Strände von Guanacaste

von 16 david  

Heute schreibe ich endlich meinen vierten Blogeintrag, welcher ein erweiterter Doppelblogeintrag sein wird, also zwei Blogeinträge mit Extralänge von zwei unterschiedlichen Tagen beinhalten wird. Bedauerlicherweise kam ich nun drei oder vier Wochen aus verschiedensten Gründen nicht dazu einen weiteren Blogeintrag zu verfassen, aber nun kann ich endlich mein ganzes Erlebtes wiedergeben.

Zuerst möchte ich euch nun von zwei Wochenenden am Strand erzählen, diese verbrachte ich jeweils mit den anderen beiden Freiwilligen Tabea und Alex, welche auf einer Finca in meiner Nähe arbeiten. An einem Wochenende war es sogar möglich, dass noch mein Gastbruder Alonso und sein Cousin Tony uns begleiten konnten. Normalerweise muss Alonso samstags morgens immer auf der Finca mitarbeiten, aber an einem Wochenende konnte Luis ihn zum Glück einmal entbehren.

Zuerst möchte ich euch nun von dem Ausflug nach Sámara erzählen. Samara ist ein Strand südlich von meiner Heimatstadt Santa Cruz. Der Plan war, dass ich die anderen beiden Freiwilligen Alex und Tabea um 9 Uhr in Nicoya am Busbahnhof treffe und wir anschließend von dort aus gemeinsam nach Sámara fahren. Jedoch ist aus 9 Uhr schließlich halb 11 geworden, da sich Busfahrer in Costa Rica einfach immer verspäten oder sogar gar nicht an der Haltestelle anhalten. Mittlerweile bin ich diese lästige Verspäterei gewohnt und nehme es gelassen. Die Costa Ricaner nehmen alles sehr gelassen, auf Spanisch tranquilo, eingeschlossen die Pünktlichkeit.

Als wir uns dann endlich getroffen haben, haben wir uns erstmal über unsere Projekte ausgetauscht und uns gegenseitig unsere jetzigen Erfahrungen erzählt. Wir hatten uns ja fünf Wochen nicht gesehen, unser letztes Beisammensein war ja schließlich im Korridor. Bevor wir in den Bus einstiegen, kauften wir uns noch unser Mittagessen im Super Compro ein. Natürlich ernährten wir uns gesund und kauften Ananas, Brot, Käse, Tomaten, Chips aus Maismehl und Frischkäse ein. Meine Eltern, die meinen, dass ich mich zu schlecht ernähre sind jetzt hoffentlich stolz auf mich. Dennoch sind meine Freunde bestimmt enttäuscht, dass es ich weder Chicken Wings mit Pommes, noch das patentierte Gericht Chicken Wings á la Lulu (Chicken Wings mit Kräuterbaguette) an einem Samstag gegessen habe. Ein Freund aus Deutschland meinte jedoch, dass mir ein Jahr ohne überflüssiges Antibiotika auch mal gut tut.

Endlich stiegen wir nun in den Bus. An einer Haltestelle stieg ein Päarchen ein, bei dem man sofort erkannte, dass dieses nicht aus Costa Rica kam. Um zu erfahren, von welcher Nationalität die beiden waren, versuchten wir ihrem Gespräch zu lauschen. Anfangs verstanden wir kein Wort, aber irgendwann drehten sich die beiden etwas weiter zu uns um. Wir bemerkten, dass sie Deutsch sprachen und grüßten die beiden mit einem deutschen „Servus“.


Eselbegegnung

Bucht

gesamter Strand



recht steiniger Strand

Volleyball

Endlich kamen wir in Sámara an. Und sogleich hatte ich eine seltsame Begegnung mit einem wilden Esel. Leider hatte ich vergessen am letzten Pokéstop die Pokébälle einzusammeln, um ihn einzufangen. Also musste ich ihn einfach passieren lassen. Eine stille Bucht für unsere Dreisamkeit haben wir auch schnell gefunden. Anschließend gingen wir auch gleich schwimmen, dennoch war der Boden recht felsig und spitz, sodass unser Gang zum Wasser enorm verlangsamt wurde. Zusätzlich war auch das Wetter nicht das Beste, sodass wir gar nicht so lange im Wasser verweilten.

