Und die Natur zieht ihre Kreise

von carla_11  

Hier, in dem kleinen Dorf Juanilama de Pocosol im Norden Costa Ricas, ist der Garten eine scheinbar unerschöpfliche Vorratskammer. Der Regen bringt Feuchtigkeit und damit auch Fruchtbarkeit und Leben. Orangenbäume wachsen neben kokosnusstragenden Palmen, Zitronen neben Plátanos, Sternfrüchte an der Seite von Mamones. Man pflückt, wonach es dem Bauch und der Seele gerade beliebt, isst und trinkt der Natur direkt aus den geöffneten Armen. Die Supermarktauslagen erscheinen da plötzlich als so gar nicht mehr frisch und nicht würdig diese Bezeichnung auf dem kleinen bedruckten Schild vor sich zu tragen.

Vor dem Küchenfenster steht das Essen, vor dem Küchenfenster liegt das Essen. Denn ebenso wie alles dorther kommt, aus dem Grünen, dem Garten, der Natur, ebenso landet es dort auch wieder. Da liegt er, der Biomüll, zwischen den Brettwurzeln und unter dem Laub, darauf wartend, eins zu werden mit seiner Umgebung. Kleine und große Ameisen, die immer überall zu sein scheinen, tragen ihre Errungenschaften davon, Würmer fressen Löcher in die Schalen, Pilze tuen es ihnen gleich und über allem eine Ansammlung surrender Fliegen - die Erde holt sich zurück was ihr gehört. Und ein Tag vergeht und zwei und irgendwann ist der Abfall vergangen und vergessen.

Aus der Natur in die Natur. Sollte es so nicht sein?

Würde nur nicht auch hier bei den Bauern und ihren Familien ein Bewusstsein vorherrschen, in dem die Grenze zwischen biologisch Abbaubarem und Plastiküberbleibseln oftmals fließend zu verlaufen scheint.

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