Die kleinen Freunden des Alltags

von 17 simon  

Seit nun 7 Tagen sind wir, die Nachrücker der Truppe, im Land des “Pura Vida”. Eigentlich sollten wir beide erst mal in Ruhe Land und Leute kennenlernen und in Costa Rica ankommen. Doch wir beide steckten sofort voller Tatendrang und konnten unsere Hände nicht ruhig halten bei den kleinen, aber zahlreichen Aufgaben, die uns im Haus bei unserer Mitfreiwilligen Julia und ihrer “Gastmutter” Maria Elena entgegenkamen. Wir legten schnell los und machten erst mal Bekanntschaft mit einem stacheligen Limonenbaum, den Maria Elena nicht leiden kann.


Marvin und der nicht gerade beliebte Limonenbaum.

Die „wohlschmeckenden“ Limonen.

Das liegt daran, dass die Früchte fade und öde schmecken. Geerntet wurden die Früchte trotzdem und nun steht eine volle Schubkarre unter dem Dach hinterm Haus und ruft nach Verwendung. Wir sind gespannt, was mit den Limonen passieren wird. Neben dem Limonenbaum, der zudem gestutzt werden musste, haben wir den Garten Eden hinter dem Haus einen neuen Schliff verpasst, der Sonne zum Trotz. Dabei unterstütze uns Julia tatkräftig, die sehr erstaunt war, mit welcher Ausdauer wir das schöne Gärtchen hegten und pflegten.

Nachdem der Garten Eden wieder auf Vordermann gebracht werden konnte, folgte der Kampf zwischen Marvin und dem verfluchten Toilettendeckel. Eine nette Geschichte, die uns bis an den Rand der Stadt und in einen gut sortierten Baumarkt nach westlichem Stil führte. Rost und in die Jahre gekommene Schrauben machten die Arbeit zu einem Erlebnis für sich. Nach einer erfolgreichen Reparatur sitzt es sich nun wieder sehr angenehm auf dem stillen Örtchen und man läuft nicht mehr Gefahr plötzlich davon zu rutschen. Ganz zur Freude von Julia und Maria Elena, die sich glücklich bei uns bedankten.

Ebenso begeistert waren die Menschen auf der Straße, während der Gartenarbeit vor dem großen, grünen Haus. Das Leben pulsierte. Sie winkten und lächelten, während wir für einen kleinen Moment inne hielten und uns von der Arbeit ausruhten. “I like Germany very much! That’s awesome. Have fun and take care, guys!” Ein junger Tico (= Einwohner aus Costa Rica), der durch den Zaun mit uns einige Worte wechselte und somit neue Kräfte bei uns schaffen konnte. Diese Art der Motivation wird einem in Deutschland viel zu selten Teil!


Der „elektrisierte Baum“ muss Simons Arbeitseifer weichen.

Der „Garten Eden“.

Kurzerhand fiel der elektrisierte Baum vor dem Haus Simons Arbeitseifer zum Opfer. Dies war nötig, da er den Stromleitungen gefährlich nahe kam. Nicht mehr in Gefahr, glänzt der Vorgarten nun in einem geordneten und auf drei gekürzten Grün, ganz nach dem Vorbild aus dem schönen Schwabenländle. Nach dem Grün wurde dann noch das Eingangstor mit dem Meisel bearbeitet, sodass dieses nun wieder “Ohne zu klemmen” in ihr eisernes Schloss fällt.

Nach erledigter Arbeit wurde dann die Suche nach Gummistiefeln für Marvin aufgenommen. Diese erntete viele erstaunte Blicke, gerade wenn ein Gringo (= großer, reicher, weißer Mann) mit Schuhgröße 47 auf der Suche ist. Schmunzelnd winkten alle Ticos ab. Es schien als gäbe es keine Hoffnung mehr bis dann der kleine Handwerksladen von Nebenan zum Vorschein kam. Auch hier schien es zunächst erfolglos, doch einer der Mitarbeiter wollte uns nicht mit trauriger Miene nach Hause schicken und brachte aus dem mysteriösen Lager zwei große, schwarze schuhähnliche Objekte hervor...gespanntes Warten...”Muy bien!” Die doch als Gummistiefel enttarnten schuhähnlichen Objekte passten, der große Gringo grinste und konnte sich somit doch noch am Ende noch glücklich schätzen.

Es ist schön und bereitet Freude, wenn es möglich ist, Menschen auf unterschiedlichste Art und Weise und mit wenigen Mitteln glücklich zu machen.




Ein wenig deutsche Ordentlichkeit in Costa Rica.

Der Vorgarten glänzt in einem geordneten und auf drei gekürzten Grün

Das Ergebnis des Vorgartens

Der Kampf mit dem Eingangstor

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