Willkommen in La Paz

von 16 isabella  

In dem kleinen Dörfchen mitten im Valle Central
herrscht eine ganz andere Moral.

Wie der Name schon vermuten lässt,
feiert bei uns Frieden und Ruhe sein Fest.

Hier mitten im Nebelwald
werden die Menschen gemütlich alt.

Erst letztens sprach ich mit einer Frau, die war hundert und eins,
so lang zu leben wär ja gar nicht meins.


Auch wenn es regnet, den ganzen Tag,
ist es eine Sache die ich eigentlich mag.

Wir sitzen dann im trockenen Haus und lauschen
dem Rauschen von draußen.

Wie die Tropfen auf das Wellblechdach prasseln
und in der Ferne die Schlangen rasseln.

Nach dem Schauer ist die Luft klar & frisch
und La Paz wird erfüllt von einem herrlichen Duft.

Dem Duft nach Ruhe und Frieden,
den alle hier so lieben.


Nebel hängt in den Bergen
und ich stelle fest dies ist ein Ort zum Glücklichwerden.

Unten hört man das Rauschen von Fluss;
welch ein Genuss.

Die schönen bunten Farben, die dir klammheimlich sagen: „du kannst dich an uns laben“
- ohne nach viel Aufmerksamkeit zu fragen.

Der viele Regen ist gewissermaßen auch ein Segen.
Und hier die Grundlage für all das Leben.

Doch das kalte Nass
macht auf Dauer auch keinen Spaß.

Die Vorfreude auf den Sommer steigt,
zu welcher Jahreszeit hier sowieso jeder neigt.

So kann ich es kaum erwarten die Sonne auf der Haut zu spüren, frische Marmelade anzurühren und das neue Jahr zu kühren.


Auf Verköstigung wird ebenfalls viel Wert gelegt. Rund um die Uhr gibt es Essen.
Dafür kochen die Hausfrauen ab morgens in der Früh wie besessen.

Gekocht wird mit riesigen Mengen Zucker und Fett
-naja die Köchinnen meinen es ja nur nett.

Auch für die Arbeit bleibt ein bisschen Zeit.
Doch meist kommt man nicht weit und ist schon bald für eine Pause bereit.

Naja, hier im Valle Central herrscht nun eben wie gesagt auch eine ganz andere Arbeitsmoral.

Jeden Tag sitze ich stundenlang in meinen Schaukelstuhl und lese
esse dazu natürlich unseren selbst gemachten Käse.


Ich schaue auf und lasse meinen Blick durch die Landschaft schweifen.
So ganz kann ich meine Situation immer noch nicht begreifen.

Alle Vorstellungen wurden übertroffen
und doch fühle ich mich hier etwas gebrochen.

Auf über 1000m Höhenlage
stellen sich mir dutzende Fragen.

Die viele Zeit zum Nachdenken
ist anstrengend und kann ganz schön kränken.

Fragen nach dem Ursprung und Sinn
bringen Zweifel auf, wer ich überhaupt bin.

Wo ich in der Zukunft sein möchte und was ich bezwecken will
lassen mich werden ganz still.

Ich beobachte wie hoch oben die Vögel ziehen ihre Kreise.
-Mein Impuls mich zu aufmachen für eine neue Reise.

Die Ferne ruft mit lautem Schrei,
Ich sehne mir so sehr sinnvolle Arbeit herbei.

BlogNo:02

2 Kommentare

Kommentar von: Papa [Besucher]  

soviel Poesie und soviel Lebensweisheit
und das mit 18 …
wo soll das hinführen

Kommentar von: Tim [Besucher]

wirklich schön geschrieben Bella :)


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