Weihnachten mal anders

von 16 larissa  

Den Heiligabend wollten wir Freiwillige alle zusammen im Korridor gemeinsam verbringen. Tatsächlich kamen früher oder später fast alle an. Ich war eine der letzten, weil ich mit drei weiteren Freiwilligen etwa fünf Stunden in Orotina warten musste, bis Lennard uns letztendlich abholen kam. Endlich angekommen, wurden wir herzlich von allen zur Begrüßung in den Arm genommen und gedrückt.

Schließlich sind schon drei Monate vergangen, seitdem man seine Abenteuergefährten nicht mehr gesehen hat. Es gab viel zu erzählen. Unser Weihnachtsmahl war eine Linsensuppe mit Salat. Zum Nachtisch aßen wir leckere Plätzchen und Hefezopf, die Anna und Antonia für uns gebacken hatten.

Zufälligerweise hatte Lennard sogar Weihnachtslieder auf seinem Handy. Mit vollen Bäuchen saßen wir am runden Tisch und begannen Geschichten von erlebten Abenteuer, neuen Erfahrungen, gewisse Bekanntschaften und vieles mehr zu erzählen.

Mein erstes Weihnachten ohne meine Familie. Traditionell wird bei uns Zuhause mit der ganzen Familie inklusive Omas, Opas, Tanten, Onkels und Cousinen gefeiert. Mit etwa 15 Personen más o menos wird an einem großen Tisch in Harmonie das super leckere umfangreiche Festmahl verspeist, während im Hintergrund die sanften Töne der Weihnachtslieder klingen und die Lichter des Weihnachtsbaumes und der Grippe funkeln. Weihnachten ist für mich ein Fest der Familie. Deswegen war es mir wichtig, dass ich Weihnachten im Korridor mit meinen Mitfreiwilligen verbringe. Sie sind wie Geschwister für mich und jeder ist für jeden da. Dieses Jahr also Weihnachten mit Freunden statt Familie, Sonne statt Schnee, Palmen statt Weihnachtsbaum und Linsensuppe statt Festmahl. Mal ganz anders.

Am nächsten Tag wanderten wir zu einer Hütte auf einem Berg, wo uns eine schöne Sicht über die Wälder bot. Anschließend stiegen wir durch das Dickicht des Regenwaldes ins Tal hinab, als uns plötzlich der Regen überraschte. Komplett durchnässt kamen wir an einem Fluss an, in dem wir trotz des Regens baden gingen. Wir waren ja sowieso schon nass. Als es aber immer noch nicht aufhören wollte zu regnen, machten wir uns Sorgen um unsere Kameras und Handys. Auch die letzte Plastiktüte, Tasche und Handtuch würden bald den Geist aufgeben. Schließlich beschützte Valentin mit seinem Körper und mit vielen riesengroßen Blättern unsere elektronischen Geräte. Vielen Dank an Valentin, dass alle noch funktionieren! Abends saßen wir nochmal alle zusammen am runden Tisch und spielten... ratet mal... Werwolf natürlich :D und andere Spiele.

Nachdem fast alle Jungs am nächsten Morgen abgereist waren, zogen ich und die restlichen Freiwilligen noch einmal zum Wasserfall los. Mit diesem schönen Wasserfall mitten im Regenwald verbinde ich so viele schöne Momente. Einfach ein Ort zum Verlieben. Die vereinzelten Sonnenstrahlen zwischen den Blättern, die auf der Oberfläche des Wassers glitzern. Das Rauschen des Wassers, das Plätschern des Wasserfalls und das Tropfen in den Höhlen, die sich zu einer Melodie verbinden. Das Zwitschern der Vögel, die man zwischen all den tausend Grüntönen der Pflanzen und den bunten Blüten kaum erkennt.

BlogNo:05

Noch kein Feedback


Formular wird geladen...