Neues Projekt: Alley Cropping

von 17 charlotte  

Die Methode des „Alley Cropping“ oder auch „Inga Alley Cropping“ wurde durch den Ökologen Marc Hands in den 80er Jahren in Costa Rica etabliert und beschreibt ein gassenförmiges Anbausystem aus der Agroforstwirtschaft, bei dem Feldfrüchte und Futterpflanzen in Abwechslung zu Baum- bzw. Buschreihen gepflanzt werden. Das System wird hauptsächlich in den Tropen angewendet und dient als nachhaltige Alternative zum hier üblichen Rodungsbau.

Die Gehölzreihen dienen als Schattenbäume, schützen den Boden vor Erosion, verbessern die Stickstoffversorgung des Bodens und erhöhen damit sowohl den Flächenertrag als auch die Biodiversität. Pflanzen der Familie der Leguminosen (Hülsenfrüchtler) eignen sich dafür besonders. Leguminosen sind sehr nährstoffreiche Pflanzen, die reichlich Proteine, Vitamine und Mineralstoffe beinhalten. Sie wachsen unabhängig des Nitratgehalts des Bodens und bilden in ihren Wurzeln eine Symbiose mit stickstofffixierenden Bakterien, wodurch sie zur Fruchtbarkeit des Bodens beitragen. Die Pflanzen Inga, Madero Negro, Poro, Guava, Frijolillo und Carao sind typische Beispiele für Bäume der Familie der Leguminosen.

Zur Durchführung des Alley Cropping werden zunächst die Baumreihen gepflanzt. Sobald die Bäume eine Höhe erreicht haben, in der sie die Alleen zwischen den Baumreihen überschatten, werden sie bis auf Brusthöhe abgeschlagen. Größere Hölzer können als Feuerholz verwendet werden, kleinere Äste sowie Blätter bleiben zwischen den Reihen liegen und bilden einen natürlichen Dünger. Nach einem Zeitraum von ca. 6 Wochen können Feldfrüchte und Futterpflanzen in den entstandenen Kompost gepflanzt werden. Während der Wachstumsperiode dienen die Leguminosen als Schutz vor der hohen Sonneneinstrahlung in den Tropen. Nach der Erntezeit und bis zur nächsten Pflanzsaison haben die Bäume wieder eine Höhe erreicht in der sie die Alleen komplett überschatten, so dass der Vorgang wiederholt werden kann.

Diese Theorie bildet die Grundlage für unser neues Projekt auf der Finca „La Esperanzita“: Auf einer Fläche von einer halben Manzana (100 Meter auf 50 Meter) werden die diesjährigen Freiwilligen das Anbausystem Alley Cropping einführen. Geplant ist, in 51 Baumreihen, abwechselnd Madero Negro, Poro, Guava, Frijolillo und Carao zu pflanzen. Die Baumreihen sollen jeweils in einem Abstand von zwei Metern zueinander stehen. Zwischen den Baumreihen werden anschließend zwei Reihen Mais gepflanzt (versetzt /Trebolillo-Prinzip), die Bohnensamen werden zusätzlich ungeordnet in die Pflanzreihen gestreut.

Da die Wachstumszeit der Leguminosen unser Freiwilligenjahr überdauern würde, werden wir Leguminosen, Mais und Bohnen jedoch fast zeitgleich pflanzen und erstmals auf eigenständig produzierte organische Flüssigdünger wie Purin, Guarapo und Vinagre de Madera zurückgreifen.

Ihr dürft euch auf kommende Einträge zur Durchführung und unseren Fortschritten freuen ;)

Links um weiterlesen:

Scientific Research, Honduras

What is Inga alley cropping?

Inga alley cropping

www.ingafoundation.org, IngaFoundation - Restoring Land – Transforming Lives ...

BlogNo:01

Noch kein Feedback


Formular wird geladen...