Ruhelos

von 13 fabian  


Unter Mangobäumen

Greifvögel ziehen hoch über mir ihre Runden. Ich liege gemütlich auf dem Rücken. Über mir die Kronen von Mangobäumen. Weiße Wolkenfetzen schweben träge über den strahlend blauen Himmel. Hin und wieder weht eine erfrischende Brise und lässt das viele trockene Laub rascheln. Wildbienen, klein und schwarz, krabbeln über meine Beine, vielleicht auf der Suche nach trinkbarem Schweiß oder leckerem Salz. Ameisen krabbeln über mich hinweg, nichts weiter als ein unerwartetes Hindernis auf ihren Erkundungszügen. Nur die vorbeifahrenden Fahrzeuge auf der ein wenig entfernten Straße stören die friedliche Stimmung.


Sonnenuntergang

Meine Gedanken drehen viele Runden, schweifen mal hierhin, mal dorthin, bleiben manchmal länger hängen. Ich bin es gar nicht mehr gewohnt, einfach mal nichts zu tun und die Gedanken schweifen zu lassen. Dabei glaube ich, dass das sehr wichtig ist, um den stressigen Alltag und die moderne Informationsflut zu verarbeiten. Eigentlich sollte man sich jeden Tag eine halbe Stunde Zeit nehmen, um nichts zu tun. Einfach schauen, was passiert und ob es einem gut tut.


Straße und Lärm

Für mich habe ich auf jeden Fall den Beschluss gefasst, mich öfters in den Wald, auf unseren Wassertank aus Beton, zu legen und das Nichtstun zu genießen. Und vielleicht findet sich ja auch noch ein Ort, an dem man die Geräusche der Straße nicht mehr hört. Da bin ich allerdings nicht so zuversichtlich. Selbst auf dem kleinen Berg hinter unserer Finca habe ich den Straßenlärm noch erstaunlich gut gehört.


Straße vor Finca

Wenn ich bisher eines gelernt habe, dann ist es richtige Ruhe zu schätzen. Die habe ich nämlich nicht mehr, seit ich hier bei Fedeagua auf der Finca lebe. Umso mehr freue ich mich jedes Mal, wenn ich an einen Ort komme, an dem die ganzen Zivilisationsgeräusche fehlen. Und wenn man dann ganz genau hinhört, dann hört man sie. Die Stille.

BlogNo:

2 Kommentare

Kommentar von: Magda [Besucher]

Naja, hier in Deutschland findet man die Stille auch nicht so leicht… aber umso schöner ist es wenn man sie dann endlich findet;)

Kommentar von: Corinna [Besucher]  

bin ja schon froh,dass ich nicht an so einer großen Straße wohne,wie ihr.. aber ich hab auch eine Schotter-Straße direkt vor meiner Hütte.. wo momentan ein Zuckerrohr-Anhänger nach dem anderen vorbei fährt… vorbei rattert ehr.. und dazu noch eine Staub-Wolke hinter sich her zieht..

liebe Grüße demnach aus San Carlos -mit einfach zu vielen Zuckerrohr-Feldern.. und Staub.. auch heiß und nun auch oft ohne Wasser, ähnlich wie bei euch in Guanacaste.. :/


Formular wird geladen...