Überall gibt es sie hier. Unsere blutsaugenden, summenden, ungeliebten Gefährten: die Moskitos. Wie in Deutschland verschlingen mich hier die kleinen Bösewichte zu jeder Tages- und Nachtzeit. Aber der Blutdurst der Tico-Mücken scheint grösser zu sein, als der der deutschen Mücken, oder vielleicht sind sie ihnen auch einfach zahlenmässig gnadenlos überlegen. Auf jeden Fall übertreffen sie mit 80 Stichen an EINEM Bein jeden meiner bisherigen Rekorde.

Hierzu kommt auch noch, dass hier Mücken nicht nur ärgerliche, juckende rot-geschwollene Stiche hintelassen, sondern auch Krankheiten, wie das Dengue Fieber übertragen können. Dies durfte ich nach nur knappen ein einhalb Monaten am eigenen Leib erfahren.

Das Dengue Fieber ist eine Krankheit, die in den Tropen und Subtropen auftritt und hauptsächlich durch unsere obigen Freunde übertragen wird. Ursprünglich gab es bis vor dem zweiten Wletkrieg kein Dengue in Südamerika bis die zurückkehrenden Soldaten es aus Asien hier einschleppten. Diese steckten sich dort an und kehrten zurück, wo sie wiederrum von heimischen Mücken gestochen wurden und diese sich ansteckten. Diese Mücken stachen dann wiederrum andere Menschen, die sich ansteckten und so weiter und so weiter. War dieser Prozess einmal in Gang gesetzt, war Dengue kaum mehr zu stoppen und breitete sich immer weiter in Lateinamerika aus. In den letzten Jahren kam Dengue kaum mehr in Costa Rica vor, zu meinem eigenen Leidwesen ist aber gerade dieses Jahr eine Dengue Welle im Süden in Puerto Jimenez ausgebrochen, die mich gleich mitgenommen hat.

Auf den ersten Blick wirkt der Virus gar nicht so verheerend. Der Krankheitsverlauf ähnelt dem einer starken Grippe, mit starken Kopfschmerzen, hohem Fieber und starken Gliederschmerzen, wegen denen Dengue auch den „liebevollen“ Spitznamen Konchenbrecherfieber besitzt. Das ganze dauert dann ein paar Tage bis zu zwei Wochen und dann endet das Ganze mit einem „kleinen“ Hautausschlag auch schon wieder.

Kritisch wird das Ganze erst bei einer zweiten Infektion. Diejenigen mit ein bisschen Fachwissen werden sich jetzt fragen wie man sich denn nochmal mit einem Virus infizieren kann. Normalerweise bildet der Körper doch Antikörper und ist gegen diesen Virus dann für den Rest des Lebens immun. Das ist bei Dengue zwar auch der Fall, nur gibt es verschiedene Gruppen vom Denguevirus, das heisst man ist nur gegen genau den einen Virus, mit dem man infiziert wurde, immun. Wenn eine Mücke mit einem anderen DengueTyp jetzt zusticht, kriegt man diese andere Form. Allerdings verläuft die Krankheit dann aus ungeklärten Gründen nicht mehr so komplikationslos und braucht meistens medizinische Betreuung.

Darum ist also ab jetzt für mich Vorsicht geboten. Ab jetzt heisst es lieber lange Klamotten anziehen, sich mit Mückenschutz einsprühen und einmal auf die stechwütige Mücke hauen, als sich nochmal stechen zu lassen.

Zum Weiterlesen:
Denguefieber, wikipedia