Tag: "deutsch"

Bis das Wasser in den Stiefeln steht...

von kathrin_10  

..und noch weiter
Seit Mittwoch sind wir auf der Finca Pasiflora, auf halber Strecke zwischen San Isidro und Bueno Aires am Fuß der Talamanca Gebirgskette. In der direkter Nachbarschaft liegt die Kooperative Longo Mai oder wie sie sich hier auch nennt: Finca Sonador. In dieser Gegend sind viele Ananas- und Rohrzuckerplantagen.

Hier helfen wir Wade Moore und seiner Familie bei den Farmarbeiten, lernen einiges über costaricanischen Ökolandbau und erhalten stundenweise Spanischunterricht.

Wade ist ein Bio-Farmer ohne Zertifikat. Es ist zu teuer für seinen Betrieb ein solches Zertifikat zu erlangen und wenn es sich lohnen sollte, müsste er mehr anbauen und kommerziell verkaufen. Mit dem, was auf der 26 ha großen Farm wächst, schafft er eine sehr gute Selbstversorgung und für den Überschuss hat er mehrere Abnehmer, die von ihm bio auch ohne Zertifikat kaufen. Er baut allerlei Früchte an, die wie Bananen und Ananas getrocknet verkauft werden, und hält auch einige Tiere. Zudem stehen 18 ha Wald auf dem Grundstück.

Es gibt hier mehrere Bäche und eine Quelle für Trinkwasser. Vom größten Wasserlauf wird ein Teil in ein kleines Wasserkraftwerk zur Stromerzeugung abgezweigt.

Wade kann uns vieles über die Natur lehren und bringt uns die ökologisch sinnvolle Landwirtschaft näher, Bodenschutz ist dabei ein wichtiges Thema.

Im Gegenzug versuchen wir ihm möglichst viel zu helfen. Morgens schneiden wir Gras für die Kühe, welches ihnen dann gehäckselt verfüttert wird. Wir legen Felder an und säen Erdnüsse und haben geholfen, den Kakao zu mahlen und zu fermentieren.


Yolanda aus dem Dorf gibt uns Spanischunterricht, so verdient sie sich etwas dazu und wir werden immer besser mit unseren Sprachfähigkeiten. Unsere Arbeiten sind zum Teil so anstrengend, dass wir in unseren Gummistiefeln mal vor Schweiß und mal vor Regen schwimmen, den die Suppe läuft vom Poncho direkt hinein.

Gestern haben wir eine Heldentat vollbracht und einen Skorpion gerettet, der Kopfüber im Abfluss steckte.

Viele Eindrücke sind hier zu verarbeiten und wir haben langsam die Schnauze voll vom Regen und den Mückenstichen. Doch das mit dem Regen soll ja im Sommer aufhören und dieser beginnt hier Mitte Dezember. Und die Mückenstiche kriegen wir auch noch in den Griff.

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