahr die Armee in Costa Rica abgeschaffen wurde und der Bürgerkrieg geendet hatte, verwandelte sich das Grundstück in eine Zuckermühle mit Zuckerrohranbau, danach in eine Molkerei und schließlich - inzwischen vom IDA (Instituto de Desarrollo Agrario) übernommen - an eine Gruppe von 35 Landwirten verteilt, die dort ihr Vieh unterbrachten. Dort war auch der Ehemann meiner Gastmutter sehr aktiv. Die Parzelle, die beide bekamen, wird zurzeit leider nicht mehr benutzt.

Dieser Gruppe entsprang auch der jetztige Verband, der heute das Projekt der Herberge leitet und seit ca. 25 Jahren besteht. Davor aber half die Provinz Andalusien im Süden Spaniens finanziell aus: Mit dem "Fondo de pequenas donaciones" wurde das Gebäude renoviert. Nun ist es Miguel Ángel, ebenfalls aus Spanien, der nach langem Stillstand einen Vertrag für 6 Jahre mit der Gruppe schloss und in dieser Zeit gerne die Herberge zur Wahrheit werden lassen will. Fehlt auch nicht mehr viel.

Früher schon bedienten und versorgte der Verband Studierende aus costa Rica, die diesen Platz in der Natur für ihre Zwecke benutzten. Auch wurde die Herberge schon von US-amerikanischen Freiwilligen benutzt.

Nun ist durch die Idee einer Herberge zur Entspannung für gestresste (Stadt)menschen und zum Besuchen der Wälder von Touristen wieder neuer Schwung in dieses Projekt hineingekommen. Gruppen bis circa 25 Personen sollen dort Unterkunft finden, lecker bekocht werden, Yoga-Kurse, Führungen zum Wasserfall und Ausflüge zu Fuß und zu Pferd erhalten.

Ich habe dort bis jetzt öfters renoviert, bei allem mal versucht mitanzupacken. Jetzt fehlt nur noch der Feinschliff: ein paar Möbel, Dekoration, ein wenig Gärtnern, Lebensmittel. Und dann könnten endlich mal die ersten Besucher kommen. Das wird jetzt schon seit zwei Monaten erzählt. Ich bin wirklich gespannt, wie und ob das funktionieren mag. Ja ja, wenn Spanier und Ticos sich zusammenschließen, dauert am Ende alles doppelt so lange. Nicht falsch verstehen, ich bin geduldig und voller Hoffnung für das Projekt - lieber später als nie.

BlogNo:04

2 Kommentare

Kommentar von: Sophia [Besucher]

Ja, da hat man doch Lust gleich mal einen Urlaub zu buchen.
Ob inzwischen die ersten Touristen diese Herberge besucht haben?
Sehr schöne Idee!

Kommentar von: alisa [Besucher]

Hey, danke fuer deine Kommentare! :)
Das laeuft so, dass der Spanier auch gleichzeitig die Wandergruppen zur Herberge bringt. Also mit ihnen eine Wanderung im Ort und Umgebung unternimmt, oftmals geht´s dann zum Wasserfall oder Vogelbeobachtung… Dann uebernachten die Gruppen in der Herberge und bekommen Verpflegung- das ist der Plan. Bis jetzt sind glaube ich nur ein- oder zweimal Gaeste dort gewesen. Es gibt immernoch viel zu renovieren, gaertnern usw, aber langsam laeuft es an, ja.


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