Reitstunde im Regenwald

von 16 anna  


zu Pferde unterwegs

„Hatatitla“ ist ein schöner Name für eine so schöne dunkelbraune Stute, inspiriert von Old Shatterhands schnellem Pferd. So heisst sie ab jetzt. Denn neben dem gescheckten „Pinto“ sind die beiden Stuten Arbofilias bisher namenlos geblieben.

In den letzten Tagen haben wir diese schönen Tiere für uns entdeckt und ohne jegliche Reiterfahrung meinerseits ließ Giovani uns einfach aufsitzen und losreiten. So sind wir ein paar Mal ohne Sattel nur mit einem provisorischen Seil durch den Regenwald geritten. Nachdem wir unsere Freude am Reiten geäußert hatten, versprach Giovani mit uns einen richtigen Ausritt zu machen.

Ein paar Tage später machten wir uns also auf den gesattelten Pferden auf den Weg, um eine weiter entfernte Finca Arbofilias zu besuchen. Wir brauchten fast 2 Stunden für den Weg durch den schattigen Regenwald, steinige Flüsse und baumfreie, sonnige Abschnitte. Meist ging es steil bergauf oder bergab, streckenweise konnten wir aber sogar galoppiern. Was für ein Gefühl, auf der wilden Hatatitla oder dem gehorsamen Pinto durch die tropische Landschaft zu galoppieren!


alles gepflanzt von Arbofilia

Sicht auf den Nebelwald

Das Pferd Pinto mit dem Ozean am linken Horizont

Den gesamten Wald im Vordergrund und noch weit über die Bildränder

Wir konnten gar nicht genug bekommen von der Aussicht

Giovani zeigt uns die von Arbofilia gepflanzten Flächen

Wir ritten nicht ganz bis zur Finca „Mano Luis“, sondern machten ein Stück vorher auf einer Bergkuppe Halt. Nachdem die Pferde sich den steilen Hang hochgekämpft hatten, ganz verschwitzt von der Anstrengung und der heißen Sonne, die auf uns niederprallte, eröffnete sich uns ein atemberaubender Anblick: Um einen herum so weit das Auge reicht Berge, die meisten dicht bewachsen mit Regenwald. Im Westen konnte man den Ozean und sogar bis nach Quepos sehen, auf der anderen Seite den Nebelwald, über dem dicht die Wolken schwebten. Wir konnten uns kaum satt sehen an diesem Blick.

Die Finca Mano Luis wird seit Jahren nicht mehr bepflanzt, sondern ist bereits voll mit Bäumen, sodass die Freiwilligen dort seit Jahren nicht mehr hingehen. Giovani zeigte uns die Finca und was Arbofilia alles gepflanzt hat. Da sahen wir zum ersten Mal die Frucht der jahrelangen Arbeit Miguels und wofür wir arbeiten. Die riesige Waldfläche, die vor uns lag, erklärte uns Giovani, war von Arbofilia gepflanzt. Der Wald ist gerade erst 20 Jahre alt, und doch erschien er uns wie dichter Urwald.

Die Arbeit Arbofilias, der Sinn dieses Korridors, ist es, den Nationalpark La Cangreja, der sich zu unserer Rechten erstreckte, mit dem Carara Nationalpark, der fast direkt vor unserer Haustür bei der Station beginnt, zu verbinden, um Tieren Lebensraum und Nahrung zu bieten und die Möglichkeit, sich gefahrlos von einem Park zum nächsten zu bewegen. Auf diese Weise soll die außergewöhnliche Artenvielfalt, die hier zu finden ist, aufrecht erhalten und gerettet werden. (für mehr Informationen www.arbofilia.net)

So wie hier die Finca Mano Luis bepflanzt Arbofilia seit Jahren verschiedene Fincas mit heimischen Bäumen und heute fehlen, wie Giovani uns erklärte, nur noch zwei Fincas, um die Verbindung der beiden Nationalparks zu vervollständigen.

Von unserem schönen Aussichtspunkt aus konnten wir auch einige andere Fincas sehen, sogar die stets unendlich weit weg erscheinende Finca Potenciana im Nebelwald, von der wir bisher nur gehört hatten, war auf einmal in Sichtweite. Nachdem wir also die Aussicht genossen und alles abfotografiert hatten, stiegen wir wieder auf und machten uns, um einige Erkenntnisse und Bewunderung für das Projekt und die Schönheit der Natur reicher, auf den Rückweg.

Mein drittes Mal auf dem Pferd wurde so gleich zu einem vierstündigen Ausritt, der bald mit schrecklichen Poschmerzen für die nächsten Tage bestraft wurde. Das war es wert!























BlogNo:03

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