Fiesta en el CAP

von 18 sinan  


Hier soll gefeiert werden


Am 26.11. war eine Party im CAP um Spenden zu sammeln um das Bad hier zu renovieren. Die wirkliche Arbeit dafür begann tatsächlich erst, typisch costa-ricanisch entspannt, am Dienstag davor. Zwar wurde vorher schon das ein oder andere mal gequatscht, aber abgesehen von einer groben Idee nicht viel beschlossen.


So startete mein Arbeitstag an diesem Dienstag mit einer Reunion mit Sara, einer deutschen Freiwilligen von AFS, die 2 mal die Woche im CAP mithilft, Luis und Christopher. Wir einigten uns auf die "Speisekarte", Getränke, die dazu gehörigen Preise und den ungefähren Ablauf. Nachdem dies getan war stiefelten Sarah, Paolo und ich los um Einladungen und Plakate im Viertel zu verteilen um auch die Nachbarn und die Gemeinschaft mit einzubeziehen.


Der nächste große Schritt wurde Donnerstag getan, als Luis, Sara und ich los gingen um Einzukaufen. So wurde der Einkaufwagen beim Supermarkt unseres Vertrauens gefüllt mit allerhand Gemüse, Bohnen, Tortillas, Würstchen und und und... Mit dabei waren auch 3 Dosen Bier, man müsse ja probieren was man verkauft, ich staunte nicht schlecht als Mittags um 1 mein Chef Luis, der eigentlich nicht trinkt, nur wenige Schritte hinter der Kasse eine Dose öffnete, einen guten Schluck nahm und sie dann zu uns Freiwilligen reichte. Nach der ersten Probe waren wir uns noch unsicher, aber nachdem dann der Einkauf im Taxi ins CAP transportiert war und die letzten 2 Dosen beim Mittagessen entleert wurden, waren wir uns einig: das Bier sollte es an der Party zusätzlich zu einer Alternative in Flaschen geben.


Dann war der große Tag auch schon gekommen und Sara und ich standen pünktlich um 9 bereit im CAP um ordentlich anzupacken. Aber wie das hier nun mal so ist, ging es dann gegen 10 erst gemütlich los. Zuerst dekorierten wir den Ort des Geschehens, so nagelte ich z.B. einige Nägel in die Decke um Ballons und andere Deko daran aufzuhängen, von den besagten Ballons blies ich gefühlte 1000 auf, räumte Möbel hin und her, und versuchte mich einfach überall nützlich zu machen wo irgendwie Arbeit anfiel.


Kochvorbereitungen voll zugange


Nach dem Mittagessen verschob sich dann die Arbeit Richtung Küche. Erst mal musste allerhand Gemüse geschnitten werden. Später durfte ich dann helfen Empanadas zu machen, ich war hauptsächlich für das frittieren zuständig, wobei ich auch davon irgendwie recht schnell von einer nicaraguanischen Dame, eine Geflüchtete, die zur Zeit im Hostel lebte, verdrängt wurde. (siehe dazu auch meinen 3. Blogbeitrag Küchengeschichten) Naja, trotzdem sah ich, wie das funktioniert und mir wurde auch gezeigt, wie man die Kartoffelfüllung macht. Dann unternahm ich noch einen schnellen Ausflug mit Luis und Anna zum Supermarkt um die letzten Kleinigkeiten, wie z.B. Eis zu besorgen.


Und dann war es auch schon soweit 18.00 die Party sollte beginnen, und pünktlich dazu war unser Buffet fertig, was aus Burritos (mit Pute und vegetarisch), Hot Dogs, Schoko- und Bananenkuchen, Empanadas (mit Käse oder Kartoffeln), frischen Saft, mehreren Sorten Bier, Sangria und Chilliguaro (der typische costa-ricanische Zuckerrohrschnaps mit Tomatensaft und Tabasco) bestand.


