Operation am Kakaobaum - Proyecto Cacao Centroamerica

von franzi_11  

Mittlerweile konnte ich das PCC Projekt (Proyecto Cacao Centroamerica) von CATIE kennenlernen, indem ich an einer „Injertación-Operation“ auf der Kakao-Finca von der Schokoladen-Meisterin Irene teilnahm. Mehrere Fincas in Talamanca wurden für dieses Projekt ausgewählt und ein Teil der Finca als Testgebiet genutzt.

Injertieren bedeutet so viel wie aufstecken. Die Idee ist ganz einfach: es werden Äste produktiverer Kakaobäume an Kakaobäume geringerer Produktivität geheftet um deren Produktivität zu erhöhen. Folgende Techniken wurde vorgestellt: Parche, Cuña (Pua terminal) und Malayo, wobei die letzte Variante als effektivste gilt, da sie schneller wächst.

Die erste Form (Parche) der Injertación beinhaltet das Herausschneiden eines rechteckigen Stückes der Rinde, wobei das untere Ende der Rinde weiterhin mit dem Ast verbunden bleibt. Von einem produktiveren Kakaobaum wird von einem Ast ein Stück Rinde derselben Größe entnommen, der einen abzweigenden Ast enthält. Dieser wird an der freiliegenden Stelle des neuen Baumes angeheftet. Mit Folie wird der Bereich für 15 Tage abgedeckt, damit es zu keiner Infektion kommen kann.

Bei der zweiten Form (Cuña) erfolgt ein Aufsetzen am oberen Ende eines gestutzten Astes. Dafür wird dieser gespalten und der neue aufsetzende Ast wird so zugespitzt, dass er sich dem neuen Ast anpassen kann.






Ebenfalls wird für 15 Tage eine Schutzfolie umwickelt und eine Tüte zum Schutz vor Regen aufgesetzt.









Bei der dritten Form (Malaya) wird direkt am Baumstamm angesetzt. Hier wird ein größerer Bereich der Rinde abgeschabt und ein feiner Riss nach unten ermöglicht. Der neue Ast wird nun an einer Seite großflächig, an der anderen Seite kleinflächig spitz geschliffen und in den Schlitz am Baumstamm eingesetzt (Foto). Hier wird eine Schutzfolie für 1 Monat angeheftet. Oberhalb der Schutzfolie wird jedoch die Rinde angeschliffen, so dass Feuchtigkeit vordringen kann.

Diese Form der Pflanzung ist für die traditionellen Fincas neu, die Indigenen sind nur Neupflanzung von Kakaosamen gewöhnt. Eine Einschätzung über den Erfolg dieses Projektes gibt es leider noch nicht, bisher habe ich positive aber auch negative Einschätzungen vernommen. Ende 2012 endet das Projekt nach 5 Jahren Laufzeit. Infolgedessen wird es bestimmt auch Studien zum Erfolg des Projektes geben.



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