Effiziente Brennöfen liefern Holzkohle zur Herstellung organischer Düngemittel

von franzi_11  

Seit Ende 2011 arbeitet ACOMUITA mit der nordamerikanischen NGO SeaChar.org zusammen, die einen effizienten Holzofen entwickelt hat, deren Nutzung hier in Talamanca in Form von Workshops den Einheimischen näher gebracht wird (Estuva finca project). Der Ofen dient zum Kochen, hat verschiedene Vorteile wie einen Verbrauch von 40% weniger Brennholz sowie den Ausstoß von 90% weniger Rauch. Es gibt jedoch noch einen weiteren Grund für die Verbreitung dieser Brennöfen.

Die Kohle und Asche, die daraus entsteht, ist ein idealer Düngemittelzusatz (Biochar – Pflanzenkohle) und wird monatlich von den am Projekt beteiligten Frauen eingesammelt. Die Frauen, die die Pflanzenkohle beim Kochen produziert haben, erhalten dafür einen finanziellen Beitrag, so dass sich das Sammeln der Kohle lohnt. Die Kohle soll in Zukunft dann kommerziell für die organische Düngemittelindustrie genutzt werden und dadurch sollen Arbeitsplätze entstehen.

Derzeit gibt es eine Studie eines Brasilianers in Zusammenarbeit mit der Organisation CATIE, die sich mit dem der Effektivität des Düngers befasst. In dieser Untersuchung werden die Düngung und ihre Auswirkung auf Kakaobäume getestet. Zwei Mitglieder ACOMUITAs stellen für diese Tests ihre Finca zur Verfügung. Ein Teil der Bäume bleibt ungedüngt, ein zweiter Teil wird mit Hühnerkot gedüngt, ein dritter Bereich mit der Pflanzenkohle und der vierter Teil wird mit einer Mischung aus Hühnerkot und Pflanzenkohle gedüngt. Für die Zukunft dieser organischen Düngemittelindustrie sind die Ergebnisse dieser Tests von entscheidender Bedeutung.

Wie gelangen nun die effizienten Brennöfen in den Familien?

2 weitere Mitglieder ACOMUITAs wurden als Workshopleiter durch die Organisation SeaChar.org geschult. Diese legen Termine in verschiedenen Gemeinden Talamancas fest und die Frauen können für einen geringen Beitrag einen 2-tägigen Workshop belegen, den Brennofen gibt es gleich im Anschluss gratis dazu. In weiteren 4 Heimbesuchen werden einige Erhebungen zur Zufriedenheit und zur generellen Nutzungshäufigkeit des Ofens durchgeführt. Die Ergebnisse dienen entweder zur Verbesserung des Ofens oder zur Verbesserung der zukünftigen Workshops in anderen Gemeinden.

Was ist nun das besondere an diesen Öfen?

Er ist kompakt und wird mit Trockenholz vorzugsweise von Guayaba, Guaba, Guasimo, Naranja, Almendro, Cola de Pavo und Laurel gefüttert. Im unteren Teil wird dickeres Feuerholz beigefügt und im oberen Bereich dünnes Feuerholz. Zum Anheizen werden kleine Stöckchen verwendet. Ebenso eignen sich Bambus und Kokosnussschalen für den Ofen.

Das besondere ist, dass der Ofen nach unten hin offen ist, so dass er atmen kann. Erst wenn der Ofen heiß ist, wird die Luftzufuhr geschlossen. Nur wenn genügend dicke Holzstücke vorhanden sind, kann sich die Temperatur bis auf 700°C erhöhen, welche zur Herstellung der Pflanzenkohle erforderlich ist. Der geringe Rauch der beim Feuern entsteht, trägt zur Minderung von Krankheiten der Atemwege bei. Bei der Nutzung des Brennholzes, sind die Frauen auch flexibler als bei herkömmlichen Öfen, erforderlich ist lediglich, dass das Brennholz trocken ist.

Der Gründer der Organisation Seachar.org hat bereits zum 2. Mal anhand eines vergrößerten Brennofens die Nutzungsweise demonstriert und direkt im Anschluss mithilfe des Brasilianers die Kohle mit Mitgliedern ACOMUITAs auf einer nahe gelegenen Finca verteilt. Die Streuung der Brennöfen ist noch bis Ende des Jahres vorgesehen. Die zwei geschulten Mitglieder ACOMUITAs haben einen festen Zeitplan und eine Vorgabe von 100 Frauen, die die Technik erlernen und einen Ofen erhalten sollen.

Die Pflanzenkohle stellt übrigens keinen Dünger dar, lediglich einen Träger für Nährstoffe und Düngemittel. Erfahrungen mit dem Einsatz gibt es bereits seit 2500 Jahren, in den 1990er Jahren wurde der Pflanzenkohle wieder eine höhere Bedeutung beigemessen, seit letzten Jahr erstmals hier in Talamanca.

BlogNo:

Noch kein Feedback


Formular wird geladen...