Schlangen-Spürhund Nano, Walter, Giovanni & la dolce vita!c

von marcus_11  

Selbst nach fast einem Jahr Einsatz, gibt es neues zu entdecken - so vor einiger Zeit im Arbofilia-Korridor (El Sur de Turrubares; direkt am Nationalpark Carara). In den ersten Tagen steht 'Rundgang' auf dem Programm, um die Baumschule und die Ländereien von Arbofilia kennen zu lernen. Der kleine Walter, sechsjähriger Sohn von Giovanni, ist mit dabei und voller Tatendrang läuft er gleich voran.

Die Steigung der Pfade und Wege hier ist sehr steil. Wir kommen schließlich zur so genannten „oficina“ (mit Handy-Signal!) und zum „mirador“, der aber nicht den verhofften Ausblick bietet, da er sich ziemlich zugewachsen präsentiert.

Auf dem Rückweg spürt der Hund („Nano“) eine Schlange auf, die zwar eher klein wirkt, dafür aber umso giftiger sein soll. Giovanni erschlägt sie also mit einem Stock – das ist sicherer, als mit Machete. Danach diskutieren wir Freiwilligen darüber, ob das richtig ist und allgemein über Bedeutung bzw. Wert von Schlangen und anderen Lebewesen. Als Naturschützer, die wir „forest guardians“ sein wollen, sollte einem daran gelegen sein, Leben zu erhalten; jedoch sind diese Schlangen wirklich gefährlich und letztlich geht es ja auch darum, das eigene Leben zu schützen und so vertrauen wir dem „local guide“ Giovanni.

Nach dieser ersten Begegnung mit einer Schlange, gehen wir nun doppelt aufmerksam den Weg zurück nach unten, und weiter zum „vivero“ (Baumschule) und Fluss.

Unterwegs gibt es frisch vom Baum gepflückte Kakaobohnen zum lutschen – doch nicht die Bohne selbst, sondern das sie umgebende weißliche Fruchtfleisch enthält diese köstliche Süße. Zwei Steinbänke bieten uns Platz zum ausruhen. Daneben steht ein Canela (Zimt)- Baum, dessen Blätter und Rinde man für Tee verwenden kann. Als wir an der „Rancho“, einer Art Gartenlaube, vorbei kommen, meint Giovanni hier könnten wir auch schlafen und vielleicht den Jaguar sehen, der in der Dämmerung oder frühmorgens aktiv sei. Überhaupt wäre die beste Zeit, um Tiere zu sehen, früh am Morgen oder am späten Nachmittag.

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Ich genieße die Natur hier im Korridor von Arbofilia, die Frische des Flusses und die wärmende Sonne, aber auch die Wärme und Herzlichkeit der Menschen. Giovanni wirkt sehr ruhig und zufrieden, sein Sohn Walter auch sehr glücklich – einfach „pura vida“!
Der Fluss und der Wald geben einem auch eine besondere Energie/Vitalität.

Miguel hatte uns noch ein paar Gedanken mit auf den Weg gegeben, über die wir reflektieren durften...und tatsächlich fühlt und versteht man seine philosophischen Wegweiser viel besser, sobald man aktiv im Lebensraum Wald unterwegs ist.

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Als wir zurück zur Station kommen, bereitet Giovanni den Schleifstein und wir schleifen unsere Macheten, was hier beim Über-Leben inmitten des Regenwaldes zur alltäglichen Übung gehört.



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