Nach genau einem Monat in Costa Rica hat endlich unsere Reise nach Nicaragua begonnen. Wir, Benedikt, Laura und ich, sind in der Nacht vom Freitag den 18.10 auf dem Samstag 19.10 um drei Uhr morgens aus San Rafael Richtung Nueva Guinea aufgebrochen.

Laura erklärte uns, dass wir zuerst ein Taxi bis nach San José nehmen und von dort aus mit dem Bus nach Managua fahren würden. Die letzte Strecke der Reise bis Nueva Guinea sollten wir wieder mit dem Bus fahren. Insgesamt sollte unsere Reise ca. 18 Stunden dauern, eine kleine Weltreise, wenn man bedenkt, dass wir von Frankfurt am Main nach San José knapp 15 Stunden gebraucht haben.

Mit dem Bus nach Managua sind wir um halb fünf morgens losgefahren. Der Bus war nach europäischen Standards eingerichtet, wir hatten gemütliche Sitzplätze, eine Toilette und eine Klimaanlage. Die Fahrt war ziemlich entspannend, da der Bus bis zur Grenze durchgefahren ist und ich sehr gut schlafen konnte. Leider habe ich damit die schöne Landschaft Costa Ricas verpasst!

Einmal an der Grenze angekommen mussten alle Passagiere aus dem Bus aussteigen und sich bei der Migration Costa Ricas melden, dort haben wir unseren Ausreisestempel bekommen. Zufälligerweise bin ich am 19. September 2013 in Costa Rica eingereist und am 19. Oktober 2013 ausgereist. Der Monat in Costa Rica war voller Eindrücke, die ich nie vergessen werde. An der Stelle: ein dickes Dankeschön für die Gastfreundlichkeit der Menschen im Korridor (das Projekt in Costa Rica), es war wirklich eine unvergessliche Zeit!

Nach der Kontrolle bei der Migration (oder Grenzübergang) mussten alle wieder in den Bus bis zu der Grenzstelle in Nicaragua, dort mussten wir alle wieder raus und unser Gepäck sollte durchsucht werden, aber da wir einen deutschen Pass hatten, mussten wir unsere Rucksäcke nicht öffnen. Laura nannte es: ?Gastfreundlichkeit?, ihr Gepäck wurde durchsucht Kurz zuvor wurden unsere Pässe und 13 U$, so viel kostet die Einreise nach Nicaragua, von einem Mitarbeiter eingesammelt. Nachdem alle Gepäckstücke kontrolliert wurden, haben wir unsere Pässe zurückbekommen und durften wieder in den Bus einsteigen. Die ganze Prozedur war eigentlich ziemlich einfach, nur die Menschen, die außerhalb des Geländes standen und durchgehend irgendetwas sehr laut geschrien haben waren sehr anstrengend und auch irgendwie fremd, man hat sich ein bisschen unwohl gefühlt. Mir ist bis heute nicht ganz klar, was sie von uns wollten, ob sie uns Essen anbieten wollten oder Colónes gegen Córdobas wechseln wollten, ich werde es beim nächsten Grenzübergang herausfinden.

Von der Grenze bis nach Managua sind es ungefähr zweieinhalb Stunden. Während der Reise sind wir an dem Nicaraguasee und an den Vulkanen vorbeigefahren, superschöne Landschaft!

Um 15:00 Uhr sind wir in Managua angekommen, wir sind dann mit einem Taxi bis zur Busstation gefahren, von wo unser Bus nach Nueva Guinea starten sollte. Als wir noch im Taxi saßen, kam eine Traube von Männern zu uns: ?Nueva Guinea!" Nueva Guinea!?. Laura: ?Ja wir wollen nach Nueva Guinea, wann fährt der Bus los?? Die Männer: ? Jetzt! Jetzt!?. Innerhalb von zwei Sekunden hatten die Männer unser Gepäck in den Bus verstaut und wir saßen auf unsere Plätze, ich war leicht überfordert mit der Situation, da es ziemlich schnell ging und sie uns völlig überrumpelt haben.

Der Bus war nicht mehr nach europäischen Standards eingerichtet, aber darauf hatte ich mich gefreut, etwas Neues kennenlernen. Die Fahrt war ziemlich lustig, ich hätte nie gedacht, dass so viele Menschen in einen Bus hinein passen können, es wurden einfach immer mehr und mehr und der Busfahrer meinte zwischendurch immer wieder: ?Gehen sie weiter, es kommen noch mehr Passagiere dazu!? Ein paar Mal sind außerdem Frauen eingestiegen, die Tortillas mit Käse und Getränke verkauft haben und sich irgendwie durch die Leute geschlängelt haben. Nach ca. fünf Stunden sind wir endlich in Nueva Guinea angekommen!