EIGENTLICH hatten wir einen Plan.

von 16 larissa  

Planen. Wir Deutschen wollen immer von allem einen Plan haben. Alles soll organisiert und durchgeplant sein. Und natürlich darf bloß nichts schief gehen. Hier lerne ich genau das Gegenteil, nämlich ohne überhaupt irgendeinen Plan durch die Welt zu gehen. Und es klappt sogar!

Mein letztes Wochenende sah beispielsweise so aus: Geplant war EIGENTLICH, dass ich und ein Freund morgens um 6 Uhr von einem Surflehrer, der in der Nähe wohnt, abgeholt werden und wir nach Tamarindo fahren. Dort würden wir dann morgens andere Freunde treffen und den ganzen Tag gemeinsam Surfen und am Strand chillen. Abends sollte ein Street Food Festival in Tamarindo stattfinden, wo wir gerne essen würden und danach noch ein bisschen feiern gehen und mit dem Bus nachts nach Hause.

Die Realität sah aber so aus: Wir verschliefen. Also mussten wir mit dem Bus irgendwie ankommen. Den Monkey Park zu verlassen, ist wirklich verdammt schwierig, weil die wenigen Busse, die hier vorbei fahren nicht immer halten und Trampen funktioniert auch nicht immer. Nach ewigen Warten an der Straße kam dann endlich ein Bus... er fuhr zwar nicht nach Tamarindo, aber wenigstens in ein Dorf mit einer offiziellen Bushaltestelle. Dort angekommen, erfuhren wir, dass der nächste Bus nach Tamarindo erst in zwei Stunden (wenn überhaupt) kommen würde. Total deprimiert spielten wir schon mit dem Gedanken zu Fuß zu gehen... als wir tatsächlich schon spazierend an der Straße entlang gingen, fanden wir durch Zufall ein Auto, dass uns mitnehmen würde. Als in das Auto immer mehr Fremde einstiegen und wir riesige Umwege fuhren, realisierten wir, dass wir gerade nicht trampten, sondern in einem „taxi collectivo“ saßen. Wir fuhren irgendwelche Schotterwege, sodass das ganze Auto völlig verstaubt war und man fast nichts mehr aus dem Fenster sehen konnte; wir fuhren durch Flüsse; Hügel rauf und wieder runter in Täler... obwohl man EIGENTLICH nur 30 Minuten auf einer geteerten Strecke nach Tamarindo braucht. Aber nun gut, wir kamen an. Es kostete sogar nur 1000 Colones (für den Bus hätte man mindestens 1200 Colones bezahlt).

In Tamarindo trafen wir ohne Probleme unsere Freund am Strand und alles war gut. Wir chillten, spielten Fußball und Volleyball, planschten im Meer und warteten auf eine Freundin, mit der wir Surfen gehen wollten. EIGENTLICH wollte sie um 12 Uhr ankommen; dann rief sie an, dass es 13 Uhr wird; um 13:30 Uhr teilte sie uns mit, dass sie wahrscheinlich erst um 15 Uhr ankommen wird. Der Surflehrer, mit dem wir vereinbart hatten, dass wir morgens um 10 Uhr anfangen würden zu surfen, wurde mit der Zeit immer genervter und als wir um 15:30 Uhr (als unsere Freundin dann endlich ankam) mit dem Surflehrer verhandeln wollten, war er kurz vorm ausrasten. Aber: Wir surften noch zwei wunderschöne Stunden zur genau richtigen Zeit mit den besten Wellen und das für einen super Preis.

Dieser Moment, wenn man auf dem Surfbrett sitzt, während die Sonne untergeht und die bunten Wellen dich sanft hin und her schaukeln, ist unbezahlbar! Total erschöpft chillten wir noch eine Weile am Strand und philosophierten über das Leben. Auf dem Weg zum Street Food Festival, fiel uns auf, dass wir gar nicht wussten, wo genau das Festival stattfand und die Leute, die wir befragten, hatten alle noch nie was davon gehört. Toll. Wir fanden es nicht und aßen schließlich Casado in einem Imbiss. Zum Feiern waren wir viel zu k.o. Letztendlich wurden wir von Freunden von Freunden von Freunden nach Hause gefahren. (Wir quetschen uns zu siebt in den Wagen. Das ist hier aber ganz normal; mein Rekord liegt bei neun Personen und dabei waren 7 auf der Rückbank!)

Fazit: Hinreise war abenteuerlich, am Strand hatten wir trotz der Verspätung eine Menge Spaß und nach Hause kamen wir auch irgendwie. EIGENTLICH hatten wir einen Plan.

Planen. Wir Deutschen wollen immer von allem einen Plan haben. Alles soll organisiert und durchgeplant sein. Und natürlich darf bloß nichts schief gehen. Hier lerne ich genau das Gegenteil, nämlich ohne überhaupt irgendeinen Plan durch die Welt zu gehen. Und es klappt sogar!

Mein letztes Wochenende sah beispielsweise so aus: Geplant war EIGENTLICH, dass ich und ein Freund morgens um 6 Uhr von einem Surflehrer, der in der Nähe wohnt, abgeholt werden und wir nach Tamarindo fahren. Dort würden wir dann morgens andere Freunde treffen und den ganzen Tag gemeinsam Surfen und am Strand chillen. Abends sollte ein Street Food Festival in Tamarindo stattfinden, wo wir gerne essen würden und danach noch ein bisschen feiern gehen und mit dem Bus nachts nach Hause.

