Die Zeit vergeht wie im Fluge

von nils_10  

Kaum zu glauben, aber nun bin ich schon über einen Monat im costaricanischen Regenwald. Meine sieben Mitbegleiter und ich arbeiten ein Jahr lang für die beiden Organisationen “Arbofilia” und “Coecoceiba”, die sich in verschiedenen Regionen für den Schutz des Regenwaldes und damit unseres Klimas einsetzen. Wir werden hauptsächlich dafür eingesetzt, einen Korridor zwischen einem Nationalpark und Waldresten in den einige Kilometer entfernt liegenden Bergen mit Bäumen zu bepflanzen, damit in Zukunft wieder ein reger Artenaustausch zwischen den jetzt getrennten Areals stattfinden kann. Dazu muss man wissen, dass “die reiche Küste” ihren Namen ganz zurecht trägt, weil sie sehr großen Artenreichtum an Flora und Fauna auf unserer Erde zu bieten hat.

Unser Tag beginnt in der Regel um fünf Uhr in der Früh. Wir müssen deshalb so früh aus den Federn, weil es gegen halb sechs Uhr abends schon wieder, und das ganz abrupt, dunkel wird. Es ist harte Knochenarbeit im Urwald. Aber durch die Schönheit der Landschaft mit ihrem unvorstellbar satten Grün und immer neuen Eindrücken und Erlebnissen wird man mehr als entschädigt. Allerdings waren wir alle sehr froh, als im November die Regenzeit zu Ende ging. Alles ist immer noch feucht, nicht nur die Luft. Die Feuchtigkeit steckt überall, da streikt der Computer, Kleider werden gar nicht mehr trocken und die Straßen und Wege haben sich in eine Matschpiste verwandelt. Ich habe mich ganz zu Anfang an einem Stacheldraht die Hand aufgerissen. Bei 100 %er Luftfeuchtigkeit heilt so was gar nicht mehr richtig. Im wahrsten Sinne des Wortes ein Handicap, denn die Machete ist unser ständiger Begleiter, mit der wir uns den Weg durchs Dickicht schaffen und auch den Platz für die neu zu pflanzenden Bäume säubern müssen. Da braucht man eigentlich mehr als zwei gesunde Hände!

Regelmäßig Besuch bekommen wir natürlich auch immer wieder, bei der Arbeit und in unserer “Regenwald-Station”. Handgroße Giftspinnen sind keine Seltenheit und auch Schlangen schauen regelmäßig vorbei. Nach den ersten beiden Begegnungen nimmt man auch das mittlerweile als Selbstverständlichkeit hin: in der Ruhe liegt die Kraft. Aber es kreucht nicht nur im Urwald, es fleucht auch. Die Vogelwelt in Costa Rica ist unbeschreiblich bunt und vielfältig. Man macht immer wieder neue Entdeckungen, auch zahlreiche Affenarten oder das Faultier begutachtet täglich unsere Arbeit.

Nur an modernen Kommunikationsmöglichkeiten fehlt es uns auf der Station, was aber wiederum auch gut ist, denn es bewahrt uns die Ursprünglichkeit unseres “Dschungelcamps”. Obwohl ich zugeben muss, das es manchmal auch für unsere Arbeit _ gut wäre ins Netz gehen zu können. So können wir im Moment kaum unsere Projekte zur Generierung von Spenden in die Wege leiten. Informationen sind schwer zu beschaffen. Und auch die Übermittlung von Nachrichten und Bildern stellt ein Problem dar, denn den normalen Postweg kann man natürlich auch vergessen. Im kleinen Dorf El Sur de Turrubares kann man zwar Telefonieren, aber um wirklich in die Zivilisation zurückzukehren, muss man schon ein paar Stunden weiter reisen. Auf diese Weise kommen dann auch meine Informationen nach Deutschland.

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