Paradies oder Hölle?

von 16 larissa  



Costa Rica ist ein wunderschönes Land! Die ersten zwei Wochen im Korridor waren super. Wir arbeiteten zusammen mit allen 15 Freiwilligen für die Umweltorganisation Arbofilia. Sie setzt sich für den Erhalt des Regenwaldes in ihrer natürlichen Vielfalt ein und pflanzt jährlich Tausende von Bäumen. Die Atmosphäre im Korridor ist atemberaubend:

Seelenruhig liegt man nach der Arbeit erschöpft in der Hängematte, um einen herum alles Grün, unendlich viele verschiedene Grüntöne, bunte Blüten und exotische Früchte, von unten hört man das Rauschen und Plätschern des Flusses (in dem wir nach der Arbeit immer badeten), von oben das Zwitschern der Vögel.

Der Korridor ist der perfekte Ort, um in sich hinein zu horchen und seine innere Ruhe zu finden. Die Melodie der Natur heilt die Seele. Jedem, dem es nicht so gut geht, rate ich unbedingt dahin zu reisen! Ich war noch nie glücklicher. Besonders an dem Sonntag, an dem wir zu einem Wasserfall wanderten: Der Fluss ist in mehreren Etappen abgestuft, sodass auf einen Wasserfall ein ebener Pool folgt, dann wieder ein Wasserfall und so weiter. Niemand außer das Dorf El Sur kennt diesen Ort, sodass wir ganz alleine dort waren.




Ein Tico (so nennt man hier die Einheimischen) zeigte uns Höhlen hinter den Wasserfällen. Es war der pure Wahnsinn! Man taucht durch die Wasserwand und befindet sich in einer kleinen Höhle, in der es sogar eine vom Fels geformte Sitzbank gibt. Wir saßen in den Höhlen, sprangen von den Felsen, planschten im Pool und schossen „Kalenderfotos“ (;-P). Ein Paradies!

Allerdings ist nicht immer alles schön und gut. Wir bekamen schon nur in den zwei Wochen einige erschreckende Dinge mit. Es fing an mit einer kleinen Schlange, die plötzlich in unserer Hütte neben der Toilette lag. Zwar stellte man später fest, dass sie nicht giftig war, aber den Rat, immer mit Taschenlampe und Vorsicht im Dunkeln rumzulaufen, nahm ich jetzt viel ernster. Vor allem war die Schlange so klein und dünn, dass man sie trotz Taschenlampe leicht übersehen hätte. Ein paar Tage später lag quer über dem Weg vom Dorf zum Korridor eine Terciopelo. Die zwei Meter lange Schlange ist die giftigste von ganz Costa Rica! Drei andere Freiwillige und ich gingen genau diesen Weg ein paar Minuten vorher ohne Taschenlampe... wir hatten echt Glück, dass sie erst kurz nach uns aus dem Gebüsch gekrochen kam.

Ein Bauer aus dem Dorf erschlug die Schlange mit der Machete und noch eine Stunde später zuckte sie immer noch. Ein Indigener zeigte uns noch am selben Abend, wie man die Schlange häutet. Ein anderes Ereignis war der spuckende Vulkan. In San José laufen sogar manche mit einem Mundschutz auf den Straßen, weil in der Luft Aschepartikel vorhanden sind. Im Korridor bekamen wir davon wenig mit, außer dass auf den Blättern eine dünne Schicht Asche haftet und das Klima sich an dem Tag veränderte. Als wäre das alles nicht schon genug, findet eine Freiwillige des letzten Jahres kurz vor unserer Abreise raus, dass jemand ihr Konto ausgeraubt hat. Sie hat über 1000 Euro gestohlen bekommen!

So traumhaft schön Costa Rica auch ist, kann man die gefährliche Seite des Landes nicht leugnen.

Für mich überwiegen aber ganz klar die positiven Aspekte, sodass Costa Rica für mich ein Paradies ist! Bezaubernde Tiere und Pflanzen. Wunderschöne Küsten. Liebevolle Menschen.

Pura vida!






















BlogNo:01

Noch kein Feedback


Formular wird geladen...