Goldmine gestoppt - 10 : 0 für die Natur

von eva_m_10  

Dieser Beitrag erscheint – der schlechten Infrastruktur im derzeitigen Einsatzgebiet geschuldet – verspätet. Ich habe derzeit vor Ort keinen Zugang zum Internet und man muss dazu in die nächstgrößere Stadt fahren, was vielleicht einmal pro Woche geschieht. Weil wir hier über den Vorgang noch nicht berichtet haben, besser etwas spät als überhaupt nicht.

„Ich fühle mich, wie nach einem Fußballspiel, das von meinem Team mit zehn zu null gewonnen wurde,“ freut sich Javier Baltodano von Coecoceiba über die Entscheidung des Gerichts, den Goldabbau in Las Crucitas zu verbieten.

Mit dem Urteil setzte das Gericht einen Schlussstrich unter einen über 10 Jahre währenden Streit um Goldgewinnung mit Zyanid in einem ökologisch sensiblen Gebiet an der Grenze zu Nicaragua. Ein letzter Höhepunkt des Protests war ein Hungerstreik vor der Residencia der Präsidenten Chincilla, von dem wir hier auch berichtet hatten. Vorangegangen war auch ein Marsch Betroffener und Umweltschützer von Crucitas nach San José.

In den letzten Wochen hat es zwei Entscheidungen zu Goldabbau gegeben: erstens hat die Regierung Minenoperationen mit Zyanid verboten, damals Las Crucitas aber explizit ausgenommen und zweitens hat wenig später das Gericht dieses letzte Schlupfloch auch noch gestopft.

Mit seiner Entscheidung annulierte das Gericht die noch von der alten Regierung Arias erteilte Minenbetreibungsbewilligung. Arias‘ Regierung hatte der ‚Industrias Infinito, S.A.‘, einer Tochtergesellschaft des kanadischen Unternehmen ‚Infinito Gold‘ den Zuschlag zur Betreibung der Mine erteilt. Am Tag nach dem Gerichtsurteil verlor die Aktien von Infinito Gold die Hälfte ihres Wertes.

Das Gericht entschied, dass grundlegende Umweltstudien für die Genehmigung eines solchen Projekts, unvollständig waren und der Vertrag daher rechtswidrig ist.

Außerdem erklärte das Gericht den vom Ex-Präsidenten Oscar Arias in 2008 unterschriebenen Erlass, der angeblich im Sinne des öffentlichen Interesses gewesen sei, für ungültig. Diese Verordnung von Oscar Arias erlaubte die Rodung von über 50 Hektar Wald um die Miene anzulegen. Zudem umfasste die Genehmigung das Fällen von Almendro-Bäumen, die in Costa Rica unter Naturschutz stehen, da sich der vom Aussterben bedrohte grüne Macaw von den Früchten ernährt.

Des Weiteren entschied das Gericht, dass Industrias Infinito für bisher verursachte Umweltschäden aufkommen muss. Nach Angaben des Gerichts fällten die Minenarbeiter 2.391 Bäume und rodeten 121 Hektar Land. Die Gesellschaft übernahm außerdem weitere 76 Hektar Land, die ursprünglich von Bauern genutzt worden waren.

Vom Finanzministerium sollen nun Gelder zum Wiederaufbau der „ökologischen Balance“ von Las Crucitas gestellt werden.

Weitere Info:
Pro REGENWALD-Freiwillige beim Protest gegen Goldabbau
Mailaktion gegen umweltzerstörenden Goldabbau

[Mailaktion gegen Goldabbau]()

BlogNo:

Noch kein Feedback


Formular wird geladen...