Danach gab es endlich Mittagessen. Die zur Köchin ernannte Freiwillige Tabea schmierte und belegte uns Brote mit ihrem Leatherman-Messer. Dieses war eigentlich für handwerkliche Arbeit gedacht, da es so ähnlich wie das Schweizer Taschenmesser ist und sogar eine Kabelzange besitzt. In einer TV-Show habe ich sogar gesehen, dass man es auch bei Autopannen oft einsetzt. Dennoch konnte man mit ihm auch einfach nur Brote schmieren und die Ananas klein schneiden. Und bevor jemand frägt, nein ich mache kein Productplacement für dieses Messer.

Nach dem Essen verweilten wir noch einige Zeit am Strand und machten uns dann auf den Weg in Richtung eines Restaurants. Dort angekommen bemerkte Alex, dass er sein verstecktes Geld unter einem Stein vergessen hatte und rannte zurück, um es vor der Flut zu retten. In der Zwischenzeit aß ich mein gegrilltes Steak auf und musste mich schlecht fühlen, da ich in der Gegenwart von den beiden Vegetariern Alex und Tabea die letzten beiden Happen Fleisch verputzte. Gott möge mir verzeihen. Danach fuhren wir wieder mit dem Bus nach Hause und Alex konnte sogar mit dem geretteten Geld den Bus bezahlen.

In Nicoya verabschiedeten wir uns wieder. Alex und Tabea nahmen den Bus zurück zu ihrer Finca und ich wartete auf den Bus nach Santa Cruz. Als ich nach einer Viertelstunde für einen kurzen Blick nach hinten schaute, um einen anderen Wartenden zu fragen, wann der Bus nach Santa Cruz kommt, fuhr der entsprechende Bus gerade an der Haltestelle vorbei. Mein einziger Gedanke war: „AAAAAAAAAAAlllllllllllllllllllllllllllllllllllllllleeeeeeeeeessssss klar Digga, is grad nich wirklich passiert oder“. Immerhin konnte mir der andere wartende Mann sagen, dass in 20 Minuten wieder ein anderer Bus kommt. Wenigstens eine gute Nachricht, ich befürchtete schon, dass der vorbeigefahrene Bus der letzte Bus nach Santa Cruz gewesen wäre. Schließlich kam ich in Santa Cruz an, lief zu der Straße, welche in meinen Wohnort Santa Barbara führt und hielt meinen Daumen hinaus, um zu trampen. Als endlich ein Auto kam, es war ja schon zehn Uhr nachts, winkte ich so auffällig ich konnte, um den Fahrer auf mich aufmerksam zu machen. Dieser hielt an und nahm mich mit. Der Autofahrer und seine Freundin wohnten ebenfalls in Santa Barbara und wir kamen über alles Mögliche ins Gespräch. Ich wurde von ihnen sogar bis vor das Tor der Finca gefahren und ich bedankte mich herzlich. In der Finca angekommen fiel ich todmüde ins Bett, nachdem ich, trotz der späten Uhrzeit, von Alonso, meinem Gastbruder, nett empfangen wurde. An dem folgenden Tag begannen die Ohrenschmerzen, welche sich über zwei Wochen langstreckten, aber jetzt zum Glück wieder geheilt sind.

Nun das war es auch schon wieder, ich hoffe ihr hattet wieder Spaß beim Lesen…………….Oh nein, ich habe ja noch gar nicht von dem anderen Tag am Strand erzählt, der Blogeintrag ist ja nicht umsonst ein Doppelblogeintrag.

Ich habe mich noch ein weiteres Mal mit den Freiwilligen Tabea und Alex getroffen, um ihnen den Strand Tamarindo zu zeigen, an welchem ich schon gewesen bin. Dies war der gleiche Strand, über welchen ich bereits im dritten Blogeintrag berichtet habe. An diesem Tag war es das erste Mal, dass ich etwas mit Freiwilligen und Costa Ricanern zusammen unternommen habe, denn an jenem Tag wurden wir, wie bereits am Anfang erwähnt von Alonso und Tony begleitet. Wieso klappt die Integration bloß nicht auch so in Deutschland?

