Brutaler Angriff auf Indigene des Bribri Volkes, die ihr Land zurück gewinnen wollen in Nima Dikol (Palmira) Cabagra, COSTA RICA: in der Nacht vom 7. auf den 8. April ist ein Mob von etwa 30 nicht indigenen Menschen mit Waffen, Stöcken und Macheten auf eine Gruppe der Bribris losgegangen, die IHR rechtmäßig ihnen zustehendes Land zurück gewinnen wollen.

Mit Benzin verbrannten die Angreifer die Hütten, Besitztümer und Lebensmittel der indigenen Familie. Es ist bekannt, dass die meisten der Angreifer aus der Gegend von San Marcos Tarrazú kamen. In diesem Akt rassistischer Gewalt wurden die indigenen Ältesten brutal zusammengeschlagen.

Adilio Ortiz erlitt neben den Schlägen noch Schnitte in Kopf, Beine und Rücken. Zudem wurde ihm in die rechte Hand und das linke Bein geschossen. Antonio Torres Leiva wurde ins Gesicht geschossen und am ganzen Körper geschlagen.

Sofort wurde die Polizei gerufen, welche auch ein paar Minuten später eintraf. Der Krankenwagen kam jedoch erst nach etwa zwei Stunden.

Die Polizei konnte einige Täter festnehmen. Aber die meisten bleiben auf freiem Fuß, da sie schnell aus dem indigenen Gebiet flohen.

Diese Angriffe sind Teil eines langen Kampfes für die Rückgewinnung der indigenen Territorien in der südlichen Zone von Costa Rica. Immer wieder bekommt man etwas von brutalen Zusammenstößen mit.

Dieses Land auf dem sich der brutale Zwischenfall abspielte, hat ein Mario Espinoza illegal an sich gerissen, illegal, da er kein Indigener ist. Ohne Berechtigung und aus einem Akt des Rassismus heraus, bedrohte er schon Tage vor der Zurückgewinnung des Landes eine indigene Frau namens Clarita mit einer Schusswaffe, sodass diese nicht zu ihrem Feld gehen konnte, welches in der Nähe liegt. Dies löste große Empörung und Kampfgeist in der indigenen Gemeinde aus, so dass die Familien sich entschieden, dieses Land zurück zu erobern. Sie erbten es von den Vorfahren und haben einen rechtlichen Anspruch darauf.

Während der zwei Monate, in denen sie versuchten, ihr Land wieder zu erlangen, organisierten die Familien ein Lager mit Wellblechen, Hängematten und Planen, die sie vor Regen und Sonne schützen.

Vor einer Woche hat sich die Polizei aus der Region zurückgezogen, mit der Begründung, dass sie nicht genug Personal hätten, diesen Fall zu verfolgen. Dies obwohl indigene Familien Drohungen erhalten haben und es bereits einen Versuch der Bauern gab, das Lager zu verbrennen und die Zurückgewinner des Landes zu verscheuchen.

Letzte Woche haben sie eine rechtliche Beschwerde des Verpächters erhalten, in der behauptet wird, dass die indigene Familie diejenigen seien, die “sein” Land besetzen und sie “sein” Eigentum räumen müssten. Dabei findet dieser Konflikt im offiziellen Territorium der Indigenen statt, dessen rechtmäßige Besitzer eben die Indigenen sind. Es ist gesetzlich festgelegt, dass ihre Territorien geschützt sind. Das heißt niemand, der nicht indigener Abstammung ist, darf das Land kaufen oder darauf bauen. Leider sieht die Realität ganz anders aus…

Lächerlicher Weise rühmt sich Costa Rica auch noch mit dem Slogan das “Land des Friedens zu sein”, da sie 1948 ihr Militär abschafften. Frieden bedeutet aber mehr, als nur die Abwesenheit des Militärs. Die Gewaltbereitschaft, der Rassismus in der costaricanischen Gesellschaft und die fehlende Wertschätzung der indigenen Kultur, widerspiegelt durch diesen Angriff, zeigt, dass dieses Land noch weit entfernt vom wahren Frieden ist.

Quelle:
Radio 8 de Octubre; http://comunicacionyrebeldia.blogspot.com/2016/04/ataque-contra-indigenas-bribris.html (08.04.2016)

Bilder:
http://revista-amauta.org/2012/10/nueva-agresion-contra-indigenas-bribris-en-salitre/ (08.04.2016)
http://www.hablandoclarocr.com/index.php/hablando-juntos/politicas-publicas/1539-pueblos-indigenas-en-salitre-cidh-solicita-medidas-cautelares-a-costa-rica (08.04.2016)
http://www.liveincostarica.com/blog/2013/11/if-you-live-in-costa-rica-you-should-know-the-story-about-the-abolition-of-the-army-and-its-consequences.html (08.04.2016)