Pura Vida

von 18 simon  

In meiner Vorbereitungsphase auf Costa Rica bin ich immer wieder und wieder auf diese Phrase gestoßen.
„Pura Vida“ laut google translate „Reines Leben“, ich finde es wird aber so wie „Gott sei mit dir“ benutzt.

Ich dachte mir immer, oh wie schön muss Costa Rica sein, Reines Leben, Strand, Natur, Umweltschutz und alle sind Pura Vida.
Doch nach einem halben Jahr Costa Rica würde ich mich von meiner Vorstellung distanzieren.
Natürlich sind die Leute hier offen und freundlich, und so gastfreundlich wie ich es noch nie erlebt habe.
Aber es geht auch noch um einen anderen Teil des Lebens, den Tod und die Armut.
Diese „Schattenseiten“ des Lebens sind nämlich auch allzeit präsent, ob der Lohn nicht gezahlt wird und der Mann seiner Familie kein Essen mehr kaufen kann, ob man beim Chappen ausrutscht, ob das Fischerboot kentert, ob man an Aids erkrankt, ob man an einem Infekt erkrankt, ob man in die Schusslinie von Drogenbanden kommt, ich habe schon zu allem Geschichten gehört und manche sogar mitbekommen.
Aber man kann in einem 'Entwicklungsland' auch keine Deutsche Lebenserwartung erwarten, trotzdem hat mich das schockiert, als ich realisiert habe, wie viel näher das Leben am Tod hier in Costa Rica ist.
Und trotzdem sind alle Pura Vida.
Das ist das was ich so bewundere, ich habe das Gefühl das Leben hier, ist Leben und Tod zusammen.
Wenn die Leute diese Geschichten erzählen, versinken sie dabei nicht in tiefe Trauer, selbst wenn die Ehefrau stirbt, sondern sie haben immer noch diese Lebenskraft, dieses Pura Vida.
Deshalb komme ich für mich zu dem Schluss, das Pura Vida nicht nur des Tourismus halber existiert, es geht nicht nur darum ein schönes utopisch reines Bild zu erzeugen, es geht darum jeden Tag dem Leben und seiner Schönheit zu Danken.
Es ist ein Ritual, was die Leute motiviert und an die Essenz des Lebens erinnert.

BlogNo:02

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