Was bedeutet Weihnachten? Es kann bedeuten, bei 30 Grad in Flüssen zu baden, Berge zu erklimmen um aus frischen Kokosnüssen zu trinken und in der Hängematte zu baumeln. Weihnachten reduziert sich in seinem Wert auf drastische Weise, wenn all das fehlt, was diesen Heiligabend ausmacht.

Die Geschenke, der Tannenbaum, ebenso die Familie. Keine gestressten Menschen, die versuchen alle Harmonie, die sie in sich zusammenklauben können, auf diesen einen Abend zu konzentrieren. Stress, Druck, Plastikspielzeug.

Aber wenn Weihnachten all das nicht ist, was bleibt übrig, wenn da kein Rotkohl und keine Klöße sind, kein Wichteln, kein Wein?

Nichts. Die Antwort ist, dass nichts übrig bleibt, das diesen Tag zu einem besonderen macht, der sich von den anderen 364 abhebt.

Es ist ein normaler Tag, den man, wenn man will, mit seinen Lieben verbringt. Verwandschaft nicht zwangsläufig notwendig.
Linsensuppe, Bier, Fußballspielen im Dorf, Filme schauen, von Felsen in Wasserfälle springen, durch den Nationalpark wandern, keine Engelsgesänge, sondern Manu Chao in den Ohren. Das war mein Weihnachten, und ich mochte es so. Es war tranquilo, es hat Spaß gemacht. Immerhin gab es selbst gemachte Plätzchen und einen Hefezopf.

Keine Krippe, keine Lebkuchen, keine Leidensgeschichte Jesu, keine leuchtenden Kugeln oder Lametta, kein verschwendetes Geschenkpapier, dafür Sterne, und zwar echte.

Trotzdem leuchtende Augen bei Kerzenschein während man Zimtkakao aus selbstgeernteten Kakaobohnen schlürft, für den es eigentlich viel zu warm ist.

Ich liebe dieses Weihnachten, das sich nicht herausnimmt eins zu sein, das sich selbst nicht zu ernst, nicht zu wichtig nimmt und sich trotzdem genug wertschätzt um schön zu sein.

Kein Schnee, sondern feuchtes Tropenklima, keine Rentiere, sondern handgroße Schmetterlinge und bunte Vögel, kein Weihnachtsmann, der uns Hauptpersonen dieses Tages die Show stehlen könnte.

Nur wir, zusammen und guter Dinge. Wenn man recht überlegt, war das vielleicht doch mehr Weihnachten als wir es erwarten haben.