Wilder Ingwer

von arved_12  

Ein paar Eindrücke von der Arbofilia-Station in El Sur. Hier wurde der Wald bereits teilweise aufgeforstet und wird nun mit Frucht- und Nutzbäumen vollendet. Zurzeit wird Kakao in einer Baumschule großgezogen um diesen in 1-2 Jahren auszupflanzen. Das Ziel von Arbofilia ist die finanzielle Autonomie der Arbeiter, Verkauf von Früchten und von Kakao soll dabei die Haupteinnahmequelle sein.

Nach dem täglichen Arbeiten gehen Maurice und ich stets im Fluss schwimmen. Der türkis farbene Fluss liegt sehr nahe an der Station und bietet eine angenehme Entspannung nach harter Arbeit. Bei unseren Ausflügen entdeckten wir ein wildes Ingwerfeld. Auf einer enorm großen Fläche wächst diese Pflanze und bildet ihre leckere Knolle aus. Die Ingwerwurzel ist leicht zu ernten und bietet eine vielseitige Anwendung. Als Gewürz im Essen aber auch zur Zubereitung von Erfrischungsgetränken findet die Pflanze Verwendung.

Der Ingwer ist eine 50 – 100 Zentimeter große, ausdauernde, sowie krautige Pflanze. Durch die länglichen Blätter und den recht dicken Stiel wirkt der Ingwer schilfähnlich. Die Laubblätter sind 15-20 cm lang und sind einfach parallelnervig.

Die Wurzel dient als Überdauerungsorgan und wächst horizontal in der Erde. Vereinzelt ist sie auch oberirdisch sichtbar. Von dieser Wurzel gehen viele kleinere Wurzeln ab, diese nennt man Adventivwurzeln. Sehr eindrucksvoll ist der bis zu 25 Zentimeter lange Blütenschaft welcher in die Blütenhülle endet. Aus dieser wachsen die einzelnen Blüten mit den dunkelvioletten Staubblättern. Die entstehenden Kapselfrüchte tragen die, von einer weißen Arillus umhüllten, schwarzen Samen.

Anwendung findet die Wurzel als Heil- und Nahrungspflanze. Neben dem anregenden, scharfen Geschmack hat der Ingwer auch viele wertvolle Inhaltsstoffe. Der Träger des Geschmacks ist das Gingerol, der eigentliche Vitamin und Mineralstoffträger ist allerdings das ätherische Öl. Nachgewiesene Inhaltsstoffe sind Vitamin C, Magnesium, Eisen, Calcium, Natrium, Kalium und Phosphor. Durch diese Unmenge an positiven Bestandteilen ist der Ingwer durchblutungsfördernd, erbrechungshemmend und antibakteriell.

Die Hauptverbreitung liegt in den Tropen und Subtropen. Somit hat Costa Rica ein gutes Klima für den Ingwer. Nach Gesprächen mit den Einheimischen stelte ich allerdings fest das diese Gewürzpflanze hier nicht verwendet wird. Nur in den größeren Städten und im südlichen Guanacaste ist der Ingwer eine bekannte Speisepflanze.

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1 Kommentar

Kommentar von: Chris [Besucher]

Hey Arved, schöner Eintrag!
Oh, ich kann mich auch noch dran erinnern: Als wir zum Arbeiten da waren, stand am Fluss ein echter Ingwer Wald! Fast bis zur Brust hoch. Im September war er dann aber abgeerntet als wir wieder da waren. Da hätt ich ihn euch auch schon gern gezeigt. :) Genießt die Zeit!!
Chris


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