Hühner und Hühnerhaltung in Costa Rica

von 18 martin  

Beobachtungen zur Hühnerhaltung in Pozo de Agua. Schon als ich in meine Gastfamilie kam sind ca. 5 Althühner, ein Hahn und 10 Küken rumgelaufen. Nach gut einer Woche wurde dann eine Henne brütig, also hat angefangen die Eier auszubrüten. Meine Gastmutter hat deshalb die nächsten Tage alle Eier, die gelegt wurden, unter ebendiese Henne gelegt. Als sie dann 10 Eier beieinander hatte, wurden keine weiteren mehr gesammelt.


Die Henne hat übrigens auf einem alten Sofa vor meinem Zimmer gebrütet. Nach drei Wochen sind dann aus den zehn Eiern sechs Küken geschlüpft, von denen noch drei leben. Von den zehn Küken, die schon hier waren, als ich kam, haben wir übrigens auch nur noch zwei. Nachdem dann die erste Henne alles ausgebrütet hatte, wurde auch die nächste Henne brütig und hat wieder zehn Eier bekommen, von denen sieben geschlüpft sind. Insgesamt gab es bis dato also drei Hühnerfamilien.

Hühnerfamilie vor meinem Zimmer


Von der ältesten Familie wurden zuerst zwei Hähne und zwei Hennen verkauft, weshalb also sechs übrigblieben. Da aber vier weitere aus dieser Familie Hähne waren, war deren Lebensdauer vorhersehbar kurz: sie sind an Silvester als Suppenhuhn geendet. Also haben wir nur noch zwei Hennen von einer Familie, die ursprünglich aus zehn Hühnern bestand.


Die zweite Familie, die vor meiner Zimmertür gebrütet hat, ist bisher um drei Hühner dezimiert worden. Dadurch, dass die Hühner hier komplett frei rumlaufen und ausschließlich abends in ihren Stall kommen, sind sie tagsüber allen mögliche Gefahren ausgesetzt: Greifvögeln, Schlangen, Garrobos, Katzen, Autos und Motorrädern. Aus welchem Grund genau dann mal einzelne Küken verschwinden, wissen wir aber nur in den seltensten Fällen. Wir beobachten die Küken und Hennen ja nicht immer, sondern stellen meistens abends fest, dass eins oder mehrere fehlen.
die zweite Hühnerfamilie komplett
Bei dieser Familie wissen wir z.B. nur von einem, weshalb es abgängig war. Letzte Woche hat ein Sperber versucht ein Küken zu klauen, hat es aber nicht geschafft, da es schon zu groß war. Er hat dem Küken bei dem Versuch aber ein Loch in den Unterleib gemacht, wodurch ein Teil des Magens rauskam. Meine Gastmutter hat zu mir gesagt, ich solle etwas von meinem Desinfektionsspray draufmachen, da es ja immer so gut helfe, wenn ich mich mit der Machete schneide. Auf meinen Versuch ihr zu erklären, dass es nur desinfiziert, hat sie relativ unbeeindruckt reagiert. Am nächsten Morgen war es also wie erwartet nicht mehr am Leben. Die anderen beiden Küken von der Familie sind aus unbekannten Gründen verschwunden und nicht wiedergekommen, wir vermuten aber, dass es eine Schlange oder ein Garrobo war, welches die anderen beiden gefressen hat.


Von der dritten Familie, die am jüngsten ist, sind drei Küken verschwunden. Es sind also noch vier Küken übrig, von denen aber zwei Hähne werden, also leider auch ein recht kurzes Leben haben werden. Was genau die drei verschwundenen Küken gefressen hat, wissen wir jedoch nicht.


Mittlerweile gibt es auch noch eine vierte Hühnerfamilie, bei welcher mein Gastopa sich allerdings um das Eiersammeln gekümmert hat. In dieser Familie sind bisher noch 7 Küken, dessen Geschlecht man bisher jedoch noch nicht eindeutig bestimmen kann, da sie erst 1 ½ Wochen alt sind.


Auch eine fünfte Hühnerfamilie wird es bald geben, da einen weitere Henne seit mittlerweile 1 ½ Wochen zwölf Eier ausbrütet. Es ist also immer eine gewisse Grunddynamik bei der Hühnerhaltung hier zu spüren.


Viel gekümmert wird sich hier allerdings nicht um die Hühner. Sie werden morgens gegen sieben Uhr aus dem Stall gelassen und bekommen dann alle zusammen ca. 200g Mais zum Frühstück. Die Küken bekommen auch Mais, dieser wird allerdings gemahlen, da sie noch keine ganzen Maiskörner essen können. Nach dem Frühstück machen sie sich aus dem Staub und laufen den ganzen Tag frei herum. Sie halten sich meistens im 300 Meter Radius um unseren Garten herum auf.


Der Großteil der Hühner legt auch irgendwo anders, also nicht hier. Es gibt drei Orte an denen sie Eier legen. Der erste ist eine Alte Hundehütte in die drei Abteile mit ca. 10 cm hohen Brettern angelegt wurden. Dort brütet momentan die Henne mit den zwölf Eiern. Der zweite Ort ist das Gartenhaus. Dort ist ein alter kaputter Ventilator drin, in welchen sie die Eier legen. Der dritte Ort ist das Sofa vor meinem Zimmer, was ich echt praktisch finde, da ich so fast immer mein Frühstücksei sicher habe. Abends kommen sie immer so gegen 17 bis 17:30 Uhr in ihren Stall und warten darauf, dass wir diesen schließen.


Die Hühner sind also recht einfach in der Haltung. Der einzige Nachteil an dieser tatsächlichen “Freilandhaltung“ sind eigentlich die Tiere hier, die die Küken fressen. Ansonsten denke ich, dass es tierfreundlicher eigentlich nicht geht, da die Hühner wenn es ihnen hier nicht mehr gefallen würde, einfach abhauen könnten, da sie ja den ganzen Tag frei rumlaufen.

BlogNo:03

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