Wie nervig sind denn bitte …

von 18 simon  

Gerade saß ich friedlich vor meinem Computer und bin den Pro REGENWALD Stick durchgegangen als es wieder passierte. Ein kurzes Huschen im Augenwinkel, etwas schwarzes Kleines.

Kurz darauf ein seltsames Gefühl auf der Haut, wie ein Huschen eines Flügels.
Doch als ich mich der Stelle zuwendete – alles friedlich, nichts zu sehen.
Aber der Schein trügt. Das Wesen hat Bemerkbares angerichtet.

Ein Schlitzen, ein Ritzen, dann das Spritzen von Gift,
das Ziel? Dass das Fließen des Flusses ja nicht erlischt!
Und binnen Sekunden erfolgt das Vergehen
ein Saugen und schon ist die Sache geschehen.
Das Werk ist vollbracht, es wird ins Fäustchen gelacht,
und nun mit vollem Tanke den Abflug gemacht, denn der Wirt schöpft Verdacht.

Doch das ist nur eine Seite des Geschehens, die andere beteiligte Partei hat den Vorfall ganz anders gesehen.
Denn die kleinen Proteine, bewirken nicht nur ein Gerinnen des Blutes, nach dem Stich bringen sie weitere Prozesse in Gang.
Und jetzt eine kurze wissenschaftlich-molekulare Analyse über die Entstehung des Juckreizes.

Der Juckreiz ist die Antwort der körpereigenen Immunabwehr? Die Proteine, die die Mücke kurz vor dem Saugen in die Bissstelle eingibt, stoppen die Gerinnung und betäuben die Bissstelle sodass wir nichts merken. Jedoch werden diese Eiweiße vom Immunsystem als körperfremd erkannt und bekämpft. Mit der Ausschüttung von Zytokine (Botenstoffe) werden weiße Blutkörperchen angelockt, die die körperfremden Stoffe abbauen. Das ist gut, da sich der Körper so vor Krankheitserregern schützt, aber auch schlecht, weil diese Ausschüttung von Zytokine den Juckreiz verursacht.

Aber von den ganzen Vorgängen habe ich bisher herzlich wenig gemerkt.
Doch wenn man vom Teufel spricht….

Ich schaue mir also gerade auf dem ProREGENWALD Stick den Ordner „AdayOfAdventureInthForest“ an.
(Das ist eine Interaktive Offline Website in drei verschiedenen Sprachen, die viele Ideen und Infotexte besitzt sowie Möglichkeiten beschreibt Workshops zur Nachhaltigkeit anzubieten. Das Werk gibt es auch in Buchform.)
Als mich wieder ein seltsame Gefühl auf der Haut ablenkt und als ich diesmal hingucke, erkenne ich ihn sofort.
DEN MÜCKENSTICH.
Angeschwollen und juckend, diese verdammten Viecher, blitzartig zucken einige Ärgernisse, die ich mit Mücken erlebt habe an meinem inneren Auge vorbei.

Schon ich Deutschland hatte ich immer Probleme mit den Mücken, sie liebten einfach mein süßes Blut so hieß es. Demnach war Mückenspray immer ein wichtiges Utensil auf Camping Urlauben.

Nach einigen Nachforschungen haben Forscher tatsächlich bestätigt, das jeder Mensch einen individuellen Körpergeruch hat der Mücken entweder anlockt oder nicht.
Dieser Körpergeruch hängt von verschiedenen Komponenten ab zum Beispiel auch von der Ernährung, vielleicht sollte ich also mehr Fast-food essen. (Wenn ich Glück habe überträgt sich die Zusammensetzung dieser widerlichen Lebensmittel auf mich.)
Man kann natürlich auch Mückenspray benutzen, aber ehrlich gesagt bin ich auch so eine kleine Mücke und habe keine Lust, dass mich dieses Dufterlebnis den ganzen Tag umgibt
Also habe ich mir „Anti Mücken-Kleidung“ gekauft.
Es gibt zwei Sorten von „Anti Mücken-Kleidung“, mit Mückengift imprägnierte und eine mit feinmaschigem Gewebe.
Schon an meinem ersten Tag in Costa Rica, im Korridor, musste ich feststellen, dass die so hoch angepriesene imprägnierte Kleidung nicht das hält was sie verspricht.
Es scheint so als ob die Mücken einfach durch den Stoff stechen, und entweder erst nach dem Biss an dem Gift sterben oder irgendwie schon immun sind.
Die Kleidung mit mechanischem Schutz, das waren bei mir die Hosen, taten ihre Dienste besser, hier hatte ich selbst nach einem Monat in Costa Rica keine Stiche.

Als Fazit der Mückenprevention kann man vielleicht auch noch einen kurzen Blick auf die Einheimischen werfen.
Diese werden, aus mir molekular-biologischen nicht ersichtlichen Gründen, weniger von Mücken befallen.
Doch ganz verschont werden sie natürlich auch nicht und verwenden deshalb in ganz akuten Situationen Antimücken Spiralen.

Doch nicht nur Gedanken vor dem Schutz vor diesen lästigen Biestern machen sich nach einem solchen penetranten Ereignis breit, nein nein da erwachen auch ganz andere Seiten in mir.
~ könnte man diese verfluchten Viecher nicht einfach AUSROTTEN ?~
Ich stelle die Kratzbewegungen ein und wende mich dem Computer zu…
Überraschenderweise bin ich nicht der Erste, der sich diese Frage stellt..
Doch eine eindeutige Antwort gibt es trotzdem nicht, dafür aber ein paar interessante Fakten.

Top 7 Fakten über Mücken:

1. Nur die weiblichen Mücken stechen.
Sie brauchen unser Blut für die Eier Produktion.
2. Mücken bestäuben.
Die männlichen Mücken ernähren sich von Nektar und haben somit eine wichtige Rolle in der Bestäubung von Blüten (einige Arten werden nur durch Mücken bestäubt und könnten ohne sie nicht existieren.)
3. Mücken sind ein essenzieller Bestandteil des Ökosytems
Nicht nur für Echsen, Fröschen, Spinnen, Salamandern und Insekten sind Mücken ein wichtiger Nahrungsbestandteil auch die Mückenlarven sind überlebenswichtig für die Fauna in den Gewässern.
4. Mückenlarven filtern das Wasser
Da die kleinen Larven Mikropartikel im Wasser fressen, säubern sie die Gewässer.
5. Mücken die Überlebenskünstler
Nicht nur das die Mücke sich fast über den gesamten Globus verteilt hat, sondern auch die Tatsache, dass sie schon zu Zeiten der Dinosaurier lebten, macht sie zu einem Überlebenskünstler
6. Wie Mücken uns aufspüren
Mücken ermitteln aus der CO2 Konzentration in der Luft ihre Wirte
7. Arten der Mücken Prävention
Trockenlegung der Moore (schon im Mittelalter) bis hin zu großflächigen biochemischer Bekämpfung durch Flugzeuge oder die Benetzung von Gewässern mit Ölfilmen, um die auf Luftsauerstoff angewiesenen Mückenlarven zu ersticken

Nach 3 Stunden Recherche klappe ich zufrieden mein Laptop zu, der Juckreiz ist der verschwunden und der Blogeintrag fertig.

BlogNo:01

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