Update: Das Pflanzen geht (noch) weiter

von martin_10  

Wie Sven hier schon berichtet hat, befinden wir uns derzeit in Potenciana, auf der höchstgelegenen Station Arbofilias im ökologischen Korridor Carara. Nach den Arbeiten in unserer eigens gebauten Baumschule in El Sur, am Fuße des Korridors, haben wir uns nun aufgemacht, die geplanten Baumpflanzungen der diesjährigen Pflanzsaison fortzuführen.

Mit Proviant für 2-3 Wochen ausgestattet, hoffen wir, dass wir noch möglichst viele Bäume pflanzen können - mit der Arbeitskapazität und unserer Motivation könnten wir bestimmt nochmals gut 5.000 Bäume schaffen. Leider sind aber die finanziellen Mittel für das Pflanzen ziemlich aufgebraucht, sodaß wir derzeit versuchen, durch einen neuen Spendenaufruf weitere Bäume finanzieren zu können (siehe Endspurt in Costa Rica).

Miguel, der Arbofilia-Chef, fährt in diesen Tagen die Bauern ab, die für den Korridor Bäumchen produzieren – nach ersten Informationen könnten die angestrebten 5.000 zusammen kommen.

1200 Bäume haben wir bereits in der letzten Woche auf Land gepflanzt, welches vor geraumer Zeit schon mit Spenden von Pro REGENWALD gekauft werden konnte. Dort erwartete uns erstmal ein Wald an „Monte“ (Unkraut), durch den sich Don Oscar (der Arbofilia-Kontaktmann in Potenciana) und ein weiterer Tico schließlich Machete-schwingend kämpften, um „Carriles“ (Pflanzreihen) freizuschneiden und vorsorglich das Unkraut von den noch kleinen Bäumen fernzuhalten.

Die Beschaffenheit des Geländes in den Bergen macht es alles andere als einfach, die Bäume zu den vorgesehenen Orten zu bringen und dort zu pflanzen. Erst mussten die schweren Säcke mit den jeweiligen Bäumchen einen steilen Berghang hochgetragen werden, anschließend war es ratsam, bei rutschigen, engen „Carriles“ darauf zu achten, dass man den Halt nicht verliert während man die lockere Erde um den Setzling herum festtritt.

Auch wenn uns die Bäumchen ausgehen und die diesjährige Pflanzsaison ein vorzeitige Ende finden sollte, können wir hier oben in Potenciana noch für die nächsten Jahre vorsorgen. Don Oscar hat bereits vor unserer Ankunft 100 Samen der hier vertretenden amerikanischen Weiß-Eiche ('Roble blanco') gesammelt. Desweiteren sind wir losgegangen, um im nahegelegenen Wald Samen der unglaublich leckeren Frucht Sapote zu suchen.

Dieser Frucht wird von den indigenen Völkern eine heilende, harmonisierende Kraft beigemessen. Man muss all seine Konzentration auf das Vertilgen des weichen Fruchtfleisches richten und spürt so wie von dem Geschmack der Frucht eine besänftigende Harmonie auf den Körper wirkt. Vorausgesetzt natürlich, man mag diesen sehr eigenartigen süßlichen Geschmack, der vieles von Marzipan, Honig bis Vanille zu beeinhalten scheint. Das Holz des Sapote-Baumes wird als Konstruktionsholz genutzt.

Während wir einige hundert Sapote Samen gefunden haben, fanden uns viele kleine hartnäckige Blutegel. Don Oscar beruhigte uns jedoch, da sie anscheinend nur gefährlich sind, wenn sie es in die Nase oder ins Ohr schaffen.

Die Samen haben wir anschließend von den Schalen und dem Fruchtfleisch abgetrennt, in der Sonne trocknen lassen und in den letzten Tagen in einer provisorisch angelegten Baumschule teils eingetopft und teils ausgesät. So hoffen wir, dass hier für die nächsten Jahre der Nachschub an frischen Bäumen hochwächst.
























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