Probleme und Unterstützung der Indigenen Costa Ricas

von 15 marleen  

In den letzten Wochen kam es vermehrt zu gewaltsamen Übergriffen auf indigene Völker in Costa Rica! Am 7. April 2016 wurden im Süden des Landes zwei indigene Gruppen brutal attackiert: im Gebiet der Bribri in Cabagra (Nima Dikol genannt Palmira) und Salitre (Eingang zu Yeri im Sektor Palmital). Schon zuvor am 03. April 2016 wurden Camps der Indigenen auf der Finca San Andrés im Gebiet der Brorän in Terraba angegriffen.

Mit Waffen, Stöcken und Macheten ging ein Mob von 30 Menschen am 7. April auf eine Gruppe der Bribris los, die ihr rechtmäßig zustehendes Land zurück gewinnen wollen. Bei dem Überfall wurden ihre Hütten und Besitztümer in Brand gesetzt und sogar 2 indigene Älteste brutal attackiert. Sie erlitten Schlägen, Schnitte und Schüsse.

In Costa Rica sind die Gebiete der Indigenen geschützt! Das bedeutet, dass das Land unübertragbar ist. Es kann nicht von Menschen außerhalb gekauft, gepachtet oder beschlagnahmt werden. Wie es das “Ley Indigena“ (dt.: indigene Gesetz) von 1977 besagt, muss der Staat gegen die Invasion in die geschützten Gebiete handeln.

Jedoch sieht das in der Realität anders aus: Oft sind große Teile der indigenen Territorien in Händen von Menschen, die kein Recht auf dieses Land haben und zudem noch die indigene Bevölkerung schikanieren, bedrohen oder sogar gewaltsam angreifen, wie es in den letzten Wochen vermehrt vorkam.

Die wiederholte systematische Gewalt gegen die indigenen Gruppen zeigt die Unfähigkeit des costaricanischen Staates in angemessener Weise einzugreifen. Viele Delikte der organisierten Banden bleiben unbestraft!

Durch die juristisch nicht verfolgen Gewaltakte im Süden Costa Ricas alarmiert, verlangt nun die „Interamerikanische Kommission für Menschenrechte (CIDH)“ vom costa ricanischen Staatsapparat Schutzmaßnahmen vorzunehmen.

Auch das „Komitee für Menschenrechte der Vereinten Nationen“ erklärte in seinem neusten Bericht über die Menschenrechte in Costa Rica im März 2016, dass „die Regierung das Recht der indigenen Völker auf ihr Land, welches ihnen traditionsgemäß angehört, in der Praxis garantieren muss durch dessen legale Anerkennung und notwendigen juristischen Schutz. Zudem soll die Regierung die rechtlichen Mittel anpassen um die Wiedererlangung der unübertragbaren Länder sicher zu stellen, welche den indigenen Völkern durch die nationale Gesetzgebung zugesprochen wurden und den Indigenen, die Opfer von Attacken wurden angemessenen Schutz bieten, mittels wirksamer Rechtsbehelfen.“

Das “Nationale Komitee für die indigene Autonomie“ fordert nun von der costa ricanischen Regierung unter Luis Guillermo Solís Rivera:

  1. Ermittlung, Recherche und Festnahme der Verantwortlichen dieser Delikte. Viele von ihnen wurden bereits durch die Opfer identifiziert.
  2. Erstellung eines Protokolls, welches interinstitutionell wirksam ist und Werkzeuge aufzeigt, die garantieren, dass die von der CIDH verlangten Sicherheitsmaßnahmen in integraler Weise umgesetzt werden, sodass brutale Attacken, wie die der letzten Wochen, verhindert werden.
  3. Untersuchung der Handlungen von Seiten der Beamten, welche für die Einhaltung dieser Sicherheitsmaßnahmen zuständig sind, um ihre Verantwortlichkeit für die Einhaltung der Menschenrechte fest zu halten. Schließlich sind nach internationalen Verträgen Staaten für Menschenrechtsverletzungen verantwortlich, entweder durch Handlungen selbst und / oder durch dessen Unterlassung.
  4. Sofortiges Inkrafttreten einer lokalen Sanierungspolitik zur Garantie der Unversehrtheit, Freiheit und Autonomie indigener Völker in ihren Territorien und außerhalb, sodass sie frei von Belagerung und Überfällen leben können.
  5. Eine offizielle Erklärung der costa ricanischen Regierung zu den gewalttätigen Vorfällen für die Opfer der Attacken und die nationale und internationale Gemeinschaft.

Petition zur Unterstützung der Indigenen: PARA QUE EL ESTADO DE COSTA RICA CUMPLA

BlogNo:24

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