Wir wollen eine faire Entwicklung für unseren Golf

von jenny_12  

Immer wieder drohen Megaprojekte von, zum größten Teil, ausländischen Investoren das ökologische Gleichgewicht eines Lebensraumes zu zerstören. Der hohe Gewinn, der in kurzer Zeit die Kassen klingeln lässt, lässt vergessen, dass durch die menschlichen Eingriffe, der eigentliche Reichtum völlig zerstört wird.

Straßen werden gebaut um die am weitesten abgelegenen Orte zugänglich zu machen, Zäune werden gebaut um die Besucher vor Raubtieren zu schützen, Hotels werden an idyllischen Orten gebaut um Erholung zu bieten, und die einsamen Strände werden mit Bars zugebaut um mehr Touristen anzulocken. Nach und nach ist vom einstigen Paradies nicht mehr viel zu sehen. Es ist zu einer anthropogen geformten Landschaft geworden, wie es sie überall auf der Welt gibt.

Auf lange Sicht könnte dieses Schicksal auch dem Golfo Dulce im Süden von Costa Rica ereilen. Seine unberührte Natur lockt immer mehr Investoren an, die ein Stück Land suchen das so unberührt, wie an keinem anderen Ort auf der Welt ist. Einige von ihnen planen Mega-Projekte, die ohne jeden Zweifel das gesamte Erscheinungsbild dieser Landschaft zerstören. Das würde viele Naturliebhaber davon abhalten dieses Fleckchen Erde zu besuchen, was starke ökonomische Einbuße zur Folge hätte.

Die Bewohner des Golfo Dulce wollen aber weder eine radikale Veränderung zum Nachteil der natürlichen Balance des Golfes, noch eine Stagnation des wirtschaftlichen Aufschwungs ihres Gebietes. Wie können sie jedoch beidem gerecht werden? – Mit einer Kommission deren Mission es ist, sich gegen Projekte und Vorhaben zu stellen, die die ökologische Gesundheit des Golfo Dulce beeinträchtigen oder das menschliche Wohlsein. Außerdem werden eine integrierte Handhabung und ein Schutzstatus, der die Meereszone, die Küste und die zu betreffenden Einzugsgebiete einschließt, vorangetrieben.

Die neue Kommission aus Realisten und Idealisten nennt sich „La Frente Comunal por el Golfo Dulce“ oder kurz FCGD. Das besondere dieser Gruppe ist die internationale Zusammensetzung, obwohl man einerseits auch den Einfluss ausländischer Investoren eindämmen will. Zu den Mitstreitern zählen Besitzer von Kleinstunternehmen mit costa-ricanischen oder ausländischen Wurzeln, Freiwillige der lokalen Organisation ASCONA, Mitarbeiter der Conservación OSA, Professoren, Vorsitzende der hiesigen Umweltbehörde und viele andere. Alle mit den gleichen Zielen. Sie wollen einen Schutzstatus für den Golfo Dulce, in einem möglichst weitreichenden lokalen Bereich, erkämpfen und steuern.

In Zusammenarbeit mit der Presse und den Behörden wollen sie die nationale und weltweite Bedeutung dieses tropischen Golfes für zukünftige Generationen verfechten. Mit Unterstützung von studentischen Vereinen, Universitäten und internationalen Organisationen soll ein Ordnungsplan des Golfes erstellt werden, anhand dessen man den derzeitigen Grad des anthropogenen Einflusses erkennen und leiten kann. Durch Information der Bevölkerung, Zusammenarbeit mit Beteiligten und das Anbieten von Alternativen soll der Blick abgeleitet werden, von einer durch Massentourismus geprägten Wirtschaft, hin zu einem integralen Model gesunder Ökologie und menschlichem Wohlseins. Eine socio-ökologische Revolution an der man sich ein Beispiel nehmen kann.

Vor einiger Zeit fand mittlerweile das erste offizielle Treffen der FCGD statt in dem über Ziele, Visionen und Stärken diskutiert wurde. Wenn auch die letzten strukturellen Fragen geklärt sind, kann die eigentliche Mission in Angriff genommen werden. Eine faire Entwicklung für des Wirtschaftsgebiet Golfo Dulce.

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