How to do it (and how I didn’t do it): Hospital in Costa Rica

von 14 caro


Samstag, den 28.02.2015:
Werde ohne es zu bemerken von Insekt am Bein gestochen.
Sonntag, den 01.03.2015:
Abends: Kann kaum laufen, mein Bein nicht ausstrecken. Ordentliche Schwellung und total entzündet. Überlege mir, in die Notaufnahme zu fahren.

Nachts: 2 Stunden Schlaf zwischen 3 und 5 Uhr morgens wegen Schmerzen
Montag, den 02.03.2015:
Morgens: Ich muss ins Krankenhaus, sofort.
Vormittags: Ankunft im Krankenhaus in Ciudad Quesada, Alajuela

Beginn der Geschichte…
… Ich und meine Mitfreiwillige stehen vor einem riesigen Betonklotz in Ciudad Quesada. Es herrscht eine sommerlich klirrende Hitze. Ich humple über die Straße. Wir suchen den Eingang des Krankenhauses und landen in der Apotheke. Dann gehen wir einen langen Korridor entlang und halten Ausschau nach dem Eingangschild. Schließlich setzt sich Selina auf die Bank und wartet solange, bis ich die Anmeldung finde. Ich humple von einer Tür zur Nächsten und frage, wo ich hin muss. Am Ende lande ich in einem kleinen Zimmer, in dem mir der Blutdruck und Fieber gemessen wird. Ich muss einige Fragen beantworten, wie Name, Alter, Herkunft und so weiter. Anschließend gehe ich durch eine weitere Tür ins Behandlungszimmer. Dort wartet eine ängstliche Ärztin und frägt mich, ob ich Spanisch spreche. Ich antworte mit Ja und die Ärztin entspannt sich wieder. Sie frägt mich, was passiert sei und ich schildere alles sehr kurz und knapp. Mit einem Wisch in der Hand breche ich wieder auf und bedanke mich.


Ich bin etwas nervös, da sich die Ärztin den Stich nicht einmal angesehen hat. Ich sehe mir den Wisch etwas genauer an und entdecke einen gelben Aufkleber darauf. Dann blicke ich auf und sehe vor mir eine Tafel. Auf der Tafel sind die einzelnen Farben beschrieben. Es sind Stufen des Gesundheitszustandes des Patienten. Es gibt insgesamt vier Stufen: weiß, grün, gelb und rot. Stufe rot bedeutet Lebensgefahr. Ich habe also Stufe gelb. Ja, man kann durchaus sagen, dass ich wohl ziemlich erschrocken ausgesehen haben muss. Langsam schlendert gehe ich zur Anmeldung und werde fast als Erste drangenommen. Unwissend, was als Nächstes passieren wird, setze ich mich vor die Sekretärin, die mich genauere Sachen frägt über meinen Aufenthalt in Costa Rica. Sie will meinen Reisepass sehen und damit war die ganze Prozedere auch schon durch. Ich darf wieder Platz nehmen in dem überfüllten Warteraum. Fünf Minuten später wird mein Name aufgerufen. Ich irre ein wenig herum und weiß nicht so Recht, wohin. Ein paar Leute zeigen wir den Weg und ich treffe auf einen Arzt der mich auch gleich frägt, „Wie es UNS denn geht“, was mich ein wenig an Deutschland erinnert. Ich antworte nur „mas o menos“ und er drückt mir den Wisch in die Hand während er sagt, ich soll das der Ärztin geben. Im Vorbeilaufen sehe ich eine Menschentraube in einem kleinen Raum sitzend wie Hühner auf der Stange. Über ihren Köpfen schweben Infusionsflaschen. Ein Mann übergibt sich lauthals. Nach dem Anblick vergesse ich fast meine Schmerzen am Bein und beschleunige mein Humpeln. Angekommen im Behandlungszimmer füllt die Ärztin den Wisch weiter aus und verschreibt mir drei Medikamente. Sie wünscht mir gute Besserung und ich laufe auch schon Richtung Apotheke. Ich halte nur das Rezept hin und der Apotheker schüttelt den Kopf und sagt, ich müsse noch einmal zur Anmeldung und dort zahlen. 32.000 Colones für 3 Medikamente. Nachdem ich dies tat, hielt ich ihm wieder das Rezept vor die Nase. Er riss eine Nummer davon ab und gab sie mir mit den Worten „Sie müssen mindestens eine Stunde hier warten.“. Das hat mich ziemlich wütend gemacht, da ich mittlerweile unerträgliche Schmerzen hatte. Nach dieser sich ewig ziehenden Stunde, schlucke ich gleich zwei Schmerztabletten auf einmal zusammen mit dem Antibiotikum. Zum Glück befindet sich die Bushaltestelle direkt vor dem Krankenhaus und wir nehmen den nächsten Bus zurück nach Platanar.

Der ganze Krankenhausstress hat ca. 5 Stunden gedauert. Was wahrscheinlich vergleichsweise wenig ist. Dennoch gehen die Costa Ricaner fast alle ins Krankenhaus, ob bei Impfungen oder Schnupfen. Der Grund dafür ist, dass private Praxen viel zu teuer sind.

Wie auch immer, ich habe es überlebt und mir geht’s auch schon etwas besser. Bettruhe und Medikamentencocktails stehen auf meiner Tagesordnung. Ich hoffe, dass ich bis Donnerstag wieder laufen kann, um dann mit dem Bus nach Nicaragua zu kommen…

BlogNo:08

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