Dengue Anstieg im Süden Costa Ricas

von jenny_12  

Seit Januar häufen sich in Puerto Jiménez die Dengue Fälle. Jeder hat einen Freund oder kennt zumindest einen Nachbarn der daran leidet. Zwei Wochen lang haben die Bewohner geschimpft, weil lokale die Gesundheitsbehörde sich nicht gerührt hat. Bis Anfang Februar gab es circa 40 Fälle von Dengue Erkrankten.

Laut meiner Freundin, die sich mit Dengue angesteckt hatte und über zwei Wochen schwer unter den Symptomen dieser Krankheit litt, ist das Krankenhaus von Golfito überfüllt mit Patienten durch den Anstieg der Krankheit. Sie selbst lag mit schwerem Fieber, Kopf-u. Gliederschmerzen, Erbrechen und geröteten Beinen tagelang in einem Bett, das jenseits der Frischluftzufuhr der Ventilatoren stand. Bei über 30°C Zimmertemperatur und mit hohem Fieber konnte sie kaum schlafen, weil sie so geschwitzt hat. Mittlerweile ist sie wieder zu Hause und erholt sich bei ihren Eltern. Der Verlauf der Krankheit war bei ihr besonders schwer. Eine andere Freundin litt nur 5 Tage darunter, mit grippeähnlichen Symptomen.

Letzte Woche fing die Gesundheitsbehörde dann doch an Maßnahmen zu ergreifen. Mit großen Spritzkanonen lief man durch das Dorf und versprühte überall einen merkwürdig riechenden Rauch. Ohne Rücksicht darauf, ob Menschen anwesend sind oder nicht. In unser Büro kamen sie ohne jede Voranmeldung. Ich habe nur ein unheimlich lautes Brummen gehört, ähnlich wie ein Rasenmäher nur viel lauter. Dann trat ein Mann mit einer Kanone und einer Schutzmaske ein und vernebelte den ganzen Raum. Völlig verwirrt und erschrocken verließ ich vorsichtshalber das Gebäude bis sich der Rauch gelegt hatte.

Später fuhren sie auch mit Autos durch die Straßen und spritzten sämtliche Wege. Die Ausbreitung könnte man auch dadurch verhindern sämtliche Brutherde der Mücken, wie Wasserlöcher, Pfützen oder Müllberge, zu beseitigen. Man greift aber lieber zur Chemie.

Übertragen wird die Krankheit von den weiblichen Aegypti-Mücken. Sie stechen besonders gern bei Dämmerung und im Morgengrauen. Zu diesen Zeiten sollte man im Moment am besten drinnen bleiben, lange Kleidung tragen oder ein gutes Mückenspray verwenden. Die Bevölkerung von Puerto Jiménez ist besorgt aber dennoch recht entspannt.

Hätte ich in Deutschland davon gehört, dass sich gerade eine Tropenkrankheit in dem Dorf ausbreitet, in dem ich leben werde, wäre ich wohl zu Hause geblieben. Da jedoch niemand hier Panik macht, bin ich recht entspannt. Auch in den Medien findet man nichts Beunruhigendes darüber. Am meisten macht mir der Nebel Angst, von dem keiner weiß was er enthält, aber alle hoffen, dass er Dengue bekämpfen kann.



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2 Kommentare

Kommentar von: tobi [Besucher]

hi jenny,
das klingt echt krass! hoffentlich gehts deinen freundinnen mittlerweile wieder gut!
mich würde mal interessieren, wie ihr da so wohnt. in gastfamilien bestimmt, oder? wie is das leben in den familien so? klappt das gut? oder gibts kulturelle probleme? ich hab den blog durchstöbert aber dazu nicht allzu viel gefunden. würde mich freuen, wenn ihr mal einen blogeintrag dazu schreiben könntet!
viele grüße aus berlin
tobi

Kommentar von: Clemens [Besucher]

Danke für die Info,
heute hatten wir hier in Perez das selbe Szenario.
Plötzlich standen Typen vor der Tür und begannen ungefragt dieses Zeug zu versprühen und zar hier beim Kindergarten (wir wohnen dahinter). Keine vorherige Ankündigung, keine Info was gesprüht wird.

Alles weil es angeblich einen Denguefall in der Nachbarschaft gab.


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