Die Suche nach dem richtigen Pfad und die Kunst meinen Regenschirm zu nutzen

von franzi_11  

Bisher machten wir unbefleckten Freiwilligen zweimal Bekanntschaft mit geschützten Waldgebieten – in der ersten Woche in Chachagua und in der zweiten Woche im Carara-Nationalpark. Unschuldig wie wir neuen Freiwilligen zu Beginn der Trips waren, machten wir uns in den Morgenstunden auf den Weg mit den erfahreneren Freiwilligen aus dem Vorjahr, Christian in Chachagua sowie mit Sven und Nils im Carara-Nationalpark.

Es sollten nette Ausflüge werden, diese endeten zweimal in: „ich habe die falschen Schuhe angezogen“ und in „war das jetzt der richtige Weg“ und in „an welchen Baum halte ich mich fest, der Hang ist nämlich ganz schön steil und rutschig“. Gelassen wie man nach einem Jahr nur sein kann, reagierten Christian, Nils und Sven wie echte Waldprofis und brachten uns dreckig, nass, ABER heil aus den feuchten Dickicht heraus. Wie das möglich war, berichte ich nun etwas ausführlicher …

… Hindernisse gab es einige:
Es gab z.B. Berghänge. Klingt erstmal nicht dramatisch. Wenn man jedoch bedenkt, dass es nachmittags kübelweise regnet, der Boden nie trocknet und die Steigung bei 80° liegt, mussten wir genau prüfen, wie man diese überwindet. Wenn kein Baum zum festhalten vorhanden war, musste man sich an die Wurzeln klammern - stachelige Baumstämme waren da weniger geeignet.

Nicht immer ging es jedoch bergauf. Bergab fühlte ich mich teilweise an meine Kindergartenrutsche erinnert – nur steiler! Belohnt wurden wir im Tal jedoch nicht mit dem Sandkasten, sondern mit idyllischen Bächen. Nach einer kurzen Erholung und frischen Trinkwasser gab es zwei Möglichkeiten, sofern man weiß, welcher Weg überhaupt zum Ziel führt: den Berg wieder hinauf oder durch den reißenden Strom der Bäche – ich hatte immerhin Gummistiefel an!

War es dann mal weniger steil, waren die Probleme nicht geringer, jedoch weniger gefährlich (Schlangen wären gefährlich, dass wussten wir glücklicherweise nur aus Erzählungen). Hier gab es vor allem Schlingpflanzen, die unscheinbar den Weg versperrten und wie eine Falle wirkten, nur das dahinter kein geschaufeltes Loch war – ein Glück!

Umgefallene Baumstämme lagen ebenfalls im Weg, diese waren offensichtlicher, jedoch von der Größe her schwer überwindbar. Dem Baumstamm ausweichen klappte so gut wie nie, da links und recht ebenfalls unüberwindbares Dickicht war. Zurück funktionierte auch nicht, schließlich sehnte man dann nur noch das Ende des „Spaziergangs“ herbei.

Im Wald von Chachagua gab es noch die glorreiche Idee des Wetters, bereits vormittags seinen Tränen freien Lauf zu lassen. Ich hatte doch tatsächlich gedacht, dass das Blätterdach dichter wäre. Zu meinem Vorteil hatte ich meinen Regenschirm dabei. „Wie der jedoch bei all den Hindernissen funktionieren soll?!“

Nach 3h war es alles vorbei, da gab es nur noch Wasser aus der Dusche.

Etwas Gutes hatten die Ausflüge: Je undurchdringlicher, desto authentischer der Regenwald. Das soll natürlich so bleiben. Dafür sind wir nun hier in Costa Rica. Mein Fazit: für beide Wälder gibt es das Prädikat wertvoll!

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