Der Zauber der Natur

von 15 hannah  


Flussstelle direkt neben unserer Baumschule

Jeder, der uns im Korridor besuchen kommt, ist so beeindruckt von diesem Ort. Die pure Natur, die kräftigen Farben, überall zwitschernde Vögel und die wahnsinnig tolle Luft. Der Ort vermittelt ein Gefühl von Freiheit und Verbundenheit mit der Erde und hat eine reinigende Wirkung auf die Seele.

Wenn man jedoch wie wir, seit Monaten hier ist und die Umgebung zum Alltag wird, vergesse ich durchaus an was für einem magischen Ort ich mich eigentlich befinde. Negative Gedanken rücken eher in den Vordergrund und es passiert, dass ich mich plötzlich gar nicht mehr so wohl fühle. Genau in so einer Situation befand ich mich in der letzten Zeit und deswegen musste ich mich selbst erinnern, was ich eigentlich für ein glücklicher Mensch sein müsste; wie sehr ich meinen Aufenthalt hier eigentlich schätzen sollte.

Es ist Sonntag und ich mache mich nach meinem Frühstück auf den Weg. Ich erinnere mich an Orte, zu denen wir in den ersten Wochen alle gemeinsam gegangen waren. Also gehe ich diese Wege zum ersten Mal wieder; nach sieben Monaten. Mit der Machete in der Hand muss ich den Weg teilweise von Gestrüpp befreien damit ich hindurchkomme. Blattschneiderameisen kreuzen den Trampelpfad, alle voll beladen mit abgefressenen Blattteilen. Die Luft im Wald ist schwül und warm, allein deswegen fange ich schon an zu schwitzen. Es geht bergauf, dann wieder bergab. Ich komme an eine Wegkreuzung. Vor sieben Monaten sind wir links abgebogen, also tue ich das auch wieder und komme an die Stelle, an der ich damals bereits ein Foto gemacht hatte. Da ich diesen Platz aber schon kenne, gehe ich zurück und nehme die rechte Abbiegung. Der Weg endet an einem Bach, welcher in den Fluss mündet. Ich bin neugierig und klettere vorsichtig die Steine hinunter, bis ich am Wasser ankomme. Mein Blick geht flussaufwärts und ich sehe das Wasser zwischen zwei Felswänden hindurchschlängeln. Ein Bild wie ich es nur aus Kalendern kenne. Ich drehe meinen Kopf und schaue in die andere Richtung und sehe einen großen Wasserpool. Er scheint mindestens zwei Meter tief zu sein und am liebsten würde ich hineinspringen. Jedoch widerstehe ich. Ich hebe es mir für das nächste Mal auf! Stattdessen bleibe ich einfach noch ein paar Minuten sitzen und genieße die pure Natur, die tolle Luft, die zwitschernden Vögel und das Rauschen des Flusses.

Mir fällt wieder ein an WAS für einem besonderen Ort ich mich eigentlich befinde und spüre zweifellose Dankbarkeit und Freude in meinem Körper.

Ich mache mich auf den Rückweg und plötzlich fliegt ein Schmetterling vor mir hoch und setzt sich auf ein Blatt am Wegesrand. Genau so einen Schmetterling wollte ich unbedingt mal sehen und jetzt war der Zeitpunkt. Er hat durchsichtige, fast herzförmige Flügel. Nur am hinteren Rand hat er einen pink-roten Farbtupfer und am oberen Rand ein „Auge“. Ich bleibe eine Minute stehen und schaue ihn einfach nur an; seine Schönheit: die Perfektion der Natur.

Wieder in unserer Station angekommen, erzähle ich Nawid von meinem tollen Erlebnis und den wunderschönen Flussstellen, die ich gefunden habe. Wir sind uns einig, dass wir uns bald zusammen auf dem Weg machen werden; und dann werden wir unsere Badesachen schon anhaben, das steht fest!

BlogNo:13

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