Hurra, hurra, der día de reciclaje ist da!

von fabian_11  

Auch wenn es in Deutschland möglicherweise gar nicht bekannt ist, der internationale Tag des Recycling am 17.5. wird in Teilen dieser Welt sehr festlich begangen. So auch in Guácimo, durch die Initiative meiner Gastmutter, Rätin der Stadtverwaltung sowie des Komitees PRESOL, welches die Neustrukturierung der kantonalen Müllentsorgung vorantreibt und dessen Mitglied ich bin.

In die Planung wurde ich dennoch nicht recht eingebunden, des Urlaubs und einiger Sonderfahrten nach San José wegen hatte ich also wenig Ahnung, was näher stattfinden sollte.

Ich war erstaunt. Entweder habe ich mich an ein geringes Aufgebot inzwischen gewöhnt oder sie hatten sich selbst übertroffen. Über den ganzen Parque centrál de Guácimo (nach amerikanischer Manier mehr ein Platz denn Park) schienen sich weiße Standbauten zu erheben, Repräsentanten des Nationalparks waren ebenso vertreten wie Recycling-Befürworter, die über Metallschrott referierten und die örtliche Anti-Dengue-Gruppe (Dengue ist eine potenziell letale Krankheit, die von Moskitos übertragen wird, die sich vorrangig in stehenden Gewässern, oder auch Pfützen und Wasseransammlungen im Haus vermehren).

Die Grundschulen boten Basteleien aus Abfällen feil und die Wege säumten aus aufgeschnittenen Plastikflaschen gefertigte Blumen.

Das offizielle Programm bot Vorträge und Motivationsreden verschiedener Seiten, das Komitee wurde beklatscht und es folgten kulturelle Darbietungen, sprich verschiedene Klassen führten Tänze auf, die Jüngeren recht ungeordnet, die Älteren geordneter, aber auch gefrusteter, dafür aber in ‚traditioneller’ Kleidung. Ein Mädchen mit ausnehmend schöner Stimme sang für Gott. Später noch Lobpreisungen in mp3-Format. Stark lateinamerikanisch eingefärbtes Englisch trällerte: you are my god, you are my king.

Ich selbst war beschäftigt mit Koordination, Fotos schießen und simplem Herumlaufen, um irgendwelche Werkzeuge zu besorgen, weil ich mit einem Kerl aus dem Dorf eine provisorische Dunkelkammer zur Vorführung einer Präsentation über Recycling erbaute, sodass ich zu meinem Leidwesen nur einen Bruchteil dessen mitbekam.

Das hätte ich aber tun sollen, wie so oft bei derartigen Festen richtete sich auch dieses scheinbar vorrangig an deren Veranstalter, die sich gegenseitig auf die Schulter klopften und zum ‚Weiterkämpfen’ anfeuerten. Die Zahl derer übertraf die Besucher um ein Vierfaches, die Kinder, die während den Reden verständnislos herumsaßen und auf ihren Tanzeinsatz warteten oder auf das Mittagessen, ausgerechnet.

BlogNo:

Noch kein Feedback


Formular wird geladen...