San José: Expectations vs. Reality

von 19 lisa  

Buenas! Nach unserer Ankunft am Montag Morgen verbrachten wir, die neuen weltwärts Freiwilligen, die ersten 2 Tage in San José und haben hier fleißig unsere ersten Eindrücke gesammelt. Durch das ausführliche Vorbereitungsseminar (aber auch im Auswahlseminar!) dachte ich, mir sei schon ein fast originalgetreuer Eindruck vermittelt worden, wie es hier wohl sein würde.

Gleichzeitig habe ich auch schon geahnt, dass eh alles irgendwie komplett anders sein werde als das Bild, das ich mir ausgemalt hatte.

„Immer wach und aufmerksam sein, gerade in San José an viel belebten Orten wird überall geklaut!“ - hallten mir noch die oft gesprochenen Worte von Monica im Kopf herum. So stellte ich mich kurz vor unserer Ankunft schon auf die etlichen dreisten Diebe ein, die uns am Flughafen erwarten würden. Doch nichts da, zum Glück! Und auch als man in San José mit den Batzen frisch abgehoben Geld (#getrichordietryin‘) rumlief, kam niemand, der einem mit ’nem Messer alles wieder abnehmen wollte. Nicht mal, als wir im Dunkeln unterwegs waren. Aber da es erst die ersten 2 Tage gewesen sind und wir uns (meines Wissens nach) nur im sichersten Teil San José‘s aufgehalten haben, hat das möglicherweise doch gar nichts zu bedeuten - also, trotzdem weiterhin immer wachsam bleiben.

Als es dann vom Flieger mit dem Bus zur Unterkunft ging, fiel mir auch gleich die zivile und sogar modische Kleidung der Ticos auf. Kein Plan warum, aber irgendwie hatte ich ein Bild von Regenwald-Ranger-mäßig gekleideten Leuten vor Augen. Und vor allem mit kurzen Hosen, stattdessen trugen die meisten lange Jeans. Aber wirklich heiß war es auch nicht, angenehme 26°C (abends wurde es sogar ziemlich kühl). Obwohl die Regenzeit gerade anfängt und auch jeden Tag Gewitter und Regenschauer angesagt wurden (es schaute auch ganze Zeit danach aus als würd‘s gleich richtig los gehen) hat uns, außer ein paar Regendropse, noch kein typischer Monsum erwischt.

Angekommen im Hostel, gab's das langersehnte Frühstück: Gallo Pinto (Reis mit Bohnen), was mit meinen Erwartungen ausnahmsweise mal übereinstimmte. Eigentlich recht ungewohnt als Frühstück, da es sich aber für uns durch die Zeitverschiebung (-8h) eh wie später Nachmittag anfühlte, wars ganz passend. Dafür überraschte mich das Frühstück am nächsten Tag: wie ein gesundes Subway-Buffet standen für uns Baguettes (und natürlich Aufschnitt und so) bereit. Ja, BROT! Und es hat sogar fast genauso gut geschmeckt wie deutsches. Meine schlimmsten Befürchtungen 1 Jahr lang ohne gutem Brot leben zu müssen, haben sich als falsch erwiesen. Wuhuu!

Da ich in dem Wissen, dass man hier eigentlich eh alles kaufen kann, extra wenig mitgenommen habe (nur stolze 11kg wog mein Gepäckrucksack), ging’s als nächstes in die Stadt. Dort erwarteten uns fast amerikanische Einkaufsmöglichkeiten: etliche bekannte Marken, riesige Sortimente, und mit deutschen Verhältnissen vergleichbare Preise (manche Dinge minimal billiger oder teurer). Trotzdem hab ich noch Hoffnungen vielleicht außerhalb der Touristengegenden billig Einkaufen zu können, in den 2nd Hand Shops in Nicoya (in der Nähe meines Projektes) z.B.

Auch positiv überrascht war ich von den Englischkenntnissen der Ticos in San José: in jedem Laden gab es immer mindestens einen, der (oder die, um dieses Gender Zeug nicht unberücksichtigt zu lassen) gebrochen inglés sprechen konnte und die Kommunikation deutlich einfacher machte.

Und wenn wa schon bei Kommunikation sind: das berühmt berüchtigte Klischee von Ticos, die (besonders blonde) Gringas (=Weiße) auf der Straße (oder generell immer und überall) anflirten/ anmachen/ hinterherpfeifen. Bisher war es bei weitem nicht so extrem wie ich es mir vorgestellt habe, und besonders schlimm fand ich's tatsächlich bisher auch nicht. Meine Methode ist, es einfach als Kompliment aufzufassen und vor allem kann man's sehr gut ignorieren.

Eine allgemeine Enttäuschung gab es auch in unserer Gruppe: irgendwie hat jeder erwartet, direkt Regenwald zu sehen, aber von wegen! :( Eigentlich ists gar nicht so überraschend in der Stadt, aber wir waren alle darauf eingestellt, unsere erste Woche im Korridor zu verbringen, welcher der Regenwald schlechthin ist. Aber gerade gehts ja schon in den Süden in ein indigenes Dorf, wo wir unser Welcomeseminar haben werden - und da hoff ich einfach mal auf Regenwald.


mamon chino

Und zu guter Letzt: die Erwartungen der Früchte hier wurden mehr als übertroffen - ich bin sooo verliebt in diese Litschi-artigen Dinger, die sie hier Mamon Chino nennen. Nur leider geht ja jetzt die Saison zu Ende





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