Die Realität sah aber so aus: Wir verschliefen. Also mussten wir mit dem Bus irgendwie ankommen. Den Monkey Park zu verlassen, ist wirklich verdammt schwierig, weil die wenigen Busse, die hier vorbei fahren nicht immer halten und Trampen funktioniert auch nicht immer. Nach ewigen Warten an der Straße kam dann endlich ein Bus... er fuhr zwar nicht nach Tamarindo, aber wenigstens in ein Dorf mit einer offiziellen Bushaltestelle. Dort angekommen, erfuhren wir, dass der nächste Bus nach Tamarindo erst in zwei Stunden (wenn überhaupt) kommen würde. Total deprimiert spielten wir schon mit dem Gedanken zu Fuß zu gehen... als wir tatsächlich schon spazierend an der Straße entlang gingen, fanden wir durch Zufall ein Auto, dass uns mitnehmen würde. Als in das Auto immer mehr Fremde einstiegen und wir riesige Umwege fuhren, realisierten wir, dass wir gerade nicht trampten, sondern in einem „taxi collectivo“ saßen. Wir fuhren irgendwelche Schotterwege, sodass das ganze Auto völlig verstaubt war und man fast nichts mehr aus dem Fenster sehen konnte; wir fuhren durch Flüsse; Hügel rauf und wieder runter in Täler... obwohl man EIGENTLICH nur 30 Minuten auf einer geteerten Strecke nach Tamarindo braucht. Aber nun gut, wir kamen an. Es kostete sogar nur 1000 Colones (für den Bus hätte man mindestens 1200 Colones bezahlt).

In Tamarindo trafen wir ohne Probleme unsere Freund am Strand und alles war gut. Wir chillten, spielten Fußball und Volleyball, planschten im Meer und warteten auf eine Freundin, mit der wir Surfen gehen wollten. EIGENTLICH wollte sie um 12 Uhr ankommen; dann rief sie an, dass es 13 Uhr wird; um 13:30 Uhr teilte sie uns mit, dass sie wahrscheinlich erst um 15 Uhr ankommen wird. Der Surflehrer, mit dem wir vereinbart hatten, dass wir morgens um 10 Uhr anfangen würden zu surfen, wurde mit der Zeit immer genervter und als wir um 15:30 Uhr (als unsere Freundin dann endlich ankam) mit dem Surflehrer verhandeln wollten, war er kurz vorm ausrasten. Aber: Wir surften noch zwei wunderschöne Stunden zur genau richtigen Zeit mit den besten Wellen und das für einen super Preis.


Wellenreiten

No risk no fun!

Dieser Moment, wenn man auf dem Surfbrett sitzt, während die Sonne untergeht und die bunten Wellen dich sanft hin und her schaukeln, ist unbezahlbar! Total erschöpft chillten wir noch eine Weile am Strand und philosophierten über das Leben. Auf dem Weg zum Street Food Festival, fiel uns auf, dass wir gar nicht wussten, wo genau das Festival stattfand und die Leute, die wir befragten, hatten alle noch nie was davon gehört. Toll. Wir fanden es nicht und aßen schließlich Casado in einem Imbiss. Zum Feiern waren wir viel zu k.o. Letztendlich wurden wir von Freunden von Freunden von Freunden nach Hause gefahren. (Wir quetschen uns zu siebt in den Wagen. Das ist hier aber ganz normal; mein Rekord liegt bei neun Personen und dabei waren 7 auf der Rückbank!)

Fazit: Hinreise war abenteuerlich, am Strand hatten wir trotz der Verspätung eine Menge Spaß und nach Hause kamen wir auch irgendwie.

Die Lösung für uns Deutsche liegt einfach darin, entweder von Anfang an keinen Plan zu haben oder komplett ohne Erwartungen in den Tag zu leben. Egal was man plant, es wird sowieso jedes Mal ganz anders. Und vor allem wenn man mit Ticos unterwegs ist, die alle halbe Stunde den Plan verändern. Aber so spielt das Leben. Man kann nicht immer alles planen. Hier in Costa Rica bekomme ich die Gelegenheit wichtige Lektionen fürs Leben zu lernen. Wichtig ist nicht, dass alles reibungslos abläuft, sondern nur, dass man am Ziel ankommt.

Die Ticos leben hier ganz anders. Man muss nicht um eine bestimmte Uhrzeit ankommen und das wird auch von niemandem erwartet. Niemand weiß hier die genauen Buszeiten und niemand weiß genaue Adressen beziehungsweise es gibt keine Adressen :D

Zur Endmoral der Geschichte: Take it easy! Nimm das Leben wie es kommt und versuche nicht irgendetwas zu kontrollieren. Keine Erwartungen haben, keine perfektionistischen Pläne schmieden und einfach im Hier und Jetzt leben.

PS: In Deutschland war ich immer als sehr spontan und flexibel bekannt, aber hier bin sogar ich zu deutsch. Bisher verlief fast jedes meiner Wochenenden in Costa Rica so überhaupt nicht nach Plan. Ich könnte schon dutzende Geschichten erzählen von Tagen, an denen schöne Ausflüge geplant waren, wir aber letztendlich doch zuhause blieben oder etwas ganz anderes unternommen haben. Man lernt hier alles einfach viel gelassener zu sehen.

BlogNo:04

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