[Wahl] Machtwechsel in Costa Rica?

von 13 jan-hendrik  

Costa Rica hat gewählt. Der neue Präsident Luis Guillermo Solis der sozial demokratischen Partei PAC konnte von 77,81 % der Stimmen bei der Stichwahl für sich gewinnen. Der Sieg Guillermos hatte sich in den letzten Wochen bereits angedeutet, denn der Präsidentschaftskandidat der regierenden Liberacíon Nacional, Johnny Araya, hatte am 5. März seine Kampagne abgebrochen, was einem Rückzug der Kandidatur gleichkommt, was laut Verfassung verboten ist.

Als Grund für den Rückzug hatte er die ausgeschöpften finanziellen Mittel für den Wahlkampf genannt, was sich am Wahltag durchaus bemerkbar machte. Während der Pavilion der Liberacion Nacional bei der ersten Wahlrunde mit Plakaten, T-Shirts etc. noch reich bestückt war, war er am Wahltag recht spartanisch ausgefallen. Die PAC hingegen hatte in der ersten Wahlrunde Werbung eher auf Sparflamme betrieben, während sie in den letzten Wochen äußerst präsent war und sogar mit das Stadtbild von Puerto Jiménez prägte. Als Hochburg der Liberacion National galt Puerto Jiménez ohnehin nie. Noch bis zur ersten Wahlrunde am 2. Februar war das Stadtbild fest in der Hand der linken Frente Amplio. Die Frente Amplio-„Zentrale“ wurde kurzerhand um gestrichen und wurde zur PAC „Zentrale“. Während die FA (Frente Amplio) hauptsächlich mit Fahnen Werbung machte, setzte die PAC auf Autoaufkleber.

In den Tagen vor der Wahl hatte die Präsidentin der regierenden Liberacion National, Laura Chinchilla, in Fernsehinterviews schon davon gesprochen, wie sie Luis Guillermo Solis am besten die Amtsgeschäfte übergeben könne. Auch Luis Guillermo Solis sprach schon gegenüber Journalisten über die Bildung des neuen Kabinetts.

Doch es gibt auch Stimmen, die behaupten, dass es gar keinen richtigen Wechsel gibt. Immerhin ist der neue Präsident ein früheres Mitglied der Liberacion Nacional.

Wie werden die immer noch bestehenden Probleme wie Korruption, Sicherheitsfragen und Drogenhandel angegangen? Vor allem Meldungen der letzten beiden Punkte werden in der Berichterstattung der großen Fernsehsender sehr viel Zeit eingeräumt. Doch was geschieht bei sozialen Fragen, Umweltproblemen oder Bildung? Trotz des für Mittelamerika hohem Bildungsniveau, fallen immer noch exorbitant viele Schulstunden aus, da Lehrer nur für eine bestimmte Anzahl an Stunden bezahlt werden.

Letztendlich wird die Zeit zeigen, was der neue Präsident für Costa Rica leisten kann.

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2 Kommentare

Kommentar von: Sarah [Besucher]

Ah das wusste ich garnicht, dass der mal Mitglied bei Liberacion Nacional war..da bin ich ja dann mal gespannt !

Kommentar von: Magda [Besucher]

Oje oje… ich hoffe mal, dass er zu seiner jetzigen und nicht zu seiner früheren Partei steht. Wie sieht denn ihr Wahlprogramm aus? Da müsste doch zumindest zu den wichtigsten Fragen was drinstehen.


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