¡Tengo hambre siempre!

von 19 lisa  

Gut, in Deutschland hatte ich auch schon IMMER Hunger, aber hier ist es wirklich extrem. Woran s liegt?

An dem scheiß. vielen. Zucker.

Auf eine Tasse Kaffee kommen ca. 2 Esslöffel davon, und selbst in die eh schon so klebrig süßen Süßgetränke wird gelegentlich noch mehr Zucker rein gekippt. Manchmal gibts auch selbst zusammengerührte Getränke bestehend aus Milch und Hafer oder Maisbrei, wo eine Überdosis Zucker natürlich auch nicht fehlen darf. Und das schlimmste: es macht echt süchtig!

Schon nach knapp einer Woche hatte ich nachts plötzlich das riesige Bedürfnis viel zu süße Cornflakes in mich reinzustopfen - aber nicht nur nachts, nicht nur ich, und auch nicht nur die Cornflakes. Woher das brennende Verlangen nach Süßem kommt? Obwohl wir hier die geilsten Früchte (die wir Europäer umweltschädlich und teuer in Massen importieren müssen) direkt vor der Tür haben, gibt's besonders auf dem Land seltenst irgendwas davon zu kaufen. Dafür ist eine riesige Auswahl an Chips, Eiscreme, Gummibärchen, Keksen und Schokolade Bestandteil des Sortiments. Demnach landet leider auch kaum Obst bei unseren (vorläufigen) Gastfamilien auf dem Tisch.

Aus dem Vitaminmangel heraus schreien unsere Körper also nach dem ungesunden Süßkram, und daher kommen wohl auch die ganzen Heißhungerattacken nach den uns praktisch hinterhergeworfenen Snacks zwischendurch. Die können aber auch Folge anderer Mangelerscheinungen sein, etwa resultierend aus dem berühmt berüchtigten Gallo Pinto - morgens, mittags, abends. Obwohl man meinen sollte, dass so etwas stopfendes wie Reis mit Bohnen schnell satt mache, ist dies bisher nie so richtig der Fall gewesen. Vielleicht liegt das ja aber auch nur an dem ungewohnten Klima und der anstrengenden körperlichen Arbeit.

Denn Gallo Pinto ist gar nicht so eintönig wie man schnell denken könnte: in etlichen Variationen werden sie uns mit Platanos (Backbananen), Eiern, Kartoffeln, Fleisch, Thunfisch, Bohnenpaste, mayonnaise-artigen Soßen, und manchmal sogar mit Brokkoli, Mais, Tomaten oder Salat serviert. Ab und zu kriegen wir also doch auch mal unsere Nährstoffe rein.

Und ja, Fleisch: gibts auch ab und zu mal - aber zum Glück seltener, als die Einheimischen vorgeben. Denn diese denken seltsamerweise man könne einem Vegetarier nichts anderes als Salat auftischen, was für sie dann schnell Verzweiflung, Unannehmlichkeiten oder einen großen Aufwand implizieren. So kommt man als betroffener Vegetarier schnell mal in den Struggle, ob man aus Höflichkeit und Rücksicht auf andere seine Überzeugungen aufgibt - aber das ist auch schon wieder ein anderes Thema.

Mit der gerade geschilderten Ernährung ist‘s also echt nicht verwunderlich, dass viele Freiwillige befürchten, das bevorstehende Jahr über aufzugehen wie ein Pfannkuchen. Oder, dass hier Diabetes mehr und mehr zu einer Volkskrankheit wird. Letztens haben uns jedoch tatsächlich Einheimische gefragt, weshalb wir Deutschen denn alle so dünn und sie selber so dick seien - als ob die Antwort nicht auf der Hand läge.

Jetzt muss ich aber erstmal aufhören zu schreiben, denn wir gehen Eis essen ....

BlogNo:02

1 Kommentar

Kommentar von: Herta Gerhold [Besucher]

Hallo Lisa, die Bedürfnisse des Einzelnen können, wenn erforderlich, nicht berücksichtigt werden?LG


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