Die Party ging schleppend los, die Musik war nur so mittelmäßig, es waren wenig Leute da, die vor allem rum saßen und es war ja noch früh am Abend, aber das Alles sollte sich bald ändern. Es wurde zügig voll, und so schätzten wir im Nachhinein das insgesamt wohl um die 80 Personen im Laufe des Abends da gewesen sein müssen. Der erste Programmpunkt war dann eine kleine Präsentation über die Geschichte des CAPs, die von Isabell MacDonald, die Chefin von Lisa-Marlen im Projekt RIFA, gehalten wurde. Danach dann Live Musik, zuerst war Anna Maria dran, und alle waren ganz gebannt von ihr. Leider kam nach einer kleinen Weile Mario, der Mann meiner Chefin, auf mich zu und bat mich ihn zum Supermarkt zu begleiten. Ein gutes Zeichen, das heißt Geld kommt rein! Natürlich ging ich schnell mit und so stockten wir nochmal ordentlich mit Bier auf, dies nahmen die Gäste natürlich erfreut wahr und so ging der Abend dann feucht fröhlich weiter.


Es war Zeit für den zweiten Live Act: Christopher. Ich hatte Christopher jetzt ja doch schon einige Male spielen hören, aber ich bin doch immer wieder beeindruckt: vielleicht der beste Gitarrist, den ich bisher hören durfte.


Zu fortgeschrittener Stunde war dann echt was geboten


Danach legte Keitlin einen StandUp Comedy auftritt hin. Keitlin ist "una chica trans" und darum drehte sich dann ihr Auftritt. Ich hab leider weniger verstanden als mir lieb ist, trotzdem war es sehr witzig und bei den Leuten, die sie verstanden haben, kam der Auftritt noch besser an.


Danach war es Zeit für einen Programmpunkt von dem ich selbst nichts wusste. Eine Piñata! Ein Beutel, der beschriftet war mit Worten wie: Krieg, Hunger, Unterdrückung.... Einem kleinen Mädchen wurde ein langer Stab in die Hand gedrückt und los ging es, ein Schlag, noch ein Schlag und PENG Krieg und Hunger zerplatzten symbolisch und Süßigkeiten und Erdnüsse flogen durch die Luft. In wenigen Sekunden bildete sich ein Knäul aus Menschen, und definitiv nicht nur Kindern, auf dem Boden und jeder versuchte einen möglichst großen Teil zu erbeuten. Da die Erdnüsse nicht so gut ankamen, beschränkte ich mich darauf einige Erdnüsse am Rande des Gewühls aufzulesen und erfreute mich am Chaos.


Aber damit war der Abend noch nicht vorbei, im Gegenteil jetzt sollte es erst so richtig los gehen. Nächster Programmpunkt: Karaoke! Und das kam richtig gut an, per YouTube und Beamer schnell die gewünschten Texte an die Leinwand projiziert und ganz schnell haben nicht nur die Menschen am Mirko sondern der ganze Raum mit - sagen wir mal - gesungen. Das Karaoke kam sogar fast zu gut an, so dass plötzlich die Polizei vor der Tür stand. Der Hauptgrund dafür waren die auf der Straße trinkenden Menschen, das ist nämlich in Costa Rica verboten, aber der Lärm war sicherlich auch nicht ganz unschuldig daran. Die Problematik war schnell geklärt und die Party ging weiter. Mit typisch lateinamerikanischer Musik dauerte es nicht lange bis die Leute das Tanzbein schwangen, und so wurde z.B. Salsa und Merengue getanzt. Dann stand irgendwann ein zweites Mal die Polizei vor der Tür, es war zu laut, die Musik leiser gedreht und weiter getanzt. Gegen halb 1 endete die Fiesta dann so langsam.


In der Nachbesprechung waren sich alle einig, dass, obwohl es natürlich Kleinigkeiten zu verbessern gäbe, die Feier ein voller Erfolg war. Wir haben etwa 135.000 CRC Plus gemacht (etwa 200 €). Und beschlossen, dass im CAP unbedingt wieder mehr Leben einkehren müsse und dafür war die Party ein perfekter Start. So stehen bis zum Jahresende noch 3 weitere Feierlichkeiten an, sowohl etwas formellere Sachen für z.B. Geldgeber des CAPs, aber auch wieder fröhliche Anlässe wie der 30. Geburtstags des CAPs im Dezember.

BlogNo:04

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