Dieses Mal trafen wir uns in Santa Cruz und wer hätte es für möglich gehalten, wir alle waren pünktlich. Juhu, was für ein motivierender Start in den Tag. Obwohl Tony und Alonso normalerweise sehr kommunikativ sind, hielten sie sich etwas zurück und redeten nur untereinander. Dennoch konnten wir zusammen Amateur-Volleyball spielen und alle hatten Spaß, auch wenn die Regeln oft nicht beachtet wurden. Leider konnten wir aufgrund des schlechten Wetters nicht allzu oft ins Wasser. Dennoch war es trotzdem schön, einfach die freie Zeit am Strand zu genießen und von der harten Arbeitswoche herunterzukommen. Außer ein paar Reitern und vereinzelten Menschen war an dem Tag einfach nichts los.

Später am Tag waren wir auch noch in Tamarindo unterwegs. Dort fanden wir auch noch ein besseres Volleyballfeld, als unser auf den Sand gemaltes am Strand. Ab und zu gelang es mir auch wieder Tony und Alonso aus ihrer Zweisamkeit herauszuholen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

Der komplette Tag war im Großen und Ganzen recht ereignislos, jedoch war er für uns alle sehr erholsam und wir konnten zusammen viel Spaß haben.

Für diesen Tag gibt es auch noch einen kleinen Fotostream, wer noch nicht bei meinem dritten Blogeintrag vorbeigeschaut hat, kann dort auch die Fotos von Tamarindo an einem schöneren Tag betrachten. Abschließend wollte ich nun noch die Strände bewerten und sie ein bisschen vergleichen. Ich bin zwar kein Strandbewerterologe, sondern der Herr Dr. Professor auf Reisen, aber ich schreibe einfach mal was ich persönlich denke.

Tamarindo vs. Sámara
Ich persönlich meine, dass Sámara der ruhigere Strand von beiden ist, da einerseits die Strandpromenade weniger mit Restaurants und Hotels zugebaut ist und andererseits weniger Touristenattraktionen bietet. Sámara ist ein Strand, um einen ruhigen Tag zu verbringen. Im Gegensatz dazu ist Tamarindo viel touristischer und alles ist viel lauter, dauernd wird man von verschiedenen Leuten angesprochen. Meistens wollen diese einem jegliche Waren andrehen oder einem Surfstunden anbieten. Auf der einen Seite ist es sehr nett, aber wenn man schon alles für den Tag eingekauft hat und sich bereits für einen Surfkurs angemeldet hat, nerven diese Menschen einen irgendwann. In diesem Moment vermisst man die Ruhe Sámaras.

Um nochmal auf den Surfkurs zurückzukommen, um das Surfen wird es in meinem übernächsten Blogeintrag gehen (sorry für den Spoiler), also freut euch schon mal auf die Bilder. Die Bilder sind echt gut geworden und waren auch nicht ganz billig. Aber nun wieder zurück zum Thema. In Tamarindo hat man viel mehr Möglichkeiten Aktivitäten auszuüben, Surfen, Schnorcheln, Volleyball, Reiten usw. Wer also etwas Action benötigt, für den ist Tamarindo die bessere Wahl. Dennoch ist die Kriminalitätsrate in Tamarindo höher als in Sámara, also ist hier auch mehr Vorsicht geboten. Für meine deutschen Leser ist diese Meinung möglicherweise nicht so wichtig, da ihr viel zu weit von diesen Stränden entfernt seid. Jedoch wollte ich diese Bewertung trotzdem in meinen Blog schreiben, um den anderen Freiwilligen ein paar Reisetipps zu geben oder wer weiß, ob meine Leser aus Deutschland hier mal Urlaub machen werden.

Gut, das war es jetzt aber wirklich. Ich hoffe ihr hattet wieder einmal Spaß beim Lesen und ich hoffe ich habe dieses Mal für jeden Leser etwas Interessantes erzählt. Außerdem kann ich noch ankündigen, dass mein nächster Blogeintrag über meine eintägige Ausreise nach Nicaragua sein wird. Vielen habe ich die Geschichte schon kurz geschildert, aber ich werde die Geschichte noch einmal für alle wiedergeben. Darüber hinaus hoffe ich, dass dieser Blogeintrag nicht zu lang war, er ist ja schließlich dreifach so lang, wie gewöhnlich. Natürlich würde ich mich auch wieder über Feedback freuen und Themenvorschläge von euch nehme ich selbstverständlich auch wieder recht herzlich entgegen.

BlogNo